Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 22/5102
Beck, Karl Josef; Schmiederer, Ignaz [Gefeierte Pers.]
Rede bei der academischen Feier des fünfzigjährigen Amts-Jubiläums des Herrn Joseph Ignaz Schmiderer
Freiburg im Breisgau, 1829
Seite: 15
(PDF, 5 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Freiburg und der Oberrhein

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/beck1829/0015
15

rangen und Zauberformeln gewöhnlich von Leuten, welche an der
Kraft der Wirksamkeit desselben selbst zweifeln, den gläubigen See**
len gespendet wird. Ja zuweilen selbst von Aerzten^ welche durch
mitgetheiße sogenannte Beobachtungen, ohne unbefangene Prüfung
das Bestehen von Erscheinungen glauben, und über solche träumen,
wird unter dem Namen des animalischen Magnetismus ein ähnliches"
Geschäft vollführt, obgleich diese Erscheinungen des animalischen
Magnetismus in ihrm höhern Gradeft unserer Kenntnifs über die
Gesetze, nach welchen die tfienschliche Natur Wirkt und waltet, entgegen
stehen, und den Gesetzen der verständigen Einsicht gerade^
zuwiderlaufen. Es ist bequem für viele, wo es an klarer Einsicht'
gebricht, der Fahne <les blinden Glaubens zu folgen. Man Würde"
mich jedoch vollkommen mißverstehen, wenn man glauben würde,
ich sey gesonnen, den über diese Einwirkungen auf den thierischenJ
Organismus überhaupt angestellten Versuchet, bei welchen jedoch*
Unbefangenheit und selbst eine gute Dosis Skepsis den Experimentator
erfüllen mufs, den Werth durch die gemachte Bemerkung entziehen
zu wollen.

Erlauben Sie, dafs ich jene dunkle Wolke, welche den Pfad detf
Arztes schwierig, selbst zuweilen unsicher, oft unheimlich macht,
nicht weiter zu schildern fortfahre. Ich will nicht erwähnen der
kleinlichen Ränke, welche oft das im Gemüthe des Kranken wurzelnde
, dieses wohlthätig erhebende und vom Arzte wohl erworbene
Vertrauen zerstören sollen, und welche vollführt werden nicht %twa,
als verdiente der Arzt dieses Vertrauen nicht, sondern nur weil ein
anlerer Arzt ebenfalls Vertrauen besitzt und vielleicht auch dieses
verttteat. Aber nicht schweigen darf ich über die Gefahren, in welchen
der ausübende Arzt sich befindet, der vielfölig der Einwirkung
der Kranklfeitsgifte blosgestellt, nicht selten de# feindlichen feinflüsse
dm Opfer Mit; kiicht schweigen. darf ich ü&er «lie Entbehrungen unÄ
Ailfejrferungen mancher Lebensgenüsse, welche der Arzt unverdrossen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/beck1829/0015