Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 247
(PDF, 78 MB)
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Fischer: Zur Frage der Kriminaltelepathie.

247

jnuseum stammen. Zu Hause legte ich dazu Gegenstücke, und zwar einen ähnlichen
Pflasterstein, einen ähnlichen Zaunpfahl und zwei verschiedene Revolver.

Als R. etwa eine Woche später zum Versuch kam, legte ich ihm die acht
Gegenstände vor und verlangte, er solle sich die Gegenstände ansehen und diejenigen
aussuchen, mit denen was geschehen ist. Ich verließ dann das Zimmer,
in welchem außer R. nur meine das Protokoll führende Frau verblieb, welche
überhaupt nicht wußte, um was es sich handelte, da ich ihr vorher über die
Details des Experimentes nichts mitgeteilt hatte.

In meiner Abwesenheit besah R. die acht Gegenstände und recht schnell
teilte er sie in zwei Gruppen; die vier „falschen4 Gegenstände legte er beiseite
mit den Worten: „da glaube ich, daß nichts damit los ist".

Besonders Skeptische könnten einwenden, daß der Geruch eine Rolle gespielt
haben konnte, da die Museumsgegenstände vielleicht einen muffigen und
sonst irgendwie auffälligen Geruch haben konnten. Um diesen Einwand so
viel als möglich zu entkräften, habe ich die richtigen und „falschen" Gegenstände
zusammengelegt und durch 10 Tage in einem Kasten eingesperrt gehalten
, so daß der menschliche Geruchsinn unter diesen Umständen wohl schwer
mithelfen konnte; überdies hat R. auch nicht andeutungsweise \ersucht zu den
Gegenständen zu riecher. Es ist wohl nicht nötig zu betonen, daß den richtigen
Gegenständen keine Zettel oder sonstige Zeichen anhafteten, woraus man ihre
Herkunft hätte enl nehmen können.

Nachdem R. die Gegenstände gruppiert hatte, konnte ich das Experiment
weiter leiten; denn R. hatte, wie ich sofort sah, die Gegenstände richtig gruppiert
und für das Weitere der Versuche war mein Wissen belanglos, denn ich
kannte ja nur die Herkunft der Gegenstände, nicht aber deren kriminelle Geschichte
. Die Reinheit der V ersuche ist somit wohl einwandfrei
. Die Versuche wurden an zwei Abenden durchgeführt, alle Äußerungen
R.s wurden stenographisch aufgenommen. Nachdem alle vier Gegenstände „erledigt
" waren, ging ich mit den Protokollen in das Museum. Der Beamte, der
die „Geschichte" der Gegenstände aus dem Gedächtnis nur recht schattenhaft
kannte, mußte erst die Protokolle nachsehen und damit wurden dann die Äußerungen
R.s verglichen. Es sollen jetzt die Versuche mit den Gegenständen als
Versuch i3—iC angeführt werden.

Versuch i3. R. entnahm der Gruppe zuerst den Pflasterstein und sagte
nach einer Weile:

Wenn ich sagen würde Straßenkrawall-Pflasterstein geflogen, so wäre das
einfach eine Gedankenassoziation, aber es ist nicht richtig so; ich sage das nur,
um es auszuscheiden. Das da macht mir den Eindruck eines Überfalles, vielleicht
auf der Landstraße, also eines Meuchelmordes; es stand nicht dafür, es war eine
Geldsache, die Leute, die erschlagen worden sind, waren ziemlich alt; ich habe
Leute im Plural unwillkürlich gesagt, es müssen aber mehrere Leute gewesen
sein, ich bemühe mich da ohne Eigengedanken zu sprechen, ich habe den Eindruck
, daß da ein älteres Ehepaar erschlagen wurde, Häusler oder so etwas,
sicherlich solche, denen man in der Nachbarschaft nachsagt, die haben Geld (die
letzten drei Worte sagte er auffälligerweise tschechisch) böhmische Gegend,


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