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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1965-08/0045
PROGNOSE UND SYMBOL BEI ARTEMIDOR IM
LICHTE DER MODERNEN TRAUMPSYCHOLOGIE

Zu einer vollständigen Neu-Überset%ung des «Traumbuchs» des Artemidor

im Verlag Schwabe & Co., Basel 196j

VON HANS BENDER

Bücher über Traumdeutung, vor allem Traumsammlungen, haben von
jeher eine faszinierende Wirkung ausgeübt. Nur der «aufgeklärte» Mensch
versagt sich ihrem Reiz - die «Nachtseiten des Seelenlebens», eine von der
Ratio nicht kontrollierte Imagination, erscheinen ihm verdächtig und
wertlos. Die Zahl der Verächter, die mit Theodor Gompertz in den
«Oneirokritika» Artemidors nur einen «Beitrag zur Pathologie des
menschlichen Geistes» zu sehen vermögen, ist zwar durch den Einfluß
der Tiefenpsychologie viel geringer geworden, doch gibt es noch heute
viele gebildete Menschen, die gewissermaßen konstitutionell verhindert
sind, die Sprache des Unbewußten ernst zu nehmen. Wer so eingestellt
ist, wird wenig Freude an der lange erwarteten vollständigen Neu-Über-
setzung dieses bedeutendsten Traumbuchs der Antike haben, um so mehr
aber die Zahlreichen, denen der Umgang mit den Träumen zu einem unverzichtbaren
Aspekt der psychologischen Erkenntnis geworden ist.

Das Werk des Artemidor vermittelt eine einzigartige Materialsammlung
von bald 2000 Jahren alten Traumberichten. Das unbewußte Seelenleben
der Menschen des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts steht
lebendig vor uns - in einem Querschnitt, der alle Stände und Lebensbereiche
der damaligen Gesellschaft und die weiten Räume Kleinasiens,
Griechenlands und Rom umfaßt.

Liest man diese Traumberichte, drängt sich sogleich die Frage auf:
wie unterscheidet sich der Bildgehalt der Träume des Menschen der
Antike von den heutigen? In welchen Gleichnissen und Symbolen äußert
sich die träumende Psyche in historisch früheren Zeiten? Rasch sieht man
die Ähnlichkeit: wie heute bezieht sich der größte Teil der Bilder auf
konkrete Lebensbereiche. Man braucht nur die Gruppierung des Traummaterials
in den beiden ersten Büchern Artemidors mit einer modernen
Darstellung zu vergleichen wie sie etwa der C. G. Jung nahestehende E.


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