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6. In das zweite Nervenpaar traten beiderseits feine, von hinten her von den Längscommissuren nach
aussen umbiegende Nervenfasern (Fig. 1 //. h) ein; einzelne dieser Fasern sandten Nebenfortsätze in die Punktsubstanz
hinein.

7. In das dritte, von den Längscommissuren eine kürzere Strecke nach hinten vom Ganglion abgehende
periphere Nervenpaar (Fig. 1 3 a, Fig. 2 3 a) treten feine und grobe Nervenfasern ein, von denen in den Figuren
nur die letzteren abgebildet sind. Von den beiden gröberen Fasern ist die eine (?tl) etwas schmäler; sie lässt sich
weit nach vorn in die Punktsubstanz hinein in hirschhornähnlicher Verzweigung verfolgen; rechts in der Fig. 1
erkennt man leicht die damit verbundene grosse Granglienzelle (In); dies ist für die Deutung der fraglichen Fasern
von Wichtigkeit, und offenbar gilt von der entsprechenden Faser der linken Seite der Fig. 1 dasselbe, obwohl, wie nicht
selten der Fall ist, die angehörige Granglienzelle und der Zusammenhang mit ihr nicht wahrzunehmen sind, weil
die letztere sich nicht gefärbt hat. Diese breiten Fasern des dritten Nervenzweiges sind mithin Stammfortsätze
grosser Ganglienzellen, und die Nebenfortsätze derselben breiten sich in eigenthümlicher Verzweigung in der Punktsubstanz
der entsprechenden Seite aus. Gerade in diesem Ganglion traf ich wiederholt, wie an der breiten Faser
des zweiten Nervenzweiges, eigenthümlich zackige Contouren und seitlich auslaufende, spitze, theilweise verzweigte
Fortsätze, wie in der Fig. 4 in stärkerer Vergrößerung wiedergegeben ist. Was diese Anordnung bedeutet, kann
ich nicht angeben; sie schien nicht von der Präparation o. d. abzuhängen. Jedenfalls kam sie nicht immer vor;
in der Fig. 2 ist eine entsprechende Ganglienzelle (In) abgebildet, wo sich der Stammfortsatz (nl) in ganz ähnlicher
Weise verhält, die Nebenfortsätze zwar die hirschhornähnliche Verzweigung haben, die zackige Beschaffenheit nicht
aber zeigen. In dem in Fig. 3 abgebildeten Ganglion ist dasselbe Verhältniss vorhanden; die beiden Ganglienzellen
In schicken von jeder Seite her ihren Stammfortsatz nach innen hin, um nach Abgabe von kräftigen Nebenfortsätzen
in die Längscommissuren umzubiegen, sich dort als breite Nervenfasern (n1, nl) fortzusetzen und in das
dritte Nervenpaar auszutreten. — Die beiden noch breiteren Nervenfasern (Fig. 1 Rf1, Rf1) desselben Nervenzweiges
nähern sich nach vorn hin und kreuzen sich trompetenförmig erweitert in der Medianlinie. Aller Wahrscheinlichkeit
nach sind sie Zweige der beiden longitudinalen Kiesenfasern, welche sich leider nicht zusammen mit den fras-lichen

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Zweigen gefärbt hatten. In der Fig. 2 ist die eine dieser Kiesenfasern (Rf) und in der Fig. 3 sind beide (Rf)
abgebildet.

8. Ausser den schon oben erwähnten Ganglienzellen sind in Fig. 1 am hinteren Ende des Ganglions
mehrere grosse, z. Th. riesige Zellen abgebildet. Von einer derselben (d11) geht ein starker Fortsatz ab, welcher
sich neben der Medianlinie noch vorn wendet und dann nach der anderen Seite übergeht, dort Nebenfortsätze
abgebend, um als recht dicke Nervenfaser (dn) in der Längscommissur nach vorn hin' zu verlaufen. Die übrigen
riesigen Zellen zeigen ihre Stammfortsätze nicht. Zwei neben der Medianlinie belegene, mittelgrosse Zellen schicken
in ganz ähnlicher Weise ihre Stammfortsätze nach den vorderen Längscommissuren hin, und dasselbe thut eine Zelle
in der anderen Hälfte des Ganglions (rechts in der Figur bei d1); ferner trifft man noch weiter nach rechts hin eine
kleine Ganglienzelle (d), welche den Stammfortsatz, unter Abgabe reichlicher Nebenfortsätze, nach einer der vorderen
Längscommissuren derselben Seite schickt. — Endlich sind hier einige Zellen zu erwähnen, welche ihren Fortsatz
quer über das Ganglion senden (Fig. 1 f, Fig. 3 f) und dabei Nebenfortsätze nach den Seiten hin abgeben, bei
welchen man aber keinen üebergang in eine wahre Nervenfaser bemerkt. Solche Fälle kommen zuweilen vor;
sie können als Stütze für die Ansicht von einem unterbrochenen Ursprung von Nervenfasern, d. Ii. durch Vermit-
telung der Punktsubstanz, betrachtet werden. Ich bin jedoch geneigt anzunehmen, dass in solchen Fällen die eigentliche
abgehende Nervenfaser ungefärbt geblieben und deshalb nicht wahrnehmbar gewesen ist. — In einigen Fällen
sieht man sogar Fasern, welche quer über das Ganglion ziehen (Fig. 1) und dabei Seitenzweige nach der Punktsubstanz
abgeben, ohne dass man eine mit ihnen zusammenhängende Ganglienzelle oder eine von ihnen sich fortsetzende
Nervenfaser bemerkt.

9. Ausser den durch das Ganglion hindurch passirenden longitudinalen Riesenfasern trifft man, wie im
ersten Ganglion, eine Keine feinerer Nervenfasern, welche oft ein wem"- nach aussen g-ebosfen sind und von denen

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einige Seitenzweige (»Nebenfortsätze») nach der Punktsubstanz hin schicken (Fig. 1 i, andere nicht (Fig. 2 i).
— Etliche dieser Fasern, welche von vorn her kommen, endigen auch in der Punktsubstanz, indem sie sich hier
verzweigen und auflösen. Unter diesen letzteren Fasern sind nun diejenigen von besonderem Interesse, an welchen


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