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arteriellen Stämmcheii zusammen, welches an der äussern Seite des Hammergriffes, in der Abbildung
somit von letzterem gedeckt, von oben nach abwärts zieht. Dieses arterielle Gefäss
schickt auch oben in der Nähe des Hammerhalses kleine Zweige nach dem sulcus tympanicus, in
welchem dieselben vorn und hinten, in netzförmiger Anordnung mit den arteriellen Gefässen des
äussern Gehörganges zahlreich anastomosirend, nach abwärts ziehen. Mit diesem arteriellen Ge-
fässe im sulcus tympanicus stehen die oben erwähnten radiär angeordneten Arterien, welche von
der längs des Hammerhandgriffes verlaufenden Arterie abstammen, im Zusammenhang, d. h. die
arteriellen Gefässe treten von zwei Richtungen her in das Trommelfell ein, nämlich 1) von der
längs des Hammerhandgriffes verlaufenden Arterie und 2) von dem arteriellen Gefässnetz im sulcus
tympanicus. Von dem letzteren gehen die Zweige meist rechtwinkelig ab und diese stehen, wie
schon erwähnt, im ganzen Paukenfellring in Zusammenhang mit den arteriellen Gefässen in der
Auskleidung des äusseren Gehörganges.
Dass aus den radiär angeordneten arteriellen Gefässen das der Schleimhaut angehörige feinmaschige
Capillarnetz hervorgeht, ist an einem meiner Präparate nicht schwer zu constatiren. *)
8) Die aus engen und zierlichen Maschen bestehenden Capillaren, welche wesentlich der
Schleimhaut des Trommelfelles angehören, gehen, wie oben schon erwähnt wurde, aus den radiär
angeordneten Gefässen direkt hervor. In der Nähe des Hammerhandgriffes und an der Peripherie
des Paukenfelles sind die einzelnen Zweige grösser als in der mittleren Entfernung von beiden
genannten Stellen, avo dieselben sich enger und zierlicher in ihrer Anordnung zeigen.
Aus dem Capillarnetze der Trommelfellschleimhaut entwickeln sich die Venen in gleicher Weise,
wie die Arterien sich verbreiten; dieselben haben, wie die Arterien, anfänglich eine radiäre Anordnung
und ziehen sowohl gegen den Hammerhanclgriff, wo sie seitlich an demselben, seine Venen
aufnehmend, in netzförmiger Anordnung nach oben ziehen, als auch gegen den Trommelfellring,
in diesem einen starken Venenkranz bildend. An dem oberen Rande des Trommelfelles, nach
aussen und rückwärts von dem Hammerhalse, vereinigen sich die Venen, die im Trommelfellringe
ein Netz bilden, mit denen am Hammerhandgriff emporsteigenden, um nach dem hinteren Theile
des äusseren Gehörganges zu gelangen. Die arteriellen und venösen Gefässnetze des Trommelfellringes
stehen mit den Gefässen in der Auskleidung des äusseren Gehörganges in directer Commu-
nication.
*) In der ausgezeichneten Arbeit Ger lach's über das Trommelfell in seinen mikroskopischen Studien, Erlangen
1858, finden sich Angaben über die Anordnung der Gefässe in dem Trommelfell, von denen meine Beobachtungen
in wenigen Beziehungen abweichend sind.
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