Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 305
(PDF, 136 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0312
N« 39.

XXIII. Jahrgang.

Die

Itf

Begründet und herausgegeben
von

Be J. Gr. FINDEL.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

Sict*i Siel,c» Sel,e«»-

Leipzig, den 25. September, 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Ein kleiner Strauss mrischer Gelegenheitsgedichte. Gebunden von Br Gustav Meier in Ulm. — Ueber den Einfluss der Frmrei auf die menschliche
Gesellschaft. I. "Von Br Georg Treu, Mitglied per Loge Freundschaft, Or. Pressburg. II. Vom Herausgeber d. Bl. — Die rechtliche Stellung der Frmr-
logen. — Feuilleton: Amberg. — Amberg. — Amerika. — Amerika, — Frankreich. — Saalfeld i. Th. — Anzeigen.

Ein kleiner Strauss mrischer Gelegenheitsgedichte.

Gebunden von Br Gustav Maier in Ulm.

Ich bin gerade kein geistiger Verehrer der mrischen
Poesie. Nur Wenigen ist es bis jetzt vergönnt gewesen,
Bedeutendes, wirklich Unvergängliches auf diesem Gebiete
zu leisten, denn gar schwer lässt sich »die Eintönigkeit
der wiederkehrenden gleichen Gedanken
vermeiden; die reine Lyrik ermüdet. — Wie aber gar
viele Meisterwerke unsrer grossen Dichter ihrer Entstehung
nach Gelegenheitsgedichte sind, so treibt auch
die mrische Poesie manchmal recht artige Blüthen nicht
nur im wohlgepflegten Garten, sondern auch auf dem
weiten, wilden Felde der Gelegenheit. Als ich neulich
meine mrischen Akten durchwanderte, begegnete ich
zweien solcher kleiner Gedichte, die ich immerhin für
werth halte, der Vergessenheit entrissen zu werden.
Ich hoffe, dass die Verfasser mir meine Jndiskretion
verzeihen werden. Dem Einen kann ich sie nur im
Geiste abbitten. Er weilt nicht mehr im Brkreise;
denn in bedauernswürdiger Geistesnacht hat er im
vorigen Winter in der Nähe von Heilbronn freiwillig
den ewigen Osten gesucht. Ich sehe ihn noch lebhaft
vor mir stehen, wie er, der hochbegabte Br und eifrige
Lehrer der Jugend, flammenden Auges und mit erhobener
Stimme, an der Säule der Schönheit uns seine
wohlklingenden Verse vortrug. Mancher seiner engeren
Freunde wird sich gern seiner erinnern! Friede seinem
Andenken!

Der Dichter der zweiten Gabe hält, ein wackerer
Pionier, im fernen europäischen Osten als Stuhlmstr.
das Banner der Johannismrei aufrecht und kehrt gerne

dann und wann in den Bauhütten der deutschen Heimath
ein; einem solchen Anlass verdankt das mitge-
theilte Gedicht seinen Ursprung.

Um die Zahl 3 voll zu machen, wage ich es
schüchtern ein Produkt der eigenen Muse beizufügen,
welches ich der Nachsicht brüderlicher Kritik empfohlen
haben will. Auf dieses letztere finden wohl mit grösserem
Rechte die Worte Anwendung, mit welchem mir Br
Holdbaurn sr. Zeit bescheiden seine Verse übersandte:
„Schlichte Worte, schlecht gereimt, doch gut gemeint!"

I.

Gruss des Kranzes am Fuss der Alb.
Zum Stiftungsfest der Ulmer Loge
(Reutlingen 23. Mai 1875.)

Von Br Zeyer, damals in Tübingen.

Es hebt sich hoch vom selben Grund
Der Zedern Dach, der Ulmen Wipfel:
Ein junges Bäumlein strebt empor
Es möcht' erreichen ihre Gipfel.

G'rad ist sein Stamm, sein Wollen rein:
Das gleiche trägt auch Jener Stämme;
Die Gärtner pflegen's treu, dass Nichts
Sein hoffnungsvolles Wachsthum hemme.

Dasselbe Licht erwärmt's, bestrahlt's,
Dieselbe Luft spielt im Geblätter,
Es steht im selben Geistesweh'n,
Ja, theilt mit ihnen Sturm und Wetter.


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