Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 62
(PDF, 136 MB)
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Dieselbe fasste nach Erledigung einiger interner
Angelegenheiten und Ablehnung mancher nicht zeitge-
mässer Anträge wichtige EntSchliessungen.

Vor Allem führte sie obligatorisch das Eituale für
den 1. Grad ein; dann erklärte sie, dass der „Orient"
fortan allen bezahlenden Mitgliedern der Bundes-Logen
gratis zugestellt werden möge; auch wurden die Beziehungen
der maurerischen Kränzchen zur Grossloge
ins Reine gebracht und die Nothwendigkeit der Vermehrung
der Revenuen des Wittwensackes der Grossloge
ausgesprochen.

Am 25. Februar 1877 hielt die Grossloge ihre IL
Quartalversammlung'; in dieser wurden vor Allem die
am 7. Januar 1877 in Marmaros-Sziget gegründete L.
„Tisza" und die am 29. Januar 1877 im Orient Pressburg
gegründete LogeFreundschaft" unter den Schutz
der Grossloge gestellt. Zugleich wurde das Grossbeamten-
collegium autorisirt, im Orient Pressburg eine Loge
Namens „Columbus zum Weltmeer" zu gründen, ferner
wurde die Einschläferung der Loge „Zur Wahrheit" im
Orient Pressburg decretirt. Endlich wurde der auf die
maurerische Rechtspflege bezügliche Theil der Grosslogen
-Ordnung angenommen.

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung war die
am 27. Mai desselben Jahres abgehaltene III. Quartalversammlung
, deren Hauptgegenstand der auf Ausgabe
der ersten zwei Fragen bezügliche Beschluss bildete,
wodurch den Logen nicht nur bedeutender Impuls zu
geistiger Thätigkeit geboten wurde, sondern auch im
Laufe der hierüber gepflogenen Discussionen die Er-
kenntniss der Zusammengehörigkeit zum ersten Male in
den Logen Ausdruck erhielt. Ausserdem wurden in
dieser Sitzung die zum Rituale ersten Grades noch
fehlenden Theile angenommen.

Mit der am 1. Juli desselben Jahres abgehaltenen
IV. ord. Quartals Versammlung, in welcher die Einschläferung
der seit 17. Februar 1875 nicht arbeitenden
Loge „Einigkeit im Vaterlande", ferner der seit 1.
August 1876 inactiven Loge „Kisfaludi" in Raab, und
die Auflösung der seit 1876 inactiven Logen „Kazinczy"
und „Licht und Wahrheit" decretirt ward, war das
III. Johannisfest der Grossloge verbunden.

(Schluss folgt.)

Feuilleton.

Amsterdam, 11. Febr. In der durch freie Reden
und Discussion belebten Versammlung unter Vorsitz der
Loge „La Paix" (Br Canter) wurde nach längerer Debatte
die These aufgeworfen, dass man auch in den
niederländischen Logen die Bibel nicht mehr als Symbol
benutzen, sondern nur ein weisses Buch mit dem Namen
„Gott" auf den A. legen möge, ebenso sei es ungerecht,
vom Glauben an den grossen Baumeister den Zutritt zu
unseren Logen abhängig zu machen. Man müsse es
jedem Menschen anheimstellen, an eine schöpfende Kraft
zu glauben oder nicht, aber es nicht zu einem festen
maurerischen Principe machen. Abgesehen dass nur
einzelne Br vereint dastanden, freut es uns doch, dass
man so frei und offen seine Meinung in einer mrischen
Versammlung halten darf und abgesehen, dass man
vielleicht nie dazu übergehen wird, ist es doch ein besonders
günstiges Zeichen der Zeit, dass die Loge „La
Paix" ihre Werkstätte nicht zu einer blos aufnehmenden
und befördernden Loge eingerichtet, sondern sich be-
fleissigt, muthig voran zu schreiten auf dem Wege des
Fortschritts. Jedenfalls nimmt diese Loge, was freisinnige
Wege betrifft, den ersten Platz unter den 5
Amsterdamer Logen ein. — In Atjeh ist eine Loge
errichtet, bestehend aus holländischen Officieren und
Atjenezen. —

Frankreich. Durch Circular vom 20. Nov. 1879
machen 9 bisher zum Supr. Cons. von Frankreich gehörige
Logen bekannt, dass sie eine unabhängige symbolische
Grossloge zu gründen beabsichtigen, deren con-
stituirende Versammlung am 22. Dec. 1879 stattzufinden
hatte. — Dies ist ein bedeutsamer Schritt, und bedeutet,

dass es auch in jenem hochgradigen Körper anfängt
etwas Licht zu werden.

Hamburg. Die Vorsitzenden Mstr. der fünf verein.
Logen ernannten zum Redacteur des Hamburger Logenblattes
den Br Dr. W. Garvens, der die Wahl annahm.

Washington, D. 0. Die Beamten der „Arminius-
Loge Nr. 25" wurden für das laufende Maurerjahr ausnahmsweise
unter Zuziehung der Familien und Freunde
der Logenmitglieder eingesetzt und hatten dieselben dadurch
Gelegenheit, sich der Feierlichkeit der Beamten-
Installirung zu erfreuen. Der „Georgetown-Chor", vereint
mit dem Quartett der „Armiuius-Loge", verschönerte
dieselbe durch Gesangsvorträge. Der bisherige M., John
C. Hesse, leitete die Feierlichkeit in passender Weise
ein und wurde zuerst der neuerwählte M., H. Eichholtz,
vom Ceremonienmeister Rockar vorgestellt. Nachdem
die Installirung erfolgt war, hielt Herr Eichholtz eine
lange Rede, in welcher er die Pflichten der Logenbrüder
hervorhob und die allgemeine Moral in eingehender
Weise beleuchtete. Darauf folgten die Installirungen
der übrigen Beamten. Herr John Bussius ergriff sodann
das Wort und hielt eine Rede, in welcher er die Verdienste
des ausscheidenden M., John C. Hesse pries;
am Schlüsse der Rede überreichte er demselben, im
Namen der Mitglieder der Loge ein prachtvolles Maurer-
Kleinod, als Anerkennung seiner um die Loge erworbenen
Verdienste. Herr Hesse dankte überrascht und tiefgerührt
. Dem Gesangverein wurde darauf noch der
Dank der Loge für seine Leistungen votirt und damit


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