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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1892_04/0022
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hervorragen, und zwar bald in Gestalt eines dünnen und kurzen Fadens, bald aber auch als ein Büschel von etwa
vier kurzen Stäbchen, welche nach aussen hin zuweilen dicht beisammen liegen und einen einzigen Faden vortäuschen
, in anderen Fällen aber nach aussen hin divergiren.

Dann habe ich auch in den Fühlern von Lepidonotus einige mal gesehen, dass von dem peripheren Fortsatz
der sensiblen Zellen bei seiner Passage durch das Epithel einzelne Seitenzweige abgehen, die sich in demselben
interzellulär verzweigen. Prinzipiel wäre eine solche Anordnung nicht unmöglich; sie weist vielmehr auf
die Verhältnisse bei höheren Thieren hin. Bei Nereis sah ich bei meinen neueren Studien nichts davon, und ich
hatte diesmal nicht die Gelegenheit, den Lepidonotus von Neuem zu untersuchen. Ich erwähne es deshalb hier
nur andeutungsweise, weil ich die Aufmerksamkeit anderer Untersucher darauf zu richten wünsche, indem eine
genauere Prüfung des fraglichen Gegenstandes von gewisser prinzipieller Bedeutung ist.

Aus der obigen Darstellung recapitulire ich hier als die wichtigsten Schlüsse Folgendes:

1. In der Körperhaut und den Anhängen derselben sind bei den Polychäten (Nereis) zahlreiche spindelförmige
bipolare Zellen eingelagert, deren peripheres, strangförmiges Ende zwischen den eigentlichen Epithelzellen
und durch die Cuticula hindurch nach der Oberfläche reicht, deren inneres (centrales) Ende als feiner Faden sich
den subkutanen Nervenbündeln anlegt und nach dem Bauchstrange zieht, um in ihn einzutreten. Der kernführende
Zellenkörper dieser Zellen liegt zuweilen an der unteren Grenze des Epitheles, in der Regel aber, von demselben
abgetrennt, weiter nach innen.

2. Diese bipolaren Zellen mit ihren Fortsätzen stellen offenbar das eigentliche peripherische sensible Nervensystem
der fraglichen Thiere dar und entsprechen dem System der in der Haut zwischen den Epithelzellen befindlichen
Sinnesnervenzellen bei den Lumbricinen.

8. An den inneren Enden der Parapodienborsten befindet sich in den Säcken eine andere Art von Nervenendigungen
, wo die Nervenfasern nach reichlicher Verzweigung mit freien Enden auslaufen. Es scheint, als ob
hier eine zweite Art sensibler Nervenendigungen vorliege; jedoch kann diese Frage noch nicht endgültig entschieden
werden.


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