Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 272
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0301
272 Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 6. (Juni 1934.)

Medien den Menschen kundgeben?" (Durch Klopfen erfolgt Zustimmung.)
„Wieviele Medien kennst du zur Zeit tuf der Welt? (^.) „Bist du bereit uns
deren Namen und Wohnorte zu sagen?" (Ja.) „Also ich buchstabiere!" Und
nun werden uns folgende vier Medien kundgegeben: i. Jürgens in Bonn, *>. ]Na-
der in New York, 3. A. (des Mediums Vater) in Freising, t\. Th. in Freisimg.
Man sieht doch aus dieser sehr charakteristischen Antwort deutlich die Quelle
des Wissens: das Unterbewußtsein des Mediums, ja man könnte diesmal sogar
sagen: das Bewußtsein.

Doch nun zu den paraphysischen Erscheinungen, die sich in
freigebigster W eise und in großer Mannigfaltigkeit einstellten. In erster Linie
sind es die akustischen Wirkungen, die Klopf- und Kratzgeräusche, die sich oft
Nacht für Nacht, jedesmal stundenlang, in verschiedener Stärke und mannigfacher
klanglicher Variation, in geradezu aufdringlicher Weise >or uns abspielten
. Nach dem, was ich bereits davon berichtete, kann man unmöglich an subjektiv
Täuschung denken. Der Nachbar beschwerte sich wiederholt über den
Spektakel, im Hause der Krankenschwestern wachten mehrmals Bewohner anderer
Zimmer, einmal alle Bewohner des Hauses bei den gewaltigen Schlägen
auf, die damals hin und wieder ertönten. Zudem waren die parallel gehenden
Erschütterungen oder Bewegungen des Bettes beim Kratzen auf dem Deckbett
usw. deutlich zu spüren. Ich erinnere ferner an die erwähnten kräftigen Stöße
gegen den Di\an, die für jeden, der dort saß, deutlich zu fühlen und zu hören
waren. Die Klopf töne wurden von derselben Kraft hervorgerufen, die auch die
Türen des Schränkchens zuhielt und das Wandbrett in Bewegung setzte und dabei
förmlich mit unserer eigenen Uuskelkraft im Kampfe lag. Wer das alles
miterlebte und gar oftmals miterlebte wie ich, der kann an der Wirklichkeit
der Vorgänge und an der Realität der wirkenden Kraft nicht zweifeln. Darin
stimmen olle Beobachter überein. Die Frage ist al*o: Was für eine K^aft ist es,
die solche Wirkungen hervorbringt? Die Frage, woher diese Kraft stammt,
kann ich mir wohl sparen: deun sogar bei spiritistischer Einstellung müßte ich
annehmen, daß die Energiequelle das Medium selbst ist.

W ir müssen hier unterscheiden zwischen dem physikalischen V'organg und
de^r psychischen Lenkung desselben. Denn es waltet nicht „blind', sinnlos eine
Kraft, sondern mit Hilfe des physikalischen Phänomens manifestiert sich eine
psychische Individualität. Man könnte höchstens der Meinung sein, psychische
Energie vermöge unmittelbar sich in Schallwellen und mechanische Energie umzusetzen
; doch ist an dieser Möglichkeit ernstlich zu zweifeln. Seelische Kraft
bedient sich der Stoff-Kraftweit, lenkt und leitet, ja beeinflußt sie in sehr
souveräner Weise — diese Annahme wird wohl die richtigere sein. Knüpfen
wir an das Materialisationsphänomen an. Der Körper des VIediums sendet
so nimmt man begründet an - - eine stoffliche Emanation aus. Sie ist wohl individuell
verschieden, wenigstens nach Konsistenz, ist mitunter sieht- und pho-
tographierbar, kann aber auch bei größerer Feinheit eventuell nach Ostys Methode
oder in anderer Weise nachgewiesen werden. Diese Emanation kann nun
durch die unterbewußte Psyche des Mediums beeinflußt, gelenkt, verwertet,
eventuell sogar zu schemenhafter] Gestalten geformt werden. Diese Emanation


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0301