Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 217
(PDF, 136 MB)
Bibliographische Information
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Freimaurer-Literatur

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0224
28.

Die

Begründet und herausgegeben
von

Be J. Gr. FINDEL.

XXIII. Jahrgang.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

K*«fc*> $ieb*' gg«*»*«.

Leipzig, den 10. Juli, 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Zum 24. Juni 5880. Br v. Goethe. Von Br Gustav Thost, Or. Zwickau. — Die Grundsteinlegung einer Kirche in Truro. — Feuilleton: Augsburg.
Hamburg. — Poessneek. — Poessneck. — Auch ein Zeichen der Zeit. — Brüderliche Bitte. — Briefwechsel. — Anzeigen.

Zum 24. Juni 5880.

Br v. Goethe.

Von

Br Gustav Thost im Orient Zwickau.

Heute ist es der zweite Tag eines Jahrhunderts,
dass der grosse Br Goethe in den Frmrbund eingetreten!

Und heute ist es der zweite Tag eines halben Jahrhunderts
, dass der grosse Br Goethe als Jubiläums-
Maurer begrüsst wurde!

Vom ewigen Osten herüber ruft er uns — seinem
herrlichen Faustprolog nachsprechend — heute gleichsam
diesen Geister-Brudergruss zu:

Ihr naht euch wieder, leuchtende Gestalten,
Wie einst Johannes sie dem Blick gezeigt!
Versuch's ich wohl, euch heute festzuhalten
Mit Herzen, jenen Lehren zugeneigt?
Ihr drängt euch zu! — Nun gut, so mögt ihr walten,
Wie ihr der Lieb und Menschlichkeit entsteigt.
Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert
Vom Zauberhaiich, der euren Zug umwittert.

Ihr bringt mit euch das Bild vergangner Tage,
Und manche liebe Schatten steigen auf.
Gleich einer alten, unverklungnen Sage
Kommt Bruderlieb' und Freundschaft mit herauf,
Der Schmerz wird lind'; es mindert sich die Klage;
Des Lebens Schritt, er nimmt den rechten Lauf;
Und alle guten, alle schönen Stunden —
Erneut, verjüngt sind wieder sie gefunden.

Und mahnend aus der Wüste die Gesänge
Erhallen wieder aus den Herzen bang.
Zum Jordan zieht das freundliche Gedränge
Und hört der Wahrheit hehren Widerklang.
Der Liebe Lied ertönet in der Menge!
Des Täufers Ruf vom Jordan her erklang!
Und des Johannis-Lichtes sich erfreuet
Der Brüder jeder, auf dem Erdenrund zerstreuet.

Und mich ergreift ein innig, reines Sehnen
Nach unserm stillen, ernsten Geisterreich.
Es schwebet nach in unbestimmten Tönen
Mein lispelnd Wort, der Aeolsharfe gleich.
Ein Schauer fasst mich und von Freudenthränen
Das strenge Herz, es fühlt sich uiild und weich.
Was ich besitze, seh' ich wie in Weiten;
Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.

Ja, was du einst vor 100 Jahren befasstest, das
siehst du, herabschauend vom ewigen Osten, im Weiten
deiner irdischen Brüder. Und was verschwunden ist,
als du hinieden im Dunkeln wandeltest, das siehest du
nun in der Wirklichkeit des hellen Lichtes des ewigen
Ostens.

Wer will es unternehmen, in kurzen, markigen
Worten dem Br Goethe eine Devise, ein Symbol vollwürdig
darzureichen?

Mit Liebe, Hingebung, Studium und Begeisterung hat
manches Herz, hat manche Zunge sein Gedächtniss und seine
Geistesarbeit empfunden und geschildert. Es will mich
bedünken, dass nur Einer kurz, markig und vollwürdig


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