Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 274
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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274 Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 6. (Juni 1934.)

ungünstig beeinflussen könnte; sie kann aber auch psychisch erklärt werden, da
die Phantasie und besonders die Traumphantasie des Unterbewußten sicherlich
leichter im Dunkeln arbeitet.

Ich fühle mich nun noch versucht, zu dem Problem der „D emateri-
alisa tion" Stellung zu nehmen; an der Tatsächlichkeil des Transportes durch
Türen und Wände vermag ich nach dem Selbsterleben so wenig,zu zweifeln wie
an paraphysischen Bewegungen von Gegenständen überhaupt. Aber mir sagt die
üblich gewordene Erklärung des Phänomens auf Grund der \tomtheorie nicht
zu: Materie ist akkumulierte Elektrizität; somit kann sich Materie wieder in
Energie auflösen und aus Energie wiederum zu Stoff in ursprünglicher Form
werden. Demgegenüber vertrete ich folgenden Gedankengang: Seelisches und
Körperliches gehören verschiedenen Ordnungen des Seins an. Unsere Körperwelt
ist räumlich dreidimensional. Das an diese dreidimensionale Materie gebundene
Bewußtsein denkt ebenfalls dreidimensional und ist zudem an ein bestimmtes
Zeitempfinden gebunden, das durch unsern materiellen Körper bestimmt wird.
Unser „Leben" und deshalb auch unser Denken erfolgt in dieser Zeit, die „unsere
" Zeit ist; hier herrscht der „Augenblick", die Sekunde (Herzschlag), der
Tag (Erdumdrehung, Wechsel von Tag und Nacht), das Jahr (Erdbahnkreis)
und die Spanne, die durch ein Menschenleben gegeben ist. Aber sowohl Raum-
wie Zeitbegriffe sind nur relative. Es gibt auch ganz andere Raumdimensionen
und ganz andere Tempi als unsere menschlichen. Die Seins-Ordnung des Seelischen
, soweit dieses nicht oder wenigstens nicht mehr gleich stark körpergebunden
ist, gehört einer l\. Dimension wie einer anderen Zeitkategorie an oder
hat daran teil. Um letzleres vorweg zu nehmen: ihr kann die Vergangenheit als
Gegenwart erscheinen (Psychometrie) und kann die Zukuuft Gegenwart sein
(Prophetie). Die Seele taucht also ein in eine umfassendere Zeitordnung, wie
wir sie auch auf Gott als den reinen Geist, „dem Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft eins sind", anwenden. Für die körpergebundene Seele kann in medialen
, das sind halbgelösten Zuständen, allerdings meist nur für \ugenblicke
(„zweites Gesicht" usw.) ein Teilhaben an dieser Zeitordnung des rein Psychischen
ermöglicht sein.

^Aber auch räumlich ge'hört das Rein-Seelische einer anderen Ordnung,
sagen wir: der vierten Dimension an. Würde ein dreidimensionaler Gegenstand
in die vierte Dimension übergehen, so wäre er für dreidimensionale Wesen verschwunden
, genau so wie für gedachte zweidimensionale Wesen ein bisher flä-
chenhafter Körper beim Eingehen in die dritte Dimension verschwunden wäre
(Näheres darüber ist in der einschlägigen Literatur zu finden.) In die spiritistische
Weltanschauung übersetzt: Wenn ein „Geist", der also nicht mehr
unserer dreidimensionalen Welt angehört, für den somit auch unsere Raum-
Zeit-Beschränkung nicht gilt, einen Gegenstand unserer Welt in die (gedachten)
Hände nehmen würde, dann würde dieser nun der Geisterwelt angehören und
für uns verschwunden sein. Er könnte in dieser Situation auch durch Türen und
Fenster hindurchgehen, ebenso wie der Geist selbst, „der nicht von dieser Weit
ist". Erst wenn der Geist den Gegenstand wieder zu uns zurückgibt, wird er
für uns wieder sieht- und greifbar Wir brauchen jedoch keine Geister spiriti-


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