Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., S 8624-58.1936
Almanach agricole d’Alsace et de Lorraine: Landwirthschaftlicher Kalender
Strasbourg, 58. Jahrgang.1936
Seite: 119
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia
Oberrheinische Kalender und Almanache

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/almanach_agricole_alsace_lorraine_1936/0127
119

Roggen verträgt weniger Stickstoff, der höchstenfalls
bei sehr schwachem Stand im Frühjahr,
Mitte März, als Kopfdüngung in der schwächeren
Gabe zu verabreichen ist, sonst aber Stickstoffdüngung
unterbleiben soll. Unter allgemeinen
Verhältnissen ist das Thomasmehl dem Super-
phosphat vorzuziehen, weil dasselbe für die leichten
Roggenböden und schon für Winterfrucht überhaupt
sich besser eignet als das Superphosphat.
Kalidüngung wird meistens angezeigt sein, da
die leichteren Böden, die für Roggenbau gewöhnlich
in Betracht kommen, immer kaliarm sind.
Auf schweren Böden dagegen erübrigt sich die
Kalidüngung. Im übrigen treffen auch hier die
Bemerkungen zu, wie sie unter Weizen gemacht
sind.

c) Gerste.

Schwache Düngung pro ha :

240 kg Sylvinite riche oder 90 kg Chlorkalium,

200 kg 16 %iges Thomasmehl oder 150 kg 18 %-
iges Superphosphat,

75 kg Chilisalpeter oder 75 kg Ammoniak.

Mittlere Düngung pro ha :

300 kg Sylvinite riche oder 110 kg Chlorkalium,

300 kg 16 %iges Thomasmehl oder 200 kg
18 %iges Superphosphat,

100 kg Chilisalpeter oder 100 kg schwefelsaures
Ammoniak.

Starke Düngung pro ha :

360 kg Sylvinite riche oder 135 kg Chlorkalium.

400 kg 16 %iges Thomasmehl oder 300 kg
18 %iges Superphosphat.

100 kg Chilisalpeter oder 100 kg schwefelsaures
Ammoniak.

Stickstoff düngung darf nur bei schwachem
Saatenstand, und zwar Anfang Mai als Kopfdüngung
gegeben werden. Kalkstickstoff eignet
sich als Kopfdünger nicht bei Sommerung. Gerste
verträgt reiche Stickstoffdüngung noch weniger
als Weizen. Folgen auf Gerste Kartoffeln, so ist
für Gerste starke Kalidüngung anzuwenden, denn
das der Vorfrucht gegegebene überschüssige Kali
ist der Kartoffel zuträglicher als die direkte Kalizufuhr
. Bei Klee- oder Luzerneeinsaat ist die
Gerste mit den starken Gaben von Kali und Phosphorsäure
zu düngen.

d) Hafer.

Schwache Düngung pro ha :
120 kg Sylvinite riche oder 45 kg Chlorkalium,
200 kg 16 %iges Thomasmehl oder 150 kg

18 %iges Superphosphat,
75 kg Chilisalpeter oder 75 kg schwefelsaures

Ammoniak.

Mittlere Düngung pro ha :
180 kg Sylvinite riche oder 60 kg Chlorkalium,
300 kg 16 %iges Thomasmehl oder 150 kg
18 %iges Superphosphat,

100 kg Chilisalpeter oder 100 kg schwefelsaures
Ammoniak.

Starke Düngung pro ha:
240 kg Sylvinite riche oder 90 kg Chlorkalium,
400 kg 16% iges Thomasmehl oder 300 kg
18 %iges Superphosphat,

150 kg Chilisalpeter oder 150 kg schwefelsaures
Ammoniak.

Hafer verträgt die Stickstoffdüngung besser wie
die übrigen Ralmgewächse, doch wird man die
Bemessung der Stickstoffgabe auch immer nach
dem Saatenstand richten. Bei üppiger Saat
unterbleibt am besten die Stickstoff düngung, und
man gibt den Stickstoff als Kopfdüngung etwa
Anfang Mai nur bei dünnem Stand und schwacher
Kntwickelung. Bezüglich der Nachfrucht gilt
für Hafer dasselbe wie das bei der Gerste Gesagte.

II. HACKFRÜCHTE.

a) Kartoffeln.

Schwache Düngung pro ha :
200 kg Sylvinite riche oder 80 kg Chlorkalium,
200 kg 16 %iges Thomasmehl oder 150 kg

18 %iges Superphosphat,
150 kg Chilisalpeter oder 150 kg schwefelsaures

Ammoniak oder 120 kg Kalkstickstoff.

Mittlere Düngung pro ha :
300 kg Sylvinite riche oder 120 kg Chlorkalium,
400 kg 16 %iges Thomasmehl oder 300 kg

18 %iges Superphosphat,
200 kg Chilisalpeter oder 200 kg schwefelsaures

Ammoniak oder 160 kg Kalkstickstoff.

Starke Düngung pro ha :

150 bis 200 kg Chlorkalium,

500 kg 16 %iges Thomasmehl oder 400 kg
18 %iges Superphosphat,

300 kg Chilisalpeter oder 300 kg schweflsaures
Ammoniak oder 240 kg Kalkstickstoff.

Kartoffeln, die in Böden mit starker Stallmistdüngung
angebaut werden, bedürfen im allgemeinen
der Beidüngung mit künstlichen Dungstoffen
nicht.

Bei mittlerer Stallmistgabe verwende man daneben
die schwach bemessene Kunstdüngergabe,
bei schwacher Stallmistdüngung gebe man die
mittleren Kunstdüngergaben, und wo Stallmist
fehlt, wähle man die stärksten Kunstdüngermengen
. Das Sylvinite ist wegen seiner nachteiligen
Chlorwirkung auf den Stärkegehalt der
Kartoffeln schon vor Winter zu streuen und
unterzubringen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/almanach_agricole_alsace_lorraine_1936/0127