http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/atlas1875/0027
Tafel VII.
Fig. I. Die der Schnecke entsprechende Hälfte des rechten Yorhofes
Tom Erwachsenen yon aussen gesehen. J
1) Das nach unten und hinten an der Vorhofswand beginnende knöcherne Spiralblatt der
Schnecke. Dieser Theil des Spiralblattes, welcher 2,5 m. m. beträgt, steht in keiner Beziehung
zur Schneckenaxe, sondern hängt nur mit der hintern untern Vorhofswand zusammen und seine
obere Fläche setzt sich der Krümmung der Vorhofsfläche entsprechend fort. Erst in einiger Entfernung
von dem Vorhofe stellt sich das Spiralblatt rechtwinkelig zur Axe der Schnecke.
2. Die Paukentreppe und das zur Hälfte erhaltene runde Fenster. Von dem untern Umfange
des runden Fensters ausgehend, zieht sich an der hintern Wand des Anfanges der scala tympani
nach aufwärts eine 0,5 — 1 m. m. breite ausgeschweifte Knochenleiste, crista semilunaris nach
Huschke und crista fenestrae rotundae nach Reichert, welche sich an der untern Fläche des
Spiralblattes verliert. Durch diese Knochenleiste erhält der Eingang in die Paukentreppe eine
spiralförmige Gestalt. Die Punkte, welche von der Zahl 2 nach der Paukentreppe führen, gehen
über diese Knochenleiste hinweg.
3) Die gegen den Vorhof sich erweiternde Vorhofstreppe grenzt bis an die fovea rotunda (6).
4) Das zur Hälfte erhaltene ovale Fenster.
5) Die hintere untere Wand der unteren knöchernen Ampulle mit dem untern siebartigen
Fleck, macula cribrosa inferior, welcher zum Durchgang der Fasern des zur untern häutigen
Ampulle gelangenden Zweiges des nervus vestibuli dient.
6) Die fast kreisrunde Vertiefung an der innern AYand des Vorhofes, fovea rotunda s. reces-
siis*) hemisphaericas, hat einen Durchmesser von 2,7 m. in. und enthält im Centrum eine Anzahl
feiner Oeffrmngen, macula cribrosa media, durch welche die Fasern des mittleren Zweiges des
nervus vestibuli zum runden Säckchen. dem blinden Vorhofsende der scala vestibuli, gelangen.
Die rundliche Vertiefung ist durch einen sehr schwach entwickelten Knochenwulst von der
Vorhofstreppe abgegrenzt, dagegen erhebt sich die Knochenleiste nach abwärts und links (in der
Abbildung) etwas stärker und bildet die Grenzscheide zwischen dem recessus hemisphaericus
und hemielliptieus. Dieselbe tritt nach aufwärts, in der Nähe des ovalen Fensters, da wo die
grösseren Oeffnungen sich befinden, pyramidal hervor, pyramis vestibuli, und wird umgeben von
dem oberen siebartigen Fleck, macula cribrosa superior, der zum Eintritt der oberen Vorhofszweige
des Acusticus bestimmt ist.
*) Von recodere, zurückweichen.
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