Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 277
(PDF, 78 MB)
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Quade: Ist der Spiritismus eine Wissenschaft?

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mit seinem im Kriege gefallenen Sohn Raymond nach dessen Tode führten),
so versagt die Erklärung des Abiesens aus der Akashachronik auch für hellsichtige
Medien. Denn diese könnten ja, gäbe es kein Leben nach dem Tode, aus ihr
nur die Erlebnisse des Verstorbenen im physischen Körper ablesen, fänden aber
nichts über das, was ihnen nach dem Tode zugestoßen ist. Auch ist es unwahrscheinlich
, daß sie gedankenschnell durch Lesen in der Akashachronik das Wesen
des Verstorbenen vollkommen genug erfassen könnten, um gerade in der ihm
eigentümlichen Art zu antworten.

Weiter denkt Ilänig an die Möglichkeit, es könnten Aslrallarven, die das
höhere Ich abgestoßen hat, von gewissen Elementarkräften belebt, die Geister
Verstorbener vorspiegeln.

Theosophen und Anthroposophen nehmen ein persönliches Fortleben nach
dem Tode an, wie die Spiritisten. Auch die Spiritisten lehren, daß sich die Beschaffenheit
des feinstofflichen Körpers beim Übergang in eine höhere Sphäre
verändert. Aber sie meinen, daß das, was dabei etwa zurückbleibt, sich in der
Regel nach kurzer Zeit verleilt und verschwindet.

Unterstellen wir, d«*ß mentale und astrale Hülsen, zurückgelassen wie eine
Schlangenhaut, niederen Geistern vielleicht dämonischer Art dazu dienen können,
das Aussehen, Fühlen und Donken eines Verstorbenen nachzuahmen, so wird
doch diese Nachahmung immer nur eine sehr oberflächliche sein können. Während
eine frühere Zeit auf Identifikationen durch Namen, Geburts- und Todestagsdaten
und gewisse Reminiszenzen entscheidenden Wert legt, sieht die heutige
Forschung den \ollen lieweis füi die Fortexistenz einer Persönlichkeit erst dann
als erbracht an, wenn der Verstorbene immer wieder auf die neue, durch sein
Hinscheiden gegebene Situation in der seinem Wesen angemessenen höchst persönlichen
Weise reagiert. Würde Herr Ilänig die in meinem Artikel: Quousque
tandem angeführten Werke gelesen haben, insbesondere ,,The case of Lester
Coltm^n * und ,,The Witness" (vgl. Zeitschr. für Parapsychologie, Jahrgang 1933
S. so würde er sehen, daß für diese Fälle jedenfalls die „Galvanisiernng

astraler Larven" gar nicht in Betracht kommen kann.

Übrigens hat das ausgezeichnete Medium, Frau Kalamees, über das ich in
der Zeitschr. für Parapsychologie 1934, S. 202—208, anch Juliheft berichtete,
auf diesbezügliche duich Herrn Johanson gestellte Fragen mitgeteilt, die fein-
stofflichen Körper sehr hoch entwickelter Menschen blieben zum Gebrauch für
missionierende Geister von anderen Welten erhalten, die der mittelmäßigen,
nicht Gott und Christus leugnenden Menschen würden zerteilt, damit sie nicht
gemißbraucht werden könnten, und nur mit den Feinleibern von xVtheisten und
Antichristen könnten niedere Geister ihr Spiel treiben. Irreführungen von Zirkeln
durch solche niederen Geister fänden statt, sie bewiesen zwar nichts gegen
das persönliche Fortleben, zeigten aber, daß die Angabe von ein paar Daten noch
nicht mit Sicherheit die Anwesenheit des Verstorbenen in Person, d. h. mit seinem
höheren (Atman) Ich, erkennen ließe.

Erfahrene Spiritisten prüfen sehr genau die Qualitäten des Mediums, der
Kontrollgeister und der sich kundgebenden „Verstorbenen", ehe sie von Identi-


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