Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 25
(PDF, 136 MB)
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Freimaurer-Literatur

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0032
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Die

Begründet und herausgegeben

Bb J. G. FINDEL.

XXIII. Jahrgang.

ff*

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

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Leipzig, den 24. Januar 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

ImMalt: Stiftungsfest-Vortrag.— Die socialen Aufgaben der FreiMrei. (Schluss.) — Naohweisung der Odd-Fellow-Logen in Deutschland. — Feuilleton; Ansbach.
Literarische Notiz. — Erklärung. — Für Oberschlesien. — Briefwechsel. — Anzeigen.

Stiftungsfest - Vortrag.

Gehalten am 1. Decbr. 1879 in der Loge „Globus" in Hamburg

von

Br w. Graupenstein, Meister vom Stuhl.

Zu einer besonderen Festfeier sind wir heute hier
zusammengetreten, zu einem Fest der Freude, denn unsere
Loge begeht heute den Geburtstag ihrer Stiftung.
Ist auch der „Globus" noch jung an Jahren, so blicken
doch die Mitglieder dieser Loge freudigen Herzens in
die Zukunft, weil sie in dem dreijährigen Bestehen dieser
Bauhütte erkannt haben, dass dieselbe lebensfähig genannt
werden kann. Unsere Loge wird, so hoffen wir
zuversichtlich, gedeihen und sich immer kräftiger entwickeln
, und so dereinst eine allgemein geachtete Stellung
behaupten. Haben wir auch alle Ursache, uns der
Festfreude hinzugeben, so erscheint es doch geboten, an
einem Tage, wie dem heutigen, einen prüfenden Blick
auf uns als Maurer zu werfen und uns zu fragen, ob
wir auf dem rechten Wege sind, der zu unserm Gedeihen
führt. Ich bin überzeugt, unsere Freude würde
erhöht und gekräftigt, wenn wir bei unserer Prüfung
erkennen würden, dass wir weiter fortgeschritten wären,
wenn wir fühlten, dass der Selbsterkenntniss innerstes
Wesen zum grossen Theile begründet wird durch die
Reue über Verfehltes, durch das Verlangen, zu bessern,
wo wir irrten.

Verlangen Sie eine weitere Ausführung dieser Gedanken
?

Wohl vermöchte ich diesem Verlangen Folge zu
leisten und Ihnen darzulegen, wie aus der Reue die
Umkehr zum Guten erwächst und wie in ihr die wahre

Festfreude begründet ist, eine Festfreude, die höheren
Werth hat als die, so sich durch lautes Geräusch und
gehobenere Stimmung kund thut. Ich könnte Ihnen
zeigen, dass der W7eg, der zum geistigen Tempelbau
führt, nicht ein Weg voll Annehmlichkeiten ist, wohl
*,aber ein dornenvoller und mühsamer, und dass viel
geistige Ueberwindung und mancher innerer Kampf erforderlich
ist, das Ziel würdig zu erreichen, dem wir
Alle entgegenwallen — das Grab, in welches wir mit
allen unsern Hoffnungen, allen unsern Wünschen, allen
Erwartungen dereinst eingesargt werden. Was ist denn
unser Maurerleben anderes, als eine Wanderung zum
Tode, was die Freimaurerei anders, als die Kunst, würdig
sterben zu lernen!

Dies Alles und noch Weiteres könnte ich Ihnen
vorführen; doch will ich dazu lieber eine andere Zeit
wählen und mich heute nur auf unser Familienfest beschränken
, wofür ich Ihre Aufmerksamkeit auf kurz*
Zeit in Anspruch zu nehmen mir erlaube.

Aber unsere Loge ist nur ein Theil des Ganzen
und steht daher mit der Gesammtheit in umfassender
Wechselwirkung. Das ganze Maurerthum ist wiederum
nur ein Bruchtheil der Menschheit, und das gegenseitiger
Aufeinanderwirken ganz natürlich. Wer wollte leugnen,
dass die Aussenwelt mit ihren Ideen auf unsere Verbindung
einen Einfluss übe, und wer könnte sich der
Ansicht entziehen, dass unser Bund auf die Aussenwelt
seine Wirksamkeit ausgeübt habe ? Diese Andeutungen
lassen mich heute die Worte eines tiefdenkenden politischen
Schriftstellers (Buchholz) zum Thema meine*
Vortrags wählen:

„Die menschliche Gesellschaft soll nicht


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