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ganz besonders der Kanal, bedeutend zu einem urnenartigen Räume (Fig. 1, 2, 3) mit einem spitzen Fusse nach
hinten hin. In diesem Baume findet sich ein walzenförmiger Körper, dessen breiter, abgerundeter oder spitz auslaufender
Teil nach hinten ragt, und dessen vorderes Ende quer abgestumpft gegen die hintere Kopffläche liegt. Nach Behandlung
mit Zenker-Heidenhain zeigt sich dieser Innenkörper mehr oder weniger stark gefärbt (Fig. 5, 6, 13), wie
auch von Koltzoff schon gezeigt worden ist. Zwar bietet seine Grestalt in solchen Präparaten recht verschiedene
Variationen dar. Aller Wahrscheinlichkeit nach liegt indessen, wie ebenfalls die Studien Koltzoff's aber die
Spermiogenese zeigen, in diesem Innenkörper ein distaler Centraikörper vor. Nach vorn von demselben, gerade an
der Kopfoberfläche, also im engen Halsstück, wo die Halsfortsätze zusammenlaufen, färbt sich ferner ein Korn
(Fig. 8), welches dem vorderen, proximalen Centraikörper entspricht. Oft sah ich aber mehr als ein solches Korn,
nämlich zwei (Fig. 20), und sogar vier (Fig. 17); oder auch lag ein strangforanger Körper vor, welcher mehrere
Biegungen machte, wodurch seine optischen Durchschnitte als verschiedene Körner erschienen (Fig. 12, 17, 22).

Schliesslich habe ich auch hier den schon früher von mehreren Forschern beschriebenen Ausstülpung^- oder
Explosionsvorgang zu besprechen. Bei der Untersuchung der Spermien des Hummers trifft man alle möglichen
Stadien dieses Vorgangs massenhaft. Wie bei Nephrops, kam ich meinesteils auch hier zu der Überzeugung, dass
die natürliche Entstehung dieses Vorgangs noch sehr zweifelhaft ist. Mir machte es den Eindruck, dass man es hier
eher mit einer Einwirkung der angewandten Reaktionsmittel zu tun hat. In manchen Präparaten kamen Aus-
stülpungsphänomene massenhaft vor, während sie in anderen, die von ganz demselben kleinen Spermienklumpen
genommen waren, fehlten oder nur sparsam vorkamen. In den Fig. 15 — 21 sind solche Spermien in verschiedenen
Stadien des Prozesses wiedergegeben worden. Man erkennt, dass hier eine Art Quellung der Schwanzkapselröhre vorliegt,
wobei teils der elastische Ringapparat eine Rolle spielt, indem sich dieser am Ausstülpungsrande abflacht und sich in
mehrere feinere Ringe auflöst; teils muss aber diese Umstülpung, und zwar wesentlich, davon herrühren, dass bei
der Quellung die äussere Schicht der Schwanzkapsel einen bedeutenderen Widerstand macht, als die sie innen begrenzende
Haut. Auch hier geht der Prozess immer weiter fort und endigt mit vollständiger Umstülpung, wie
in Fig. 21, wobei zuletzt nicht nur der distale, sondern auch der proximale Centraikörper ausgestossen wird. Diese
höheren Grade der Explosion rubriziert nun Koltzoff alß »anormale» Kapselausstülpung. Eine eigentliche Grenze
gibt es aber, wie gesagt, nicht; die »normale» geht in ihrem Fortschreiten direkt in die »anormale» über, und
schliesslich wird sogar der Kopf mit den Halsfortsätzen auch in die Röhre hineingezogen. Da ich schon bei der
Besprechung des Vorganges bei Nephrops meine Meinung darüber ausgesprochen habe, werde ich hier nicht noch
einmal ausführlicher auf sie zurückkommen.

Schliesslich mag nur erwähnt werden, dass die Fig. 8 auf der Tafel eine Spermie wiedergibt, an der der
Kopf abgelöst war und die Halsfortsätze sich zu einem einzigen Strang zusammengelegt hatten.

c. Caloearis Mae Andrese Bell.

(Taf. XII, Fig. 9—20.)

Diese Spermien sind wohl hinsichtlich ihrer Organisation denen des Homarus und des Nephrops am nächsten
zu stellen. Sie weichen aber in mehreren Beziehungen auch beträchtlich von diesen ab. Man unterscheidet an
ihnen den Kopf, den Halsteil mit den Seitenfortsätzen und die Scliwanzkapsel.

Der Kopf (Fig. 9) stellt einen verhältnismässig grossen, beinahe kugeligen Körper dar, welcher von einer
dünnen, dicht anliegenden Hülle umgeben ist, und trägt an seiner hinteren Fläche einen bedeutenden, hügelartig
nach hinten hin hinausragenden Kuchen, in welchem man eine Menge grosser Körner bemerkt, (Fig. 12, 14, 15
etc.), die durch eine andere Substanz zusammengehalten werden.

Dieser Kuchen, welcher die sogenannte Halspartie bildet, enthält offenbar das Nebenkernorgan (die sog.
Mitochondrien); er färbt sich stark mit Rosanilin-Kaliacetat. Aron seinem vorderen freien Rande entspringen in der
Regel direkt mehrere dünne, fadenförmige Fortsätze, welche sich jedoch der Kopfkugel zuerst eine kürzere oder
längere Strecke anschmiegen, ehe sie von derselben hinauslaufen. Sie legen sich hierbei dem Kopfe so dicht an,
dass es oft so aussieht, als ob sie vom Kopfe selbst oder seiner Hülle entspringen (Fig. 9); doch gelingt es recht
oft, sie bis zum Rande des erwähnten Kuchens zu verfolgen. Die Anzahl der Fortsätze beläuft sich in der Regel
auf fünf, doch kann diese Zahl etwas variieren, und zuweilen ist sie nicht eben leicht festzustellen. Man trifft
nämlich eine Menge von Spermien, bei denen die Fortsätze sich um den Kopf in wechselnder Weise winden. Die
Fig: 11, 12, 16 geben einige solche Spermien wieder. Alle diese Fortsätze haben eine grosse Tendenz, sich spiralig


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