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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0011
G G. JUNG UND DIE PARAPSYCHOLOGIE

VON ANIELA JAFFE

Für C. G. Jung ist die Parapsychologie nicht nur Gegenstand wissenschaftlicher
Forschung, Theorie und Experiment, sondern sein Leben
ist reich an eigenen Erfahrungen auf dem Gebiet der spontanen, akausalen
, oder - wie es im allgemeinen heißt - okkulten Phänomene. Er
scheint mit einer ungewöhnlichen «Durchlässigkeit» für die Vorgänge
des psychischen Hintergrunds begabt. Aber das allein erklärt den Reichtum
an Erfahrung noch nicht: zu der sensiblen Beeindruckbarkeit durch
die Manifestationen des Unbewußten kommt eine ständige Beobachtung
der Natur, der Objekte und der Menschen in seiner Umgebung. Einer
solchen dem Innen und Außen gewidmeten Aufmerksamkeit erschließen
sich sinnvolle Zusammenhänge zwischen Hüben und Drüben, die von
einem geringeren Interesse gar nicht wahrgenommen werden. Wahrträume
und Praekognitionen sind in Jungs Leben keine Seltenheit, aber
auch alles andere als Gewohnheit; wenn sie sich ereignen, werden sie
noch jedesmal mit Staunen, man möchte fast sagen, mit der dem Wunder
gebührenden Ehrfurcht zur Kenntnis genommen.

Die Begabung und das Interesse für «Übersinnliches» war schon bei
C. G. Jungs Mutter (Emilie Jung, geb. Preiswerk, 1849-1923) vorhanden
. Sie hinterließ ein Tagebuch, in welchem sie ausschließlich selbsterlebte
Spukphänomene, Vorahnungen und andere «Seltsamkeiten» aufgezeichnet
hatte. Als Kind war ihr gelegentlich die Aufgabe zugefallen,
ihren Vater, den Basler Antistes (Vorsteher der reformierten Geistlichkeit
) Samuel Preiswerk (1799-1871), vor «Geistern» zu schützen: wenn
er seine Predigten schrieb, mußte sie sich hinter ihn setzen, damit die
«Geister» ihn nicht hinter seinem Rücken stören konnten! Die medizinische
Diagnose, die Jung später seinem Großvater stellte - und zugleich
als «bloßes Wort» verwarf - lautete: er litt an «Wachhalluzinationen». -
Seine Frau, C. G. Jungs Großmutter, Augusta Preiswerk, geb. Faber
(1805-1862), war ebenfalls «Geisterseherin». Die Familie schrieb diese
Fähigkeit dem Umstände zu, daß sie einmal als junges Mädchen während
36 Stunden scheintot gewesen war. Ihre Fähigkeiten halten auch strengerer
Beurteilung stand: sie sah Erscheinungen von ihr unbekannten Persönlichkeiten
, deren historische Existenz später nachgewiesen werden konnte.


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