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ALAN R. G. OWEN

linie» verläuft, dann ist die Vorhersage zutreffend; andernfalls wird sie
mehr oder weniger verkehrt sein. Diese Erklärung ist, abgesehen von
ihrer extremen Unwahrscheinlichkeit, logisch unanfechtbar.

Obwohl ich nicht jede phantastische Erklärung der Praekognition
heraussuchen wollte, kommen die angeführten Lösungen (mehrfache,
unveränderliche Universen, Wahrscheinlichkeits-Zeitlinien, parallele Universen
und die Welt als Schauspielinszenierung oder als abrollender Filmstreifen
) einer vollständigen Liste ziemlich nahe. Es ist oft gesagt worden,
daß Praekognition, wenn sie als echtes Phänomen sicher bewiesen wäre,
eine vollständige Revision unseres wissenschaftlichen Weltbildes erfordern
würde. Dies ist sicherlich der Fall, wie wir sahen, solange wir nicht
Praekognition als rationale Schlußfolgerung im Sinne einer Wahrscheinlichkeitsvoraussage
erklären können. Solch eine Voraussage würde mit
den Gesetzen der Logik übereinstimmen und keine logischen Widersprüche
in sich bergen. Wenn Praekognition nur ein Teilwissen über das
zukünftige Verhalten anderer Lebewesen - seien es Tiere oder Menschen
- darstellt, dann wäre die Annahme am plausibelsten, daß die Person, die
eine praekognitive Wahrnehmung hat, Informationen über die Absichten
oder Motive anderer Personen durch unbewußte Telepathie erhält.
Oder aber wir könnten - ohne eine «praekognitive Psychokinese» annehmen
zu müssen - vermuten, daß diese Person durch unbewußte telepathische
Suggestion und Lenkung die vorhergesehenen Ereignisse selbst
provoziert. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, daß die
«praekognitive Psychokinese» nur dann logische Schwierigkeiten bietet,
wenn wir sie als direkte Einwirkung der Gegenwart auf die Zukunft
interpretieren, was sich mit der zukünftigen Nichtexistenz der Gegenwart
nicht verträgt. Wenn dagegen «praekognitive Psychokinese» durch einen
verborgenen Kausalmechanismus möglich wäre, so bliebe sie zwar unwahrscheinlich
, wäre jedoch logisch denkbar.

Eine letzte Theorie muß unbedingt erwähnt werden - die der «scheinbaren
Gegenwart». Wir alle brauchen Zeit, um irgendein Geschehen
wahrzunehmen und können dessen Auftreten gerade mit einer Genauigkeit
von etwa einer Sekunde bestimmen. Hieraus wurde geschlossen,
daß das Auftreten eines Ereignisses zeitlich selbst nicht genau festliegt
und daß dadurch vielleicht die Wahrnehmung von Ereignissen, die in
sehr schneller Abfolge auftreten, außerhalb der zeitlichen Reihenfolge
möglich wird. Ich glaube nicht, daß diese Theorie haltbar ist. Es genügt


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