Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0084
PARAPSYCHOLOGIE ALS REVISION
DER AUFKLÄRUNG

VON G. F. HARTLAUB
I. DAS PARANORMALE: WUNDER UND ZAUBER

Die Forschung, um die sich diese Zeitschrift bemüht und für deren
wissenschaftliche Anerkennung sie eintritt, hat mit dem älteren sogen.
Okkultismus teilweise den Gegenstand gemeinsam. Es handelt sich um
die vielumstrittene Gruppe angeblicher, von Menschen ausgehender oder
auf sie bezogener Erfahrungen, die den uns gewohnten, darum normal
erscheinenden Zusammenhängen, wie sie unser darauf eingerichtetes
Verstandesdenken als physisch-mechanisch verlaufende Kausalität versteht
und deren Regelmäßigkeit es aus einer objektiven Naturordnung
mit ihren «Naturgesetzen» ableitet, widersprechen - so daß wir a priori
geneigt sind, sie als absurd zu leugnen, auf Einbildung oder Betrug
zurückzuführen.

Es ist jedoch beachtlich, daß die Parapsychologie die aus der Philo-
sophia occulta des alten Agrippa von Nettesheim stammende Bezeichnung
«okkult» (d.h. dunkel, düster, unheimlich) ersetzt hat durch den
neutralen Terminus «parapsychisch», vorsichtiger: «paranormal», da ja
die Rolle des Psychischen nicht bei allen paranormalen Komplexen (etwa
bei der Astrologie) offenkundig ist.

Vieles von dem, was man zunächst als paranormal ansprach, kann sich
freilich nachträglich als verständlich, mechanisch-kausal im Sinne naturwissenschaftlicher
Ansprüche erweisen. Sollte die Kunde vom Paranormalen
überhaupt nur aus solchen «noch» unerklärten Erscheinungen
bestehen, hätte sie keine Aussicht, eine eigentliche Wissenschaft zu werden
, bliebe vielmehr eine Sammelstelle vorläufiger Art für Probleme,
deren Erledigung sich später auf verschiedene anerkannte wissenschaftliche
Fächer verteilen würde. Als eigentlich paranormal können uns allein
solche Erfahrungen gelten, die sich - im Gegensatz zum bloß Abnormen,
Krankhaften, das ja nur das Naturgesetz bestätigt - einer Erklärung im
angegebenen Sinne grundsätzlich entziehen*. Die Parapsychologen hätten

* Vgl. G. F. Hartlaub: Das Unerklärliche. Studien zum magischen Weltbild,
Stuttgart 1951.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0084