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sammtwohls. Mit rastloser Hingebung hindert er die Verbreitung
des tödtenden Hauches des Krankheitsgiftes, und obgleich tägliche
Opfer eifriger Berufserfüllung, seine Coliegen und Gehülfen an seiner
Seite fallen, er verharret in dem heiligen Streben für Menschenwohl
. Wer erinnert sich nicht der drangvollen Jahre, wo die Kriegspest
auch den friedlichen Bürger nicht schonte? Wer hätte nicht
einen Freund, einen Verwandten zu beweinen? Wer jwiifste nicht
aus seiner nächsten Umgebung oder Bekanntschaft einen Arzt zu
nennen, der unermüdet dem Rufe der Pflicht folgte? Wem wären
die Namen verdienter Aerzte unbekannt, welche wie die Krieger airf
dem Felde der Ehre in der Erfüllung des Berufes den beweinens-
werthen Tod fanden? Doch wenden wir uns von dieser traurigen
Erinnerung ab, und mit dem Gefühle der Hochachtung zu unserm
verehrten Freunde, der keine Gefahr scheuend, in vielen Gelegenheiten
, bei Verwaltung eines grofsen Spitals, den ritterlichen Muth
beurkundete, den auch Frankreichs König ritterlich zu belohnen die
♦Gnade hatte.
Nicht minder wohlthätig ist das Wirken des Arztes, wenn eine
Thierseuche eingetreten ist. Ber Wohlstand einer grofsen Anzahl
unserer Mitbürgsr hängt ab von dem Zustande der Hausthiere. Wenn
nun diese Quelle des Lebensunterhaltes wegfällt, wenn Betrübnifs
und Armuth da einzieht, wo sonst mäfsiger Grad des Wohlstands
besteht ^ wenn aach selbst Entbehrupg des nothwendigen eintreten
mufs, da$n wird der Körper geschwächt das Gemüth niedergedrückt,
ganze Famiiieft erkranken ui^d das Elend vermehrt sich, da oft die
nothwendigen Familienglieder den «erstörenden Einflüssen erliegen
und die Hülfsbedälfigen zurückbleiben. J^och auch einen directen
Nachtheil übt eine solche Seuche auf den Menschen aus* Die von
«ten erkrankten Thieren a^sj^söhiedenen Stoffe Yeygiften die atmosphä-
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