Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 97
(PDF, 136 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0104
m 13.

Die

Begründet und herausgegeben
von

Be J. GL FINDEL.

XXIII. Jahrgang.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

Leipzig, den 27. März, 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Zwei alte Vorschläge. Vom Herausgeber d. Bl. — Maurer. Erinnerungen von Br Eeges in Frankf. a. M. — Festrede von H. Gr. Eichholz, M. v. St. der
Arminiusloge 25, Washington D. C, — Feuilleton: Stralsund. — In Sachen der „Latomia". — Schlusswort an Br Peschier in Constanz. — Briefwechsel.
— Anzeigen.

Zwei alte Vorschläge für die neue Zeit.

Vom Herausgeber d. Bl.

Binnen Kurzem wird der deutsche Grosslogentag
wiederum zu seinen jährlichen Berathungen zusammentreten
. Es wäre in hohem Grade bedauernswerth, wenn
er seine Zeit mit dem wiederholt vertagten Projecte
der deutschen National-Grossloge, das gegenwärtig
weder ausführbar noch gewollt ist, vergeuden wollte.
Institutionen müssen im allgemeinen Interesse der Verwirklichung
fruchtbarer Ideen dienstbar gemacht und
es sollten nur Gegenstände auf die Tagesordnung gestellt
werden, deren Erörterung den Werth, die Bedeutung
und den Nutzen des Grosslogentages hervortreten
lassen und Allen einleuchtend machen. Unfruchtbare Verhandlungen
untergraben seine Autorität und hemmen
seine Weiterentwickelung; positive Leistungen heben
sein Selbstbewusstsein und beschwingen die ganze
Brüderschaft.

An solchen zeitgeroässen und fruchtbaren Gegenständen
für die Tagesordnung ist kein Mangel, wenn
man nur das Logenwesen nicht auf den Isolirschemel
selbstgefälliger Schönrednerei stellt, sondern in steter
geistig-sittlicher Fühlung mit den Strömungen und Bedürfnissen
des Lebens hält. Die Loge soll die geheiligte
und unent weihte Pflanzstätte humaner Gesinnung und
Erziehung sein; diese Gesinnung aber muss sich bewähren
auf den praktischen Gebieten des Lebens. Der
humane Gedanke soll dem Ideale der k. K. gemäss zunächst
den Einzelnen erfassen, und sein Wohlthäter
werden, dann aber soll die Frmrei selber, indem sie ihre
lebendigen Bausteine in das Leben hineinbaut, zum

Wohlthäter für die Menschheit werden. Nicht in Reden,
sondern in Thaten malt sich der Mensch.

Von diesem Gesichtspunkte aus möchten wir dem
deutschen Grosslogentag zwei Ideen ans Herz legen,
die wir schon vor Jahren in diesem Blatt erörtert
haben, die also alte Vorschläge sind, die aber recht
eigentlich von der Gegenwart selbst uns nahe gelegt
und aufgefrischt werden.

Ein solches, unter Frmrn sich ganz von selbst verstehendes
Thema ist die Schaffung eines gemeinsamen,
für den periodisch immer wiederkehrenden Eintritt elementarer
Ereignisse und grosser Nothstände bereitstehenden
und sofort verwendbaren Hilfsfonds. Für die
auf der Jahresversammlung in Hagen von mir angeregte
und mit wenigen Thalern begonnene „Centralhülfscasse
des Vereins deutscher Mr" schwebte mir nur dunkel
ein Object zur Verwendung vor, welches gleichzeitig die
ökonomische, wie die sittliche Hebung der untersten
Volksklassen fördern sollte, im Ziele und der Wirksamkeit
nicht denen des Fabrikanten- und Commissions-
rathsvereins „Concordia" gleich, aber ähnlich, nicht wie
dieser von aussen, sondern von innen wirkend, nicht
stützend, sondern productiv. Was der Verein mit seinem
Vermögen dermaleinst beginnen wird, weiss er wohl
ebensowenig, wie ich; aber das Aufbringen der 22,000
Mark in kaum 12 Jahren und aus ganz vereinzelten,
kleinen Spenden, trotz des anfanglichen Hohngelächters
überweiser Bit, beweist doch zur Genüge, dass etwas
geschehen kann, wenn man nur ernstlich und beharrlich
will. Der Hilfsfond, wie ich ihn als gemeinsames Institut
der deutschen Logen und als sichernde materielle Unterlage
für das geistige Wirken des Grosslogentages, zu-


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