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die der beiden Abteilungen wechselt doch etwas; gewöhnlich ist die vordere etwas länger als die hintere. Die
Fig. 2 der Taf. II stellt ein vollständiges Spermium dieser Art bei der geringeren Vergrösserung dar, während
die Fig. 3—14 einzelne Partien bei noch 3-maliger linearer Vergrösserung wiedergeben.

Die vordere Abteilung (Fig. 2) ist im ganzen breiter als diejenige der letzt geschilderten Ostracodenspermien
(Fig. 1). Sie ist, wie diese, cylindrisch, vorn verschmälert und mit einer etwas abgestumpften Spitze endigend,
hinten beim Übergang in die hintere Abteilung ebenfalls allmählich verschmälert (Fig. 2 und 7). Sie ist überall
von einer glasartig durchsichtigen, offenbar chitinöseu Hülle umgeben; diese Hülle steht an den reifen Spermien
überall etwas vom Inhalt desselben ab; sie zeigt eine äusserst regelmässige, spiralig angeordnete Zeichnung von
zwei einander parallel verlaufenden, ziemlich breiten, nach aussen hin etwas konvex gebogenen Bändern, deren
Grenzlinie in den zwischenliegenden Einbuchtungen verläuft (Fig. 2, 3, 4, 5, 7). Bei den reifen Spermien löst
sich diese Hülle nicht selten fast vollständig oder stückweise ab (Fig. 6 und 10), in welchem Falle die spiralige
Bandanordnung sehr deutlich hervortritt. Die Fig. 6 stellt das vordere Ende dar, welches vom Inhalt nach vorn
hin verschoben ist; die Fig. 10 zeigt ein Stück der leeren Hülle von der Mittelpartie eines Spermiums. Das
vorderste Ende ist dütenförmig.

Der von der Hülle eingeschlossene Inhalt der vorderen Abteilung stellt einen langen cylindrischen Kolben
dar, welcher, ganz wie die Hülle, vorn und hinten sich verschmälert. Dieser Kolben besteht, gerade wie bei den
zuletzt beschriebenen Spermien, aus zwei einander parallel verlaufenden, abgeplatteten Spiralbändern, einem cylindrischen
Spiralfaden und einem vom letzteren umwundenen, meist geraden Axensträng, wozu noch ein Knopf
am Vorderende kommt.

Die Spiralbänder, welche die Eosanilinfarbe gerne aufnehmen, sind in der Kegel durch einen schmalen
Zwischenraum von einander getrennt (Fig. 3, 4, 5, 7) und spitzen sich am vorderen Ende zu, um sich hier zuletzt
an dem hinteren Ende des vorderen Endknopfes zu befestigen. Dieser Knopf, welcher auch durch das Rosanilin
gefärbt wird, ist bald mehr konisch oder dütenförmig (Fig. 2, 3, 4), bald mehr länglich eiförmig (Fig. 5, 6), am
hinteren Ende aber der Quere nach abgestutzt. Dieser Knopf reicht bis in das vorderste Ende der hier zugespitzten
Hülle hinein, indem sie nur wenig von ihm absteht. Am hinteren Ende des Kolbens verschmälern sich auch die
Bänder und endigen etwas zugespitzt am Übergang zu der hinteren schmalen Abteilung.

An dem etwas zerquetschten und gedehnten Kolben sieht man die beiden paarigen Bänder zu einer schwächeren
Spirale ausgezogen (Fig. 8). In der Axe dieser Spiralbänder findet sich dann ein Axenstrang, welcher
in der Mitte einen nicht scharf begrenzten, hellen Baum oder Innenkörper darbietet und an seinem äusseren
Umfang den Spiralfaden enthält. Der Axenstrang reicht nach vorn hin nicht ganz bis zum Ende der Spiralbänder,
sondern endigt zugespitzt etwas hinter demselben. Der Spiralfaden verschmälert sich immer mehr nach vorn hin
und endigt schon hinter dem Vorderende des Axenstrangs (Fig. 2, 4). Nach dem hinteren Ende hin wird dieser
Faden dagegen immer dicker (Fig. 2, 7) und geht zuletzt direkt in die hintere Abteilung des Spermiums über.

Diese hintere Abteilung stellt, wie erwähnt, einen langen, verhältnismässig schmalen Strang dar, welcher
aus der genannten Fortsetzung des verdickten Spiralfadens und einer diesen eng ungebenden dünnen Hülle besteht,
die eine Fortsetzung der äusseren Hülle der vorderen Abteilung ist. Der Fadenstrang bildet anfangs einige
schwache Spiralen (Fig. 7), wird aber bald ganz gerade und zeigt keine deutliche Struktur, höchstens in der Axe
einen hellen Streif (Fig. 11), der jedoch von einer Art Spiegelung herrühren kann. Die umgebende Hülle
umschliesst den Faden anfangs eng, bildet aber dann helle Ösen einer lang ausgezogenen Spirale (Fig. 2, 11, 12),
indem sie sich hier spiralig zu einem etwa cylindrischen Faden erweitert; beim Abbrechen des Stranges sieht man
zuweilen ein Stück des Spiralfadens als helle Faser hervorragen (Fig. 13). Nach dem hinteren Ende zu bildet
die Hülle noch weitere Ausbuchtungen in einer . Art doppelter Spirale (Fig. 11), um zuletzt mit einem Endbeutel
zu endigen. Diese Hülle ist indessen so äusserst dünn und durchsichtig und zugleich unfärbbar, dass es sehr
schwierig ist, ihr Verhalten genau wahrzunehmen; auch scheint sie in diesem ihrem Verhalten Variationen
darzubieten.

Der Fadenstrang endigt fast konstant mit einer kleinen Spirale von zwei Windungen, indem er in ein
plattes spiraliges, nach hinten hin spitz endigendes Band übergeht (Fig. 11, 12), welches eine gerade, mittlere,
ganz helle, nicht färbbare, fast unsichtbare Faser umgibt. Dann kommen zuweilen in den Präparaten auch Spermien
vor, an denen man ein längeres, abgelöstes, plattes, gefärbtes Band wahrnimmt (Fig. 14); dieses Band zeigt
sich offenbar von dem Fadenstrang abgelöst zu sein; • infolgedessen muss dieser Strang aus einer mittleren hellen,
in Bosanilin unfärbbaren Faser und einem diese spiralig umwindenden, platten Band bestehen.


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