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ich ein würdiges Vorbild im Auge hatte. Ihnen ist bekannt, wie
rühmlich und erfolgreich unser verehrter College die Aufgabe des Be-
rufes als ausübender Arzt und als Sanitätsbeamter durch mehr als
ein halbes Jahrhundert erfüllt hat. Möchte dieses würdige Vorbild
zahlreiche Nachfolger in That und Gesinnung finden. Auch als
academischen Lehrer erkennen wir unsern Collegen als ein bewunderungswürdiges
Vorbild. Er der Erste, welcher an unserer Hochschule
Thierarzneikunde lehrte, hat den wichtigen Standpunkt derselben
zu den übrigen medizinischen Doctrinen immer im Auge
behalten. Er wiefs ihr eine mit der Heilkunde im Allgemeinen
verbundene Stellung an, er behandelte dieselbe mit steter Berücksichtigung
einer vergleichenden Pathologie. Er übertrug erfolgreich die
Resultate der Beobachtung und des Experimentes im Bereiche der
Thierheilkunde auf die Menschenheil^unde, und von dieser auf jene,
jedoch immer mit der gehörigen Vor- und Umsicht. Seine schriftstellerischen
Leistungen *), so wie seine Lehrvorträge beweisen, dafis
er den richtigen Weg gewissenhaft verfolgt, welcher nur allein in
der Heilkunde wahrhaft fördert, nämlich den Weg der rationellen
Ejnp j rie.
Unser Freund hat im Laufe seines langen academischen Geschäftslebens
, aufser den ihm zugeteilten Fächern, der Thierheilkunde
und der allgemeinen Pathologie und Therapie, da wo der
*) Thierärztliches Gutachten über die im Lande allgemein ausbrechende Bindviehseuche
, sogenannte Cösardürre oder Bindpest, nebst der Anzeige der ärztlichen
und polizeilichen Anordnungen dagegen. Freiburg 1796. — Ueber die Kolik oder
ßarmgicht bei Pferden und meine durch 28jährige Erfahrung als meistens tinfehl-
bar berühmte Heilmethode derselben. In dem Magazin für thierärztliche Heilkunde
und Polizei von Tjbuffej,, 1 Bi 1 Jäft. Karlsruhe 1811.
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