Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 284
(PDF, 78 MB)
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284

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 6. (Juni 1934.)

toriums an seine Hausangestellte läßt Prof. Schröder im Doppelheft 11/12 seiner
Zeitschrift vom Jahre 1931 wiederum folgenden Aufruf veröffentlichen:

„... Hier fehlt es nur an ein paar Tausend Mark, die ev. obendrein
sichergestellt werden können, um unserem Laboratorium das wenige
noch fehlende zu schenken, die naturgemäß auch ebensogut aus kleineren
Beiträgen zusammengefaßt werden können..." (Gesperrt von mir, Voigt)
Wie Prof. Schröder selbst öffentlich dokumentiert, ist es ihm in der Tat gelungen
, für das bereits übereignete Laboratorium trotzdem noch
750 Mk. an Stiftungsgeldern zu erlangen (vgl. Heft 6/1931, 2. Um-
schlagseite und Doppelheft 11/12 1931, 4. Umschlagseite seiner Zeitschrift!).

Berücksichtigt man in diesem Zusammenhange noch einen anderen Vertrag
des Prof. Schröder vom 10. Oktober 1930 nebst Anlage A über noch weit erheblichere
Eigentumsübertragungen, so ist endlich die öffentliche Frage berechtigt
, wie Prof. Schröder die seitherigen und etwa noch zu erwartenden
Stiftungsgelder eigentlich „obendrein noch sicherzustellen
" gedachte?

Die am wissenschaftlichen Okkultismus interessierte Öffentlichkeit hat ein
Recht auf diese Frage, denn dergleichen dürfte vom Rechtsempfinden des Volkes
als Irreführung und Täuschung empfunden werden.

Die erwähnten Unterlagen sind im Besitz des Unterzeichneten.
Im übrigen überlasse ich das offenbare Urteil aus den unwiderleglichen Tatsachen
gerne dem Leser selbst. Paul Voigt, Berlin.

Eine Spukgegend.

Daß ein einzelnes Zimmer, ein Haus oder ein bestimmter Platz von Spuk-
erscheinungeri betroffen ist, kommt sehr häufig vor; aber man findet auch ganze
Gegenden, die der Schauplatz solcher Phänomene geworden sind. Eine solche ist
im oberen Innviertel, am Weifhartforst, zu finden.

Der in Betracht kommende Landstrich bildet ein spitzes Dreieck, dessen Spitze
im Westen der Ort Ostermiething bildet, wenig entfernt davon Ernsting und
Oumpling; die von Tarsdorf nach Wildshut führende Straße verbindet die beiden
letztgenannten Orte. Von Ernsting geht dann eine Linie des Dreiecks weiter nach
Gcretsberg, an der die Orie Wimm und Marktl liegen; die Basis des Dreiecks geht
dann über Holzöster und Fränking an Haigermoos vorbei wieder nach Gumpling
zurück. Bei Hoböster liegt ein kleiner See und der Ort Hehermoos — und ziemlich
in der Mitte dieses wie soeben beschriebenen Dreiecks befindet sich das
Anthaler-Brack, ein mittelgroßer Wald. Dies ist der Schauplatz jener Ereignisse,
die nachstehend geschildert werden sollen.

Kenntnis von ihnen verdanke ich der besonderen Liebenswürdigkeit eines oberösterreichischen
Heimatforschers, des Pfarrers Johann Veichtlbauer, der aus der Gegend
stammt, jahrelang in St. Pantaleon amtierte und jetzt in Pension in Ried
lebt. f)urch ein sehr lesenswertes, leider vergriffenes Buch des Dr. Kriechbaum
über Sagen aus dem Gebiet von Braunau aufmerksam gemacht, kam ich mit dem
Pfarrer in Verbindung, und dieser freundliche Forscher wies mich auf eine größere
Artikelserie von ihm hin, die vor Jahren im „Linzer Volksblatt" erschienen ist.
Hier fand sich reiches Material, das mir zu nachfolgenden Mitteilungen zu benützen
erlaubt wurde. Vom Ernst und von der Aufrichtigkeit seiner Gewährspersonen hat
sich Pfarrer Veichtlbauer versichert. Man darf ihm vollen Glauben schenken. Kennt
er doch Land und Leute wie nicht bald ein Zweiter!

Im Nachstehenden folge ich soviel als möglich (nur Raummangel berücksichtigend
) den eigenen Worten des Forschers. — Und nun medias in res! —

An der Pfarrgrenze zwischen Fränking und Haigermoos liegt das „Hagereit",
ein Gehölz, von dem viel Spukhaftes berichtet wird. Besonders die Straße, die von
der Blohetnerkapelle einen „gähen" Berg hinauf bis zum Ausgang des Holzes führt,
ist dafür bekannt. Zwischen Kapelle und Holz war früher auch auf der Straße eine
sumpfige Stelle, eine „Moosgalln", wo die Wagen tief einsanken.

Ein Bäcker in Holzöster, namens Oberndorfer, der auch Fuhrmann war, fuhr
einmal zeitlich in der frühe, im Advent ,das Hagereit hinan. Er rastete bei der
Kapelle. Da sah er, daß ein altes Weiblein hinter seinem Schlitten herging. Auf
seine Frage, ob sie in die Kirche gehe, gab sie keine Antwort, folgte aber dem
Schlitten immer nach. Nach einer Weile hielt der Mann an und sagte: „Mir ist's


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