Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 252
(PDF, 78 MB)
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252

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 6. (Juni 1934.)

Landwirt oder so etwas, braucht Kraft und Geschicklichkeit; er hat als Eigentümlichkeit
einen festen Gang, und wenn er ins Zimmer kommt, dreht er die Kappe
in den Händen so wie ein Untergeordneter. Der Mann regt mich direkt auf, er hat da
etwas begangen und hat dieses hier in Aufregung geschrieben, und zwar ist ihm
dabei eingefallen, daß es vorgelegt wird, ohne genau eine Vorstellung zu haben,
was man aus der Schrift ersehen kann. Er hat Angst davor gehabt. Ich sehe den
Mann auf einer Art Straße, die durch einen Wald führt, er klettert ein bißchen
seitwärts in die Höhe; im Gebüsch — so eine Art Lichtung mit niedrigem Holz
bewachsen — und dann gibt es einige Bäume, die ein bißchen ausgezeichnet sind
— so bleibt er stehen — bei diesem einen Baum gräbt er — er vergräbt etwas —
dabei hat er eine große Angst beim Graben — daß man ihn erwischt, keine tiefe
Dämmerung — das heißt, man kann das im Wald nicht sagen, der Himmel
ziemlich blaß, es ist frisch, entweder morgendliche Dämmerung oder abends —
ich sehe ihn erschrecken; es knackte etwas, aber es ist nichts, mit einer Axt
schlägt er ein Zeichen in die Rinde — das kann man finden — leider sehe ich
nicht, wie groß der Gegenstand ist — das alles kann nicht weit vom Ziel sein.
Dabei zeigt R. in einer bestimmten Richtung.

(Frage: Was er da vergräbt?) Das ist schwer zu sagen, es ist eingenäht in gewöhnliches
braunes Sackleinen, aber nicht sehr groß, vielleicht 6o . 3o cm oder
noch kleiner, gut wattiert, es ist vielleicht Papier darin.

(Frage: Wie er dazu gekommen ist?) Auf eine Weise, die nicht sehr viel
Aufregung kostot, eine Gelegenheit, ohne vorbedachten Plan, einfach vom Tisch
weggenommen, so eine Art Taschendiebstahl, aber eher von einem Tisch einfach
weg, Geschicklichkeit ohne Vufregung, die Aufregung kam erst beim Eingraben.
Der Mann hat große Gewissensbisse, ich glaube, ich würde die Stelle sogar
finden.

(Frage: Was der Mann etwa vergraben hatte?) Ich sagte, Papier war es,
wahrscheinlich Geld, so etwa 5o ooo—6o ooo.

(Beschreiben Sie den Raum, in dem der Diebstahl geschehen ist.) Nicht sehr
groß, einfach, nüchtern, vielleicht so eine Art Fabrikgebäude, Sonne darin,
dumpfer Lärm von der Straße, einfach eingerichtet, so wie ein Amtszimmer,
aber weiter weiß ich nichts.

Dieses Protokoll übergab ich einem Polizeibeamten, welcher mit dem Resultat
sehr zufrieden war, denn die Äußerungen deckten sich im allgemeinen
mit dem Verdacht der Polizei. Der Diebstahl geschah nämlich in einem Klublokal
, wo der Bestohlene beim Kartenspiel seinen Rock ausgezogen hatte und in
seiner Nähe auf einen Stuhl hing; im Rock hatte er eine Brieftasche mit
70000. Im Lokal war niemand außer zwei Herren, welche mitspielten;
beim Nachhansegehen merkte er, daß die Brieftasche fehlte und nahm an, daß
die Tasche aus dem Rock gefallen sei und ging deshalb zurück ins Lokal; dort
befand sich nur ein junger Kellner, der dort die ganze Zeit allein beschäftigt
war, der aber behauptete, nichts gesehen zu haben.

Am nächsten Tag eruierte die Polizei, daß dieser Kellner nachts aus der
Stadt in seinen Geburlsort, der etwa 20 km entfernt war, gefahren ist und erst
mittags zurückkehrte; daraus schöpfte sie den Verdacht, daß er der Dieb sei


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