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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1966-09/0024
PHYSIKALISCHE EFFEKTE

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Entladung wählen. Es drängt sich der Schluß auf, daß der energetische
Prozeß hier in der Schicht des kollektiven Unbewußten ansetzt und sie zu
einer entsprechenden Aktion drängt.

Während die bisherige Zuordnung bestimmter symbolischer Formen zu
entsprechenden Funktionsniveaus des Unbewußten durch die tiefenpsychologische
Forschung Freuds und Jungs legitimiert wurde, fehlt
uns zu der dritten Form amorpher symptomatischer Manifestation ein
entsprechendes Analogon. Dies ist keineswegs verwunderlich, da in den,
an die therapeutische Situation gebundenen Ansätzen Jungs und Freuds
die amorphe Symptomatik eine untergeordnete Rolle spielt. Konflikte
werden gemeinhin erst dann für den Therapeuten auflösbar, wenn sie in
irgendeiner, dem Patienten nachvollziehbaren Form dem Bewußtsein zugänglich
werden. In unserem Falle aber sehen wir uns genötigt, eine
Region des Unbewußten anzunehmen, die im topischen Modell gleichsam
die tiefstey dem Bewußtsein am wenigsten zugängliche Sphäre repräsentiert.
In diesem Bereich würden alle jene Konflikte zum Austrag kommen, die
extrem bewußtseinsfremd verlaufen und in der entsprechenden Symbolik
lediglich einen Gefahrenherd schlechthin signalisieren können.

Hypothesen

Fragt man nach der Bedeutung der auf unterschiedlichem Niveau agierenden
Funktionseinheiten, so bieten sich %wei klar voneinander abhebbare
Hypothesen an. Die erste würde zwar dem außergewöhnlichen
Geschehen den Charakter einer psychischen Realität zubilligen, aber nicht
bereit sein, «physikalische Effekte» auf ihre faktische Wirklichkeit hin
zu überprüfen. Jede ausschließliche Reduktion der Ankündigungserlebnisse
auf die Sphäre des Subjektiven führt zwangsläufig zur These der
Projektion: eine als Ich-Ersatz dienende, magische Erlebnisbereitschaft
aktiviert bestimmte, archaische Reservate der Psyche; der «physikalische
Effekt» ist in diesem Verständnis nichts anderes als die partielle Hinausverlagerung
der psychischen Binnenstruktur in die äußere Wirklichkeit.

Diese Hypothese kann, je nach der Ausrichtung ihrer Verfechtung verschiedene
Formen annehmen. So klammert sich etwa die Entlarvungstechnik
rationalistisch eingestellter «Antiokkulisten» an die Rückführung okkulter
Erlebnisse auf subjektive Täuschungen, ohne jedoch dem Eigencharakter der-


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