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krochen, Da verwandelt sich das sanfte Rauschen des Wellenschlages
in ein donnerndes Getöse, welches durch das Echo vervielfältiget
und weithin fortgetragen wird. Also verwandelt sich <las stille Lispeln
des Dankes in lauttönendes Lob.
Wie sehr belohnt die ärztliche Kunst denjenigen, welcher dieselbe
ausübt, durch die Bereicherung, Erweiterung des Reiches der Ideen
und Kenntnisse und Berichtigung der Ansichten, wie sehr belohnt die
ärztliche Wissenschaft denjenigen, welcher sich ihr weiht, indem
immer mehr und mehr die Geheimnisse der schaffenden Natur sich
enthüllen und entfalten, Unsere Wissenschaft ist so unbegränzt, wie
die schaffende Natur. Sie beschäftiget die Sinne, sie hebt die Kräfte
des Verstandes. Nicht Menschensatzung, sondern die Natur selbst
ist ihre schützende Göttin, sie umfafst das Leben. Die BJüthen und
Früchte spendende Gegenwart ist ihr Element, die Satzungen der Vergangenheit
nicht verachtend, so lange sie mit dem Stande unserer
Beobachtung übereinstimmt. Unsere Wissenschaft, nach Princip ungläubig
, beschäftiget sich nicht mit den Forschungen in dem Felde
der mit undurchdringlichem Dunkel verhüllten Zukunft, noch zieht
sie sich in die graue Vorzeit zurück, um dort ein Verhältnifs aufzufinden
und dieses für die Gegenwart festzustellen, obgleich es mit
uns nicht geboren ist Freundlich spendet unsere Wissenschaft ihren
Verehrern Licht un4 Wärme, und niemals gelingt es den Nebelgebilden
der Mystik, dieselbe zu verdunkeln.,
Wie sehr unsere Kunst mit äufseren sowohl als mit inneren
Vorzügen ihre Priester schmückt, zeigt uns dieselbe in einen; ihrer
Günstlinge, in unserem Freunde. Ich würde den bescheidenen Sinn
desselben verletzen, wenn ich. von, den allgemein bekannten Eigen-
Schäften des Geistes und Gemüthes dieses hochverehrten Mannes
sprechen wollte. Seine unermüdete,. menschenfreundliche Thätigkeit
erfüllt jeden mit Bewunderung und Hochachtung. Die allgemeine
höfliche freiwillige und entgegenkommende Theünahme an dem Feste
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