Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 14
(PDF, 136 MB)
Bibliographische Information
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8. —Jedermann will um sein selbst willen lehrnen
nichts für das allgemeine Beste thun, u. will
Früchte einErndten wo er nicht geseet hat —

By unserer Geselschaft ist hingegen das alles
gehoben —

ad 1 — werden nur äusserst geprüfte Menschen darein
aufgenohmen

— 2 Bildet man diese Menschen Stufe Weise mit unbegreiflicher
Kunst damit sie nach und nach alle
menschliche Ding mit denselben Augen ansehen —
deswegen nimt mann am Liebsten junge Leute weil
diese Noch weniger von Vorurtheilen angestekt sind

— u. weniger auf ein Mahl fordern — die Erwachsenen
aber müsen alle dise proben durchgehen

— mann bekumert sich nicht um ihre ungedult

— u. wenn sie zurüktretten lesst man sie laufen.
Wer aber dadurch dass er ausdauret u. nichts für
Klein helt was Beziehung auf VerEdlung des Menschengeschlechts
haben Kan seine anhenglichkeit
zeigt findet einst by uns gewiss was er sucht —

ad 3 man hat die sichersten mitel seine Mitglieder aufs
genaueste Kenen zu lernen

4 Da immer Kleine Verschiedenheiten unter denselben

stattfinden, so wird Keiner auf eben die art, Wie
der andere Behandelt — sonder ein jeder seiner
Richtung u. seinen Fehigkeiten gemess geführetu.
in Thetigkeit gesezt Desnahen ist es bynahne in
eines jeden Hand Ob u. in wie weit er an unsenn
Plan antheil nehmen will —

5 werden niemand geheimnisse versprochen, ob mann

dieses versprechen werde halten Könen! Aber Auf-
klerung erhelt jeder über das was ihm in dieser
Welt in seiner Lag nuzlich syn kan — hat er
Zweifel so werden sie ihm aufgelöst glaubt er in
anderen Verbindungen mehr u. bessere Dinge geschwinder
zu finden so erlaubt mann ihm sie zu
suchen. — Es kan sogar by uns nicht leicht jemand
weiter Komen, der nicht fryM — im 3ten Grad
ist*) — unsere Systeme sind fest u. unerschüter-

*) S. Vorbemerkungen, S. 7.

lieh die Resultate sicherer Erfahrungen u. Nachforschungen
.

ad 6 — Wir sind thetig die Hinternisse zum guten in
der Welt anzugreifen n. haben die Besten u. sichersten
Mittel gewehlt, die Tugend auch ausserlich
zu belohnen, dem Laster furchtbar zu werden die
Bossheit zu fesseln u. das Vorurtheil Muthig aber
mit Klugheit zu bekempfen — es ist die arbeit der
h. Legion der besseren Menschen würdig.

ad 7 Entscheidet by uns Kein Stand, ansehen etc. der
Weisere u. bessere regieret, aber ohne dass mann
weiss dass er Regieret. Jeder schedlichen Leidenschaft
hat die Innere Verfassung einen Zaum angelegt
, mann Kent sich nur den Eigenschafften nicht
dem Nahmen nach also mischt sich nie Privatgunst
oder Hass mit ein — der Ehrgeiz kan nie einbrechen
Neugierd u. Neid nichts verderben Plauderey
findet ihre Augenblikliche Straffe, der Schwermerey
u. dem Betrug wird die Larve abgezogen.

ad 8 — Jedem Mitglied wird ein Gesichtspunkt gezeiget
wo er für das ganze würken kan — er muss bereit
syn auch da zu arbeiten, wo erst die Spate Nachwelt
die Früchte einErndten Kan, ihm müssen seine
privat Einsichten nie so vill werth syn als er dadurch
das allgemeins Wohl befördern kan — wer
ein solcher Mann ist — wem dieses Wichtig scheint
— nur der ist uns wilkomen — denn wir verkauffen
nicht Wahrheit — Mann bezahlt uns nichts — u.
wo Versammlungen sind da werden die mitglieder
darüber einig — wenn sie Monatlich etwas geringes
zusammenschiessen wollen um Porto u. solche
Kleinigkeiten zu , bestreiten — also werben wir
nicht aus Eigenuz mann muss den Eintritt verlangen
u. unEingeschranktes Zutrauen suchen —
Erst seit Kurzem fangt die Geselschafft an auf ihre
Ausdehnung zudenken — weil die Hülfe der Kranken
Welt immer nöthiger wird — u. dies ist vielleicht
die Ursach warum ihre geselschaftlichen
Früchte weniger sichtbar geworden sind — doch
hat sie schon manches grosses öffentlich gewürkt
was man dem Glük u. ohngefehr zuschreibt--

[Korrespondenzbl. d. Arch. d. perm. Schweiz. Schulauist.]

Feuilleton.

Berlin. Wie in früheren Jahren, so veranstaltet
auch in diesem Jahre die zum (maurer. nicht anerkannten
) „Deutschen Freimaurer-Orden" gehörende hiesige
„Loge zu den drei Lichtern" in ihrem Saale Fischerstrasse
10 eine Weihnachtsbescheerung für arme Waisen.
Dieselbe findet am 28. d. Mts. Abends 6 Uhr statt und
werden seitens der Loge 12 Kinder notorisch armer Witt-
wen des 11. Stadtbezirks mit Anzügen, Aepfeln, Nüssen
und Pfefferkuchen beschenkt. Es verdient dieser Akt
der werkthätigen Nächstenliebe der Loge „Zu den drei
Lichtern" um so mehr der öffentlichen Erwähnung, als
die genannte Gesellschaft aus ihrem Armen-Fond bereits

einen namhaften Geld-Betrag für die Nothleidenden Oberschlesiens
gespendet hat.

Cosel Ob./Schl., 23. December 1879. Als Zeichen
des hiesigen Lebens und der Pflege unserer k. K. theile
ich Ihnen mit besonderer Freude mit, dass sich
hier in Cosel ein maurerisches Lese-Kränzchen gebildet
hat, zu welchem sich die Brr regelmässig jeden
ersten Donnerstag im Monat, Abends 8 Uhr bei dem
Weinwirth Mechter auf dem alten Schlosse hier versammeln
. Am Kränzchen betheiligen sich z. B. Brr der


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