Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 271
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0300
Miller: Interessante Spontanphänomene in Freising.

Leistung vor, die über das hinausginge, was von ausgesprochen telepathisch veranlagten
Leuten bekannt ist. Eher beträgt das Wissen des Freisinger „Judas"
weniger.

Ich will noch ein paar Erlebnisse anfügen, die für eine anim istische
Deutung unseres Falles sprechen. Wichtig dünkte mich auch die Feststellung
, daß zumeist keine unnormale Wissenserwerbung vorlag, sondern daß in
den allermeisten Fällen der Wissensschatz des Unterbewußtseins des Mediums
zur Erklärung der oft merkwürdigen Äußerungen der spukhaften Persönlichkeiten
ausreichte. Allerdings wurde dieser unbewußte Wissensinhalt — analog
dem Traume — frei kombiniert und jeweils im Sinne der geschauspielerfceln
Individualität höchst zweckvoll und gewandt verwertet. An freien Erfindungen,
oft recht kühner Art, war selbstverständlich kein Mangel. Ich unterhielt mich
also eines Nachts wieder lebhaft mit den ,,Geistern". Sie bestätigten mir eben
wiederum, daß sie nur mit Hilfe der Kraft eines Mediums mit uns Menschen
in Verbindung treten können. Ich hatte mich eben mit Judas Bernkuh, dem ermordeten
Juden, unterhalten, dann war die Maria Werndl dazwischengekommen,
der Geizkragen und die Schatzgräbenn. Als ich nun den Juden Bernkuh noch
fragen wollte, was er als Jude zum Dritten Reich sage, war er nicht mehr zu
erreichen. Erst nach einiger Zeit meldete er sich wieder mil seinem charakteristischen
Klopfen. Nun fragte ich ihn: „Bist du bereit, mir zu sagen, wo du
dich unterdessen aufgehalten hast?" Er klopfte die Antwort: „Ja." Ich lasse
ihn also buchstabieren und die Antwort beginnt mit „lirgen..." „Aha", sage
ich, ,,du willst melden: irgendwo!" Er wehrt durch Klopfen energisch ab, deshalb
lasse ich ihn im Buchstabieren fortfahren und es kommt noch: „s"\ Ich
frage: „Soll es dann heißen: nirgends?" Wieder wehrt er energisch ab. Ich:
„Jürgens soll es doch wohl nicht heißen, denn das wäre ein bei uns nicht üblicher
, ein norddeutscher Name." Die Klopf töne bejahen lebhaft. Nun frage ich
die Anwesenden, ob sich jemand denken könne, wer hier gemeint sei. Schließlich
sagt das Medium: „Vielleicht Dr. Jürgens im llheinland." Lebhafte Zustimmung
des „Geistes". Es wird mir nun folgendes berichtet: Als das Kind im
Vorjahre sehr nervenleidend wurde, empfahl jemand, eine Fernbehandlung
durch Dr. Jürgens im Rheinland zu versuchen. Auf Grund eines Prospektes
schrieb in der Tat die Großmutter dorthin. Da jedoch 20 Mark Anzahlung nötig
gewesen wären, unterblieb die Behandlung. Der Name des nach dem Prospekt
medial veranlagten Doktors, allerdings wahrscheinlich nicht der Ort seines Wirkens
, blieb im Bewußtsein des Kindes haften.

Bei einer anderen Sitzung kam nochmals in charakteristischer Weise jener
Dr. Jürgens zur Sprache. Ich schicke voraus: Der Vater des Kindes hatte uns
wiederholt erzählt von Gesichten und anscheinend paranormalen Erlebnissen in
seiner Jugend. W;ährend des Krieges und darnach vollführte er mit seinem
Freund Nader, der sich jetzt in New York aufhält, erfolgreiche telepathische
Versuche. Davon hatte offenbar auch das Kind Kenntnis. Eines Nachts unterhielt
ich mich mit „Judas", dem immer mehr die Situation beherrschenden
Geist. Ich frage: „Du verkehrst doch sicherlich nicht nur mit dem Medium
Th. Du wirst dich vermutlich auch in anderen Teilen der Welt mit Hilfe von


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