Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 345
(PDF, 136 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0352
S0^ 44.

XXIII. Jahrgang.

Die

Begründet und herausgegeben
von

Be J. Gr. FINDE L.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei.

Siib*> gebe«.

Leipzig, den 30. October 1880.

fV^e;§beit, ItüPke, ^ebä.tbeit.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (r Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Ein neuer Krieg gegen die Logen. — Die Regularisirung der deutschen Loge „Lessing" in Santa Cruz. — Erklärung von Br R. Barthelmess in Nürnberg.

— Feuilleton: Sonneberg. — Der Kölner Dom. Vorgetragen bei der Tafelloge des am 17. Oktober gefeierten Johannisfestes der Loge Constantia zur
Zuversieht in Constanz. Von Br Eugene Peschier. — Zur Besprechung. — Anzeigen;

Ein neuer Krieg gegen die Logen.

Ein frischer, fröhlicher Krieg wider den Frmrbund
steht in Sicht oder hat vieiraehr schon begonnen, freilich
von einer sehr imgefäh2'lichen Seite her. Die judenfresserische
Zeitschrift „Der Kulturkämpfer" von 0.
Glagau, die schon früher in einem Artikel sich mit
„Politik und Loge" beschäftigte, hat eine Polemik begonnen
unter dem Titel „Von der königlichen Kunst"
(I. Jahrgang, Hft. 19).

„Soll die Loge auf religiösem Gebiet überhaupt
einen Sinn haben", — so schliesst der betr. Artikel —
„so muss sie grundsätzlicher „Latitudinarismus" (sittliche
Weitherzigkeit), muss sie „Indifferenz-Union" (Vereinigung
der Laugläubigen) sein. Soll dem Volke die Eeligion
erhalten bleiben, so muss die Loge bekämpft werden."

Immer zu: uns soll es recht sein. Der Kampf auf
geistigem Gebiete hat immer eine nervenstärkende
Wirkung; er stärkt die Kräfte und erhält gesund. Schliesslich
kann man auch vom Gegner lernen.

Dem „Kulturkämpfer" geht natürlich, wie allen
Eeaktionären, die „Eeligion" auf im Dogmenglauben;
nur die Gläubigen haben Eeligion und auf dieses Haben
allein kommt es ihnen an, nicht auf das Ueben. Ob
nun aber im „Volke", dem die Eeligion erhalten werden
soll, dieser Glaube noch vorhanden ist, lässt der „Kulturkämpfer
" ununtersucht; bei näherem Zusehen würde er
vielleicht mit Schrecken gewahren, dass in dieser Beziehung
nicht viel mehr zu „erhalten" ist. Die orthodoxen
Protestanten kommen immer mehr ins Schlepptau
der Ultramontanen. Die Annäherung des Muckerthums
an das Papstthum geschieht neuerer Zeit mit vollem

Bewusstsein, jedenfalls in dem Gefühle absoluter Schwäche,
welche sich eingesteht, dass das Schlingkraut des Muckerthums
nur an der starken Säule der alleinseligmachenden
Kirche sich aufranken und sein Dasein fristen kann.
Die Ultramontanen haben von jeher die Loge bekämpft;
die Mucker können nicht zurückbleiben.

Hören wir, was der „Kulturkämpfer" von der k. K
erzählt :

„ Wenn in unseren kritischen Zeitläuften die Könige
nach den Eechtstiteln ihrer Kronen gefragt werden;
wenn Gott selbst sich menschliche „Beweise" seiner
Existenz oder Nicht - Existenz gefallen lassen muss, so
findet man das ganz in der Ordnung. Für die Frage
dagegen: wie denn ein völlig organisirter Staat im
Staate überhaupt zu dulden sei, ein Geheimbund, der
nachweislich schon in den verschiedensten Ländern der
Träger politisch-revolutionärer Bewegungen gewesen ist
— für eine Erörterung dieser und ähnlicher Fragen
ist kein Baum in unserer öffentlichen Diskussion." Gleich
auf der ersten Seite des Artikels eine Lüge, trotz der
Eeligion, die dem Volke erhalten werden soll! Wer
sagt denn, dass der Frmrbund der öffentlichen Diskussion
nicht unterstanden? Ist doch eine ganze Literatur der
mrischen Gegner aus allen Ländern und Zeiten vorhanden
; ist er doch erst kürzlich im deutschen Eeichs-
tag angezapft worden und speien die katholischen Pfaffenblätter
doch in Einem fort Gift und Galle wieder ihn.
Ja, der „Kulturkämpfer" straft diese Behauptung ja
selber Lügen, indem er frank und frei die Diskussion
beginnt. Der Frmrbund kann sie vertragen; er ist keine
Autorität, die der Kritik entzogen wäre. „Von allen
Angriffen wird möglichst wenig Notitz genommen". Ganz


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