Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., T 7288
Beck, Karl Josef; Ecker, Johann Matthias Alexander [Gefeierte Pers.]
Gedächtnissrede auf Herrn Matthias Alex. Ecker: Doctor der Medicin und Chirurgie, Professor der Chirurgie, Geburtshülfe und gerichtlichen Arzneikunde ... bei dessen Todtenfeier ein Jahr nach seinem Hintritte in der Universitätskirche am 5. August 1830
Freiburg im Breisgau
Seite: 4
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Freiburg und der Oberrhein

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Die Cypresse giebt den Schmuck zur Trauerhandlung und mit thrä-
nenschwerem Blicke haften wir an einem hingeschiedenen, an einem
verlornen Gute.

Nicht vorbereitet auf den herben Schmerz und auf den harten
Verlust kam uns die Kunde zu yon dem Hintritte des Trefflichen.
Kurze Zeit vor dem der hohen Schule so ungünstigen Tage hatten
wir denselben bewundert als zierlichen und geistreichen Redner,
und die geistige und körperliche Regsamkeit erfüllte uns mit zuversichtlicher
Hoffnung, dafs dieser Mann noch lange eine Zierde und
Stütze unserer Anstalt seyn möchte. Der Landmann übersieht die
gesegneten Fluren mit dankbarem Blicke, doch des Sturmes Rasen
treibt hervor ein Meer trüben Gewölkes, und dieses entsendet mit
Zerstörender Wuth des Hagels vernichtendes Geschoss. An die
Stelle gesegneten Reichthums tritt die dürftige Oede, leer erscheint
die des nützlichen Schmuckes beraubte Natur. So fühlten wir uns
niedergedrückt durch den furchtbar schweren Verlust, der uns überraschend
traf. Allgemein war die Aeusserung tiefen Schmerzes und
noch haftet dieser im verletzten Gemüthe. Ja mit Recht beweinen
wir den«Verlust des Mannes, der ein Wohlthäter der Menschheit,
ein Vater der Armen und Dürftigen, eine Stütze unseres Lehrkörpers
war.

Sie, verehrte Collegen, haben mich beauftragt, mich, der ich durch
die Verhältnisse des Berufes in täglichem und vielfaltigem Umgange
mit dem Verblichenen war, nach alter Sitte bei der akademischen
Trauerfeier den Rednerstuhl zu besteigen. Ich soll eine Wirksamkeit
schildern, welche dem Lebenden die allgemeine Hochachtung verschaffte
, welche Hochachtung über das Grab hinaus sich fortsetzt,
eine Wirksamkeit, welche die dankbarste Anerkennung fand; ich soll
Ihnen das Gemälde vorführen eines Lebens der Thaten voll, eines
Gemüths, welches im Besitze der schönsten Eigenschaften, eines
Geistes geziert durch die Schärfe des Urtheils und die Treue des
Gedächtnisses, ausgestattet mit dem Reichthum erworbener Kennt-


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