Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 22/5102
Beck, Karl Josef; Schmiederer, Ignaz [Gefeierte Pers.]
Rede bei der academischen Feier des fünfzigjährigen Amts-Jubiläums des Herrn Joseph Ignaz Schmiderer
Freiburg im Breisgau, 1829
Seite: 10
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Freiburg und der Oberrhein

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sind, dabei* fär den Atzt unertflyhrlich. BAiosr Spricht: Philosophia
naturalis pro magna matre scientiarum haberi debet, in welcher
Beziehung auch der Ausspruch des Heppokrates : lar^s <pifa<ro<pog
#^€öff gilt. Ddch nur die auf unsere sinnliche Wahrnehmung sich
stützende, auf Induction und Erfahrung gegründete philosophische
Ansicht Vermag Nutzen zu gewähren. Die gültigen Sätze der Heilkunde
haben ihre Begründung durch Thatsachen, auf dem Wege
der Beobachtung und des Yersm^hes erhalten; ein aprioristteches
ßonstruiren ist ohne Haltung und fördert die Wissenschaft nicht*

So nun wird der äsculapische Zögling Würdig in die HaTleii
des Tempels der Heil Wissenschaft eingeführt zu werden. Da wird
er bekannt mit den Verhältnissen der Structur und Mischung des
menschlichen Organisinus , er lernt den normalen Gang der Verrichtungen
desselben kennen, er macht sich mit den Abweichungen
wm dfSoi Ifoftnzuftand bekannt, er wird aufgeklärt über die Gesetze
nach welchen da* imponderable Agens, die Lebenskraft, die Integrität
des einzelnen Theils, so wie des ganzen Organismus, zu behaupten
, die bedrohten Theile zu schirmen, die verletzten herzustellen
strebt. Er lernt die krankhaften Zustände erkennen und wird in
den Besitz der zur Herstellung erforderlichen Hülfemittel, Welche
diätetisch, pharmaceutisch oder mechanisch sind, gesetzt. Die letzte
Weihe erhält der Z§gling an der Hand des klinischen Lehrerfr, der
ihn unterweist nach den Grundsätzen der Wissenschaft die ärztlichen
HÜfsimttel anzuwenden« Nun tritt der vollendete Arzt in den'selbständigen
Wirkungskreis ein, er wirkt, und sein Wirken bezieht sich
auf die wlolbtigsten Güter, Leben und Gesundheit.

Wie kömmt es nun, dafs der sorgfaltigen Bildung ungeachtet!»
nicht jeder Arzt den .gleich günstigen Erfolg feei Ausübung der Kunst
hat ? Soll dieses Tomvllufall? abhängen, ider dem einen SM gefahrtosen
, dem andern die pfehrdrohenden Fälle zufuhrtf oder sollte
&mem einem Lehrsygtemi mm gar einem Mangel gehöriger Begrün-


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