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PSYCHOPHARMAKA UND MYSTISCHE ERFAHRUNG 99

stehend verworfen werden sollte, besonders wenn aufgezeigt werden
kann, daß möglicherweise ein praktischer Nutzen daraus entspringt.
Unsere Daten legen nahe, daß ein so überwältigendes Erlebnis, während
dessen eine Person existentiell grundlegenden Werten wie dem Sinn des
vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Lebens, tiefen und bedeutsamen
zwischenmenschlichen Beziehungen und der Einsicht in die Möglichkeit
des Wandels des eigenen Verhaltens begegnet, möglicherweise
von therapeutischen Folgen sein kann, wenn es in positiver und angemessener
Weise eingesetzt wird.

Die sich eröffnenden Möglichkeiten weiterer Forschung im Bereich
der Religionspsychologie mittels dieser Pharmaka können im Hinblick
auf das Ziel in zwei Klassen aufgeteilt werden: i. theoretisches Verstehen
der Phänomene und der Psychologie der Mystik und 2. experimentelle
Erforschung der möglichen sozialen Anwendung in einem religiösen
Rahmen.

Der erste oder theoretische Forschungsansatz würde darin bestehen,
sich dem mystischen Bewußtseinszustand so dicht wie möglich unter
kontrollierten Versuchsbedingungen zu nähern und die Wirkung von
Variablen wie <Dosierung des Pharmakons), <Vorbereitung und Persönlichkeit
der Versuchsperson), <Umstände des Versuchs) und <Erwartung
des Versuchsleiters) zu messen. Das oben beschriebene Vorgehen war
ein erster Schritt auf dem Wege der Erfassung dieser Variablen; aber
weitere Untersuchungen sind vonnöten. Es müßte nachgewiesen werden,
daß die Ergebnisse von demselben und von anderen Versuchsleitern
unter ähnlichen Bedingungen reproduziert werden können. Solch ein
Vorgehen könnte von einem physiologischen, biochemischen, psychologischen
und therapeutischen Gesichtspunkt aus zu einem besseren Verständnis
des Mystizismus führen.

Für den zweiten Forschungsansatz können verschiedene Versuchsmethoden
ins Auge gefaßt werden, um das beste Verfahren für eine
nutzbringende Anwendung im religiösen Rahmen zu ermitteln. Man
könnte die Einrichtung eines Forschungszentrums anregen, wo sorgfältig
kontrollierte pharmakologische Experimente mit den Pharmaka von
einem ausgebildeten Forschungspersonal, das sich aus Psychiatern, klinischen
Psychologen und Vertretern der Kirche zusammensetzen könnte,
durchgeführt würden. Die Versuchspersonen sollten möglichst eine
Woche oder mehr in dem Zentrum verbringen, um eine gründliche Aus-


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