Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 246
(PDF, 78 MB)
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246

Zeitschrift für Parapsydhologie. Heft 6. (Juni 1934.)

kämpf gegeben haben, es muß ein Mord sein, aber ein Erschlagen sehe ich nicht,
so ein Schlagen nach oben und dann ist sie in eine sitzende Stellung zurückgefallen
und dann heruntergekollert, ein Bein über das andere; und wie ich auf
die Idee, daß es ein Möbelstück ist, komme, kann ich auch sagen, ich dachte,
es ist ein Möbelstück mit einem Metallreifen als Verzierung, derweilen ist es
ein Armband."

Tatsächliches: Erst nach dem Experiment erkundigte sich der Kollege näher
jiach der Geschichte des Armbandes und erfuhr folgendes: Das Armband gehörte
einer I örstersfrau, einer Ahne der Familie. Diese Frau erlebte vor
etwa 8o Jahren etwas Furchtbares; sie bewohnte damals eine ziemlich einsam
stehende Försterei; eines Tages, als sie allein zu Hause war, kam ein angeblicher
Wanderbursche und ersuchte um Unterkunft für die Nacht; nachts hörte die
Frau ein Geräusch aus dem Schrank eines Zimmers, in dem sie schlief. In
großer Angst schoß sie in den Schrank, verbrachte die Nacht in großer Angst
und früh fand sie in dem Schrank einen Mann erschossen und zusammengeknickt
; der Mann war mit einem Spießgesellen verabredet, hatte sich in dem
Schrank versteckt und wollte diesem anderen nachts das Haus öffnen. Das
Armband hatte die Frau angeblich damals gerade getragen. Nähere Details sind
nicht bekannt.

fm Prinzip hat R eigentlich das Milieu richtig erfaßt; hat richtig die große
Angst geschildert, einen fremden Mann, einen Mord und zeichnete schließlich
einen ganz zusammengeknickten Menschen. Die anderen Details könnten stimmen
, wie etwa die glühenden Augen, als Augen eines spähenden Menschen;
eoenso kann die Gaslampe stimmen, als Zeichen einer Zeit, wo es noch kein
elektrisches Licht gab, obgleich es zu jener Zeit auch keine Gaslampen, sondern
nur Öllampen gab.

Im Ganzen genommen ist aber in den Aussagen von Ii. nichts, was man als
falsch bezeichnen könnte; b^i diesem Versuch war jede telepathische Beeinflussung
ausgeschaltet.

Unter diesen 12 Versuchen finden sich Resultate, über die sich wohl auch
eiif sehr zurückhaltender Skeptiker schwer wird hinwegsetzen können; bewußter
oder unbewußter Schwindel war ausgeschlossen, ein Zufall ebenso; donn unter
den vielen (jetzt schon mehreren hundert) Experimenten, die ich mit Reimann
angestellt hatte, sind nicht die richtigen Resultate, sondern die Fehler die weitaus
geringere Minderzahl.

Von weiteren Versuchen, welche jegliche menschenmögliche telepathische
Beeinflussung ausschalten, sollen noch einige angeführt werden; und zwar wurde
folgende Anordnung getroffen:

Aus einem Kriminalmuseum habe ich vier Gegenstände geliehen; ich ersuchte
den Beamten des Museums, er möge mir einige Gegenstände, an die sich interessante
kriminelle Geschehnisse knüpfen, aussuchen, ohne mir jedoch zu sagen,
was mit ihnen geschehen war. Er übergab mit vier Gegenstände, und zwar einen
Pflasterstein, einen kleinen Zaunpfahl und zwei Revolver. Von diesen vier
Gegenständen wußte ich also nichts mehr, als daß sie aus einem Kriminal-


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