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kann man auch diese Körnerhülle mehr oder weniger ablösen und sieht dann nur Gruppen von Körnern an dem
entblössten Axenfaden hängen (Fig. 10); bisweilen zeigt sich auch, dass der Axenfaden, wie schon Jensen darlegte,
aus zwei Fäden besteht; Jensen erwies aber noch, dass diese Fäden in eine grössere Anzahl Fädchen aufgelöst
werden können, und Ballowitz bestätigte dies zur Evidenz.

Das HauptstücJc des Schwanzes, welches nicht viel mehr als 21/-} mal so lang als das Verbindungsstück ist,
zeigt gewöhnlich keine Struktur, sondern setzt sich allmählich verschmälert und mit glatter Oberfläche nach hinten
hin fort, um zuletzt mit einem kurzen, gut abgesetzten, feinen, hellen Endstück zu endigen. An macerierten Spermien
erkennt man deutlich, dass der im Hauptstück eingeschlossene Axenfaden sich in mehrere, sogar viele Fäden
auflösen kann (Fig. 11), wie dies auch schon längst von Jensen und Ballowitz in so schöner Weise dargetan und
abgebildet ist, dass ich es nicht nötig fand, dieses Verhalten von neuem darzustellen. In der macerierten Hülle traf
ich zwar nicht, wie bei mehreren anderen Nagetierspermien, eine ganz deutliche und regelmässige Spiralfaser, wohl
aber Andeutungen dazu (Fig. 11), so dass diese schon von Jemsen nachgewiesene Tatsache wohl als sichergestellt
angeschen werden kann.

RÜCKBLICK.

Wie schon oben hervorgehoben wurde, kann man bei einer übersichtlichen Betrachtung der Spermien-
formen der bis jetzt in dieser Beziehung untersuchten Nagetiere drei, oder sogar vier, Haupttypen unterscheiden,
unter denen niedrigere, primitivere und weiter ausgebildete, mehr differenzierte Formen nachzuweisen sind.

Den niedrigsten Typus zeigen wohl die Spermien von Hystrix; diese im ganzen ausserordentlich kleinen
Spermien haben einen Kopf, der noch rundlich oval, nicht abgeplattet ist und im allgemeinen eine sehr ursprüngliche
Grestalt darbietet; die Kopf kappe ist hier von geringer Ausbildung, aber ein Spitzenstück ist vorhanden.

Dann folgt eine Anzahl von Tieren, bei denen die Spermien einen ebenfalls ovalen, aber stark abgeplatteten
Kopf haben. Als Repräsentanten dieses zweiten Typus sind anzuführen: Lepus, Dipus, Myopotamus, Myoxus,
Dasyprocta. Die Kopfkappe ist hier auch von geringem Umfang und schiesst nur ziemlich wenig am vorderen
Kopfende hervor, entweder als ein schmales, halbmondförmiges Grebräme (Lepus, Myoxus, Dipus), oder mit einem
glänzenden, knopfförmigen Spitzenkörper versehen (Myopotamus).

Den dritten Typus vertreten die Spermien von Ca via, Sciurus und Cynomys. Hier sind die Köpfe sehr
stark abgeplattet, von rundlichem Umfang und bilden mit dem Längsdurchmesser ihrer Fläche einen ausgesprochenen
Winkel mit der Axe des Schwanzes; v. a. sind sie aber auch durch die auffallend starke Ausbildung der Kopfkappe
ausgezeichnet, indem diese noch im reifen Zustande ein ansehnliches, den vorderen Kopfrand weit überragendes
Grebräme bildet.

Der vierte Typus wird durch die Familie der Murideen repräsentiert. Hier ist der Kopf auch abgeplattet,
aber beilförmig, entweder schmäler, in die Länge ausgezogen (Mus norvegicus), oder breiter (Mus musculus, sylva-
tieus; agrarius, Microtus terrestris), oder eine Zwischenform bildend (Lemmus). Alle sind mit einer stark zugespitzten
, nach der einen (dorsalen) Kante des Kopfes umgebogenen Kopfkappe versehen, in deren Spitzenteil oft
ein jENSEN'sches Stäbchen eingeschlossen ist. In dem Verbindungsstück der Spermien dieser Gruppe der Nagetiere
ist die Spiralfaser ausserordentlich schön ausgebildet.


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