Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 242
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0271
242

Zeitschrift für Parapsycliologie. Heft 6. (Juni 1934.)

führte die Kapsel, die ein starkes Gift enthielt, stets bei sich. Die Paralyse ist
auch ausgebrochen und er hatte selbst den Ausbruch feststellen können. Er
wollte sich das Leben nehmen, wollte aus dem Zuge springen, konnte aber nicht,
da er in ständiger Bewachung von zwei Wartepersonen war. Weil eine Rückenmarkpunktion
vorgenommen wurde, bekam er eine Morphiuminjektion und lag
zu Bette, ständig von Wartepersonen bewacht. Eine Stunde nach der Punktion
sagte er, er sei schläfrig, er werde schlafen. Die Warteperson saß im Vorraum
, jedoch so, daß sie das Bett ständig sehen konnte, doch war der Kranke
vom Fußende des Bettes gedeckt. Er war aber ruhig und schien zu schlafen.
Nach einer Zeit von kaum zehn Minuten ging die eine Pflegerin ins Zimmer und
fand den Kranken tot. Er hatte sich mit seinem Hemd, das er so vorsichtig ausgezogen
hatte, daß es die Pflegerinnen nicht sahen, erdiosselt — eine immerhin
ganz ungewöhnliche Art des Selbstmordes.

Hier hat R. eigentlich das wichtigste des Geschehens um den Gegenstand erfaßt
. Es gibt hier in den Äußerungen R.s Fehler. Falsch ist, die Kapsel sei
erst nach dem Tode gefunden worden, denn in Wirklichkeit wurde sie ihm
schon zwei Tage vor seinem Tode abgenommen; falsch ist auch die Äußerung
über die Blutlache, doch im weiteren Verlaufe korrigierte R. diese letztere Angabe
; falsch ist auch die Behauptung über den Tod des Eigentümers, von dem
er behauptet, daß er an GiCt gestorben sei. Dieser Fehler dürfte wohl auf einer
einfachen Assoziation beruhen, da er vorher die Kapsel als Gift enthaltend bezeichnet
hatte. Das Auffälligste in diesem Versuch ist aber, daß R. eine Haltung
imitiert, die vollkommen der \rt des Selbstmordes entspricht, und zwar die
Haltung der Hände, die bezeichnend ist für jemanden, der sich selbst erwürgt.
Bemerkenswert ist auch, daß R. aus der eigenen Haltung auf Erwürgen schließt,
sich aber dabei selbst kritisiert und sagt,- es sei doch nicht möglich, daß sich jemand
selbst erwürgt.

Auch in diesem Falk wußte ich von der Begebenheit, und der Einwand,
es handle sich nur um einen telepathischen Mechanismus, wäre nicht unberechtigt
.

Versuch 9. Ich legte ihm ein Stück eines Fensterrahmens vor, auf dem
sich ein roter Fleck befand, der das Aussehen eines Blutfleckes hatte.

R. sagte dazu: „Das ist ein sehr unangenehmer Eindruck: Ein Zimmer,
ziemlich klein, sehr einfach eingerichtet, es liegt wohl eine alte Frau drin zu
Bett, sehr ärmliche Wohnung; ein Mann oder zwei Männer müssen sich sehr
blöd bewegen. Man hatte große Angst vor ihnen — es wird gleich zu etwas
Schrecklichem führen. Die Leute schlagen mit einem schweren Gegenstand auf
den Kopf, bum, brüllt nicht einmal, spritzt alles heraus... es muß noch jemand
da sein, der muß auch getötet werden, von dem Winkel sieht einer sehr genau,
das Haus liegt so in der Gegend von Branik ^Vorstadt Prags), In der Nähe eine
Tiefebene, links Hügel, rechts davon Wasser. Von den Männern ist einer groß,
schlank, rasiert, bißchen angetrunken, stinkt nach Alkohol, Ruderieibchen dun
kelblau, Hosen mit zielen Flicken, hält einen stumpfen Gegenstand, Hammer
oder Eisenring, das kann ich nicht genau unterscheiden, der Mann ist schlecht


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0271