Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1909_14/0095
9.

Zur Kenntnis der Spermien der Elasmobranchier.

Taf. XXVII—XXVIII.

Vor einigen Jahren beschrieb ich an den Köpfen der Spermien von Acanthias vulgaris1) einen Spiralfaserapparat
, welcher mir v. a. deshalb von Interesse zu sein schien, weil er mit der spiraligen Gestalt dieser Köpfe
selbst in innigem Zusammenhange stehe. Da auch bei anderen Selachiern eine derartige Spiralform der Köpfe bekannt
war, hegte ich seitdem die Hoffnung, die Untersuchung dieser Verhältnisse auf einige andere Vertreter der
fraglichen Ordnung ausdehnen zu können. Besonders wünschte ich in dieser Beziehung die v. a. von E. Ballowitz
eingehend untersuchten Spermien von Kaja studieren zu können. Leider fand ich während meines Aufenthaltes in
der Zoologischen Station an unserer Westküste in den Sommermonaten keine Männchen von Kaja mit reifen Spermien.
Im Jahre 1907 ist es mir gelungen, das passende Material hierfür zu bekommen, indem der Vorsteher der
Schwedischen Zoologischen Station zu Kristineberg Herr Licentiat Hj. Ostergren, nach mehrfachen vergeblichen
Bemühungen im Anfang des Mai ein voll erwachsenes Männchen von Kaja clavata auftrieb und mir die Hoden,
gut aufbewahrt, zuschickte, wofür ich ihm hier meinen besten Dank darbringe. Weil mir dieses Material positive
Resultate lieferte, werde ich hier eine Darstellung der gefundenen Tatsachen geben und diese mit den bei Acanthias
ermittelten vergleichen. Während dieses Sommers habe ich indessen noch mehrere hinreichend alte männliche
Exemplare von Kaja clavata bekommen, bei welchen die Spermien in allen Entwicklungsstadien massenhaft vorkamen.
Ausserdem ist es mir auch gelungen, die Spermien von Spinax niger ebenso wie von Ghimaera zu erhalten, von
denen mir Herr Doktor 0. Nordgaard, Vorsteher des Naturhistorischen Museums in Trondhjem, das nötige Material,
in Eis verpackt, gütigst im Herbste des vorigen Jahres zusandte. Da es vielleicht noch lange dauern wird, bis
ich Spermien von noch anderen Vertretern dieser Ordnungen bekomme, will ich die bei den genannten Elasmo-
branchiern gefundenen Verhältnisse hier veröffentlichen. Dazu füge ich noch einige neue Figuren von Acanthias-
spermien hinzu.

Ich beginne diese Beschreibung mit der Darstellung der Spermien der Ghimaera, indem dieses Tier, obwohl
zu den Elasmobranchiern gehörend, zu einer besondern Ordnung gerechnet wird und in so vielen Beziehungen
sich von den Haien und Kochen unterscheidet.

A. Die Holoeephalen.

Chimaera monstrosa L.

(Taf. XXVII, Fig. 1—9.)

Die Spermien von Chimaera sind in der Literatur mehrmals kurz erwähnt und früher auch abgebildet
worden; in späterer Zeit sind sie aber meines Wissens nicht genauer untersucht und beschrieben worden. Nach
Letjckart und Wagner soll der Kopf derselben drei Windungen besitzen, und in Letdig's Lehrbuch der Histologie
des Menschen und der Thiere (1857) findet man die Abbildung eines solchen Spermiums, an dem man einen aus
zwei spiraligen Windungen bestehenden, cylindrischen, vorn abgestumpften (nicht zugespitzten) Kopf und einen
etwa 3 1Ji mal längeren, feinen, fadenförmigen Schwanz bemerkt.

*) Gustaf Retzius, Ueber einen Spiralfaserapparat am Kopfe der Spermien der Selachier. Biolog. Untersuchungen von G. Eetzius. N. F. X., 1902.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1909_14/0095