Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1909_14/0133
117

Die Spermien des Buchfinken sind ausserordentlich lang. Der Kopf gehört zwar nicht zu den längsten,
indem sowohl Chloris als Aedon längere Köpfe, resp. Spitzenstücke, haben. Aber der Schwanz ist beim Buchfinken
noch etwas länger als bei Chloris. Wenn eine Buchfinken-Spermie in der von mir angewandten stärksten Yer-
grösserung (dreimal linear etc.) abgebildet worden wäre, hätte sie die Tafellänge etwa dreimal in Anspruch genommen.
Ich habe deshalb in Fig. 1 auf der Taf. XXXIV eine solche nach Zenker-Heidenhain behandelte Spermie ohne
diese dreimalige lineare Yergrösserung abbilden lassen, um einen Begriff von den Proportionen der einzelnen Teile
dieser Spermien zu geben. In dieser A'ergrösserung ist es aber unmöglich, den feineren Bau derselben genauer
darzustellen. Die übrigen Figuren sind deshalb noch dreimal linear vergrössert.

Der Kopf und die vordere Partie des Schwanzes zeigen nach Behandlung mit Osmium, Eosanilin und
Kaliacetat das in Fig. 3 der Taf. XXXIV wiedergegebene Aussehen. Der eigentliche Kopf ist breit oval, etwas
schief, kürzer als bei Chloris, ohne sichtbaren Spiralstreifen in der Hülle. Das Spitzenstück fängt unten mit etwas
schräg abgestutzter, breiter Basis an und besteht aus einem in nur zwei, aber stark ausgesprochenen Spiralwindungen
gedrehten Innenzapfen und einem diesen beiden Windungen folgenden, stark hinausragenden, abgeplatteten hellen
Saum, welcher in der Mittenpartie am stärksten ist und sich besonders nach vorn hin verschmälert, wo er zusammen
mit der Spitze des Innenzapfens das vordere spitze Ende bildet. Für das Spitzenstück der Buchfinken-Spermien
ist, wie auch Ballowitz erwähnt, die Richtung des Spiralsaums charakteristisch, indem nämlich dieser Saum nicht
nur nach aussen, sondern auch nach vorne gewandt ist (Fig. 2, 3). Bei Chloris und den meisten anderen untersuchten
Passeres ist diese Richtung des Schraubensaumes nach vorne nicht, wie beim Buchfinken, vorhanden oder
jedenfalls nicht so ausgeprägt. Dass der Saum einer Hülle des Spitzenstückes angehört, ist offenbar; dies geht
v. a. aus dem Bau desselben während seiner Entwicklung hervor (Fig. 4, 8, 7 der Taf. XXXIV).

Nach der Behandlung der Spermien mit Zenker-Heidenhain findet man ungefähr denselben Bau des Kopfes
wie mit Osmium-Rosanilin. Nur wird der eigentliche Kopf stark geschwärzt und zieht sich mehr kugelig zusammen
(Fig. 1, 2 ders. Taf.), wie dies auch in den jüngeren Stadien (Fig. 12—18) ersichtlich ist. Durch Fäulnis und
Maceration fällt oft das Spitzenstück ab; man findet dann, dass die vordere Fläche des eigentlichen Kopfes schräg
ausgehöhlt ist (Fig. 6), so dass sich eine solche Vertiefung von der einen Seite zur anderen erstreckt. Eine ähnliche
Aushöhlung der vorderen Fläche ist auch an den mit Osmium behandelten Spermien (Fig. 20, 21) schön nachweisbar
. Ballowitz hat sie als konkav beschrieben; diese Konkavität ist aber nur von einer Seite zur anderen,
gewissermassen sattelförmig und zugleich schräg gerichtet. Von dem einen Rande derselben steigt oft ein Faden
nach vorne zum Spitzenstück empor, Avas besonders in jüngeren Stadien nachweisbar ist (Fig. 5, 6); dieser Faden,
welcher nach der Ablösung des Spitzenstücks gut hervortritt, ist offenbar eine vom Spiralsaume des Spitzenstücks
abgetrennte Partie des Randfadens.

Der Schwans ist bei den Spermien des Buchfinken wie bei Chloris gebaut und besteht aus einem langen
gestreckten axialen Faden, welcher sich nach hinten hin allmählich verdünnt und, ohne abgesetztes Endstück, spitz
ausläuft, sowie aus einem um diesen gestreckten Faden sich windenden Spiralstrangwelcher nur das hintere Ende
des ersteren frei lässt (Fig. 1, 2, 3). Der Centredkörper stellt einen am Hinterende des eigentlichen Kopfes um den
Schwanzansatz herum gelegenen Kuchen dar (Fig. 20); und der auch hier befestigte sackförmige Körper, welcher
hier nur ausnahmsweise etwas nach hinten verschoben liegt, verhält sich ungefähr wie bei Chloris, indem er einen
ziemlich schmalen, am hinteren Ende abgerundeten, ein wenig spiralig gedrehten, etwas abgeplatteten Strang
(Fig. 2, 3) bildet, welcher der Seite des Anfangs des Schwanzes dicht anliegt.

Was den Bau und die Entwicklung der Spermien des Buchfinken im übrigen betrifft, wird auf die Darstellung
der Spermien von Chloris hingewiesen.

Emberiza eitrinella L.

(Taf. XXXVII, Fig. 13 — 16.)

Die Spermien dieses zur Farn. Fringillidae gehörenden Singvogels sind denen von Chloris und Fringilla
coelebs ähnlich. Der eigentliche Kopf ist länglich oval, mit stärkerer Ausbuchtung der einen Seitenpartie und
mit etwas schräg abgestutzten Endflächen. Das Spitzenstück ist etwa 2y2 mal so lang als der eigentliche Kopf
und besteht aus einem langen, schmal konischen Innenzapfen, der etwa 2 72 Spiral Windungen darbietet, sowie aus
einer diesen umgebenden Hülle, welche einen entsprechenden hervorragenden, abgeplatteten Spiralsaum besitzt;
dieser Saum hat also auch 2 x/2 Windungen, welche nicht so weit hinausragen, wie bei Chloris und Fring. coelebs,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1909_14/0133