Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 232
(PDF, 78 MB)
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232

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 5. (Mai 1934.)

Fußes verstehe. — Der Kranke war schnell entschlossen; den folgenden Tag
wurde der Fuß über dem Knie abgenommen und ins Grab versenkt. Das Leben
des jungen Mannes wurde erhalten.

VII.

Dem Hofbuchhändler Hoffmann zu Weimar träumte: Sein Freund, der Ober-
konsistorialassessor, führe ihn über einen grünen Anger hinab unter die Erde.
Einige Zeit gingen sie im Dunkeln fort, bald aber wurde es heller und ein glänzendes
Zimmer wurde geöffnet, in welchem der alte Hoffmann sich befand. Dieser
sah seinen Sohn unwillig an und sprach: „Was willst du? Jetzt hast du hier
noch nichts zu tun; aber du wirst hierher kommen, wenn deine Freunde, König
und Wahl, dir vorangegangen sind." — Einige Zeit nachher starb König. Im
Sommer 1779 wurde der Superintendent Wahl krank und starb zu Anfang des
Jahres 1780. Hoffmann verfiel sogleich in eine tödliche Krankheit. Während derselben
träumte ihm: ein heftiger Orkan stürze sein Hinterhaus über ihm zusammen
und er werde erschlagen. — „Nun sterbe ich!" rief er, als er erwachte und
starb den 30. März 1780. (Aus dem Buch: „Hennings: von Visionen".)

VIII.

Ein Geistlicher, der nicht weit von Edinburg auf einem Dorf wohnte, kam
nach dieser Stadt und kehrte in einem Gasthof ein, wo er auch übernachtete. Er
träumte, er sähe ein Feuer und eins seiner Kinder sei mitten darin. "Er erwachte
durch diesen Traum erschreckt, verließ sogleich Edinburg und kehrte nach Hause
zurück. Als er so weit gekommen war, daß er sein Haus sehen konnte, fand er
dasselbe in Flammen stehen; er eilte fort und kam gerade noch zur rechten Zeit
an, um eins seiner Kinder zu retten, das man in der Verwirrung in einer gefährlichen
Lage vergessen hatte. (Stilling: „Das geheimnisvolle Jenseits".)

Neben den Wahrträumen widmet Nork auch den Prophezeiungen des No-
stradamus einen Abschnitt. Hier führt er ein weniger bekanntes Quatrain
an (leider nicht im Urtext, sondern in Übersetzung!), das sich auf die bekannte
Verschwörung von Cinqmars und de Thou bezieht. Es lautet: „Wenn der Kardinalshut
durch die Mauer gehen wird, wird vierzig Unzen (Cent-marcs, fünf
Mark, und jede acht Unzen sind vierzig Unzen) den Kopf verlieren und de Thou
sterben!" Um den Kardinal, als er krank war, in ein Bett zu bringen, mußte
eine Mauer durchbrochen werden; folglich ward der Kardinal durch die Mauer
in sein Bett gebracht. Um diese Zeit wurden Cinqmars und de Thou verurteilt
und hingerichtet.

In einer Fußnote verweist Nork an dieser Stelle auf Unzers Buch: „Der
Arzt". Es wäre sehr interessant, zu sehen, ob Nostradamus in diesem Quatrain
wirklich das Wort de Thou ohne jede Umschreibung gebraucht — das wäre dann
allerdings eine Deutlichkeit, die nichts mehr zu wünschen übrig lassen würde ...

Die Hinrichtung des Marquis von Cinqmars fand am 12. September 1642 statt.
Nostradamus (1503—1566) hat seine Centimes 1558 herausgegeben.

<Hn Norks Buch findet sich eine weitere interessante Vorhersage berichtet,
als deren Quelle er den Beobachter an der Spree, 1829, Nr. 30, Beilage 30, angibt.
Ihr Wortlaut ist folgender:

Der Marquis von Pontalec ließ sich, noch sehr jung, das Horoskop von
einem Mann stellen, der es in der Kunst sehr weit gebracht haben sollte. Dieser
Wahrsager verkündigte ihm, daß er 1719 durch das Meer seinen Tod finden
würde. In diesem Jahre ließ sich der Marquis in eine Verschwörung wider den
Staat verstricken. Solche wurde verraten, ehe sie zur Ausführung kam; alle Verschworenen
flüchteten sich nach Spanien, nur Pontalec nicht, der es vorzog, sich
in ein Gehölz zu verstecken. Dort fand ihn der Anführer der Marechaussee. Er
wurde festgenommen und 1720 nach Nantes geschickt, wo man ihm den Prozeß
machte. Er wurde zum Tod verurteilt. Da er aber nach der ihm gemachten
Prophezeiung nur durch das Meer sein Leben beschließen sollte, so war er, fest
daran glaubend, überzeugt, er würde begnadigt werden. Aber die Begnadigung
erfolgte nicht. Immer noch voll Zuversicht auf diesen Wahn, bestieg er das Blutgerüst
in der Erwartung, daß die Begnadigung erfolgen würde. Da aber diese
ausblieb, so fragte er den Nachrichter, wie er heiße. „Ich heiße Meer!" erwiderte
dieser. „Ach!" schrie Pontalec auf, „ich bin verloren!" und legte sein
Haupt auf den Block.


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