http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1892_04/0096
Tafel IV.
Das sensible Nervensystem der Limacinen.
Fig. 1. Das Knopfende eines ausgestreckten oberen Fühlers von Ärion ater im Längsschnitt. Das Auge {au) ist
seitlich getroffen, weshalb nur eine Partie der Pigmentschicht sichtbar ist; im Augenstiel {aus) sind die Opticusfasern nicht
gefärbt. Das äussere Epithel {ep) ist theilweise gefärbt, aber die Oberfläche ist von Chromsilberniederschlägen zu stark
imprägnirt, um die Einzelheiten zu zeigen. — Unter dem Epithel sieht man eine Menge spindelförmiger und ovaler, bipolarer,
schwarz gefärbter Zellenkörper (50), Sinnesnervenzellen, welche einen Fortsatz durch das Epithel hindurch nach der Oberfläche
hin, den anderen Fortsatz dagegen centralwärts nach dem im Inneren des Knopfes befindlichen Ganglion (g) schicken. In
diesem Ganglion sind zahlreiche Moosfasern und in seiner Peripherie mehrere unipolare Ganglienzellen (gz) sichtbar; —
m, motorische Nervenfaser Verästelungen; —■ fr, Bluthohlräume.
Fig. 2. Ein ebensolches Knopf ende des etwas eingezogenen, oberen Fühlers von Ärion ater. Das zurückgezogene
Auge {au) ist hier ganz seitlich getroffen; ebenso ist das Epithel {ep) der Oberfläche schief getroffen und erscheint deshalb
dicker und schwärzer. Eine Menge schön gefärbter Sinnesnervenzellen {sz) ziehen durch die zwischen den Bluthohlräumen
{fr) befindlichen Gewebsstränge.
Fig. 3. Partie eines Yerticalschnitts des oberen Fühlers von Limax agrestis; in dem ungefärbten Epithel {ep) sieht
man die gefärbten, kolbig erweiterten äusseren Enden der Sinnesnervenzellen {sz).
Fig. 4 und 5. Partien von Verticalschnitten der Mundhöhlenwandung mit einer Cnticula (c), dem unter ihr liegenden
Epithel {ep) und verschiedenen darunter befindlichen Zellenkörpern der Sinnesnervenzellen {sz), deren peripherischer, zuweilen
kolbig erweiterter Fortsatz durch das Epithel und, wie stellenweise zu sehen ist, durch die Cuticula dringt, während der
centrale feine, zuweilen varicöse Fortsatz nach unten, centralwärts zieht.
Alle Figuren dieser Tafel sind nach Präparaten dargestellt, welche mit der Golgi'sehen Methode behandelt waren.
Die Fig. 1 und 2 sind bei Anwendung von Ver. Obj. 2 und Ocul. 3 (ausgezog. Tubus), die Fig. 3—5 sind bei Ver.
Obj. 6 und Ocul. 3 (ausgezog. Tubus) gezeichnet.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1892_04/0096