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Am hinteren schmalen Ende des Kopfes findet sich ein konkaver Ausschnitt (Fig. 4), in welchem der Schwanz
befestigt ist, und zwar durch Yermittelung der drei proximalen Centralkörperkö'rner (Fig. 1,3), hinter denen das sehr
breite und kurze, nach hinten sich schnell verschmälernde Halsstück liegt. Das mit diesem innig zusammenhängende
vorn ebenfalls ziemlich breite, nach hinten hin sich allmählich etwas verschmälernde Verbindungsstück, welches etwa
anderthalb Mal so lang als der Kopf ist, zeigt in der Hülle der reifen Spermien keine deutliche Körnigkeit oder
andere Struktur, die auf das Vorhandensein einer Spiralfaser hindeutet, wohl aber nach dem Abschaben der Hülle
einen verhältnismässig dicken Axenfaden (Fig. 3).

In unreifen Stadien aber gelingt es, nicht nur die v. BRUNNSchen Körner in regelmässiger und beginnender
spiraliger Anordnung (Fig. 6) zu rinden, sondern auch nach ihrer Verschmelzung zu einem Spiralstrang (Fig. 5)
wahrzunehmen; dass sich dieser Strang dann weiter verdünnt und in die Zusammensetzung der schliesslich kompakten
Hülle eingeht, ist bei diesen Spermien, wie bei denen anderer Säugetiere auzunehmen, obwohl gerade dieser
Prozess im allgemeinen sich nur schwer verfolgen lässt. In nicht ganz reifen Spermien erkennt man indessen an
beiden Bändern der Hülle dunkle Körner, welche als optische Durchschnitte einer solchen Spiralfaser anzusehen
sind; die Fig. 12 der Taf. LIII (rechts auf dieser Taf., wo die Fig. 12 und 13, welche Stierspermien darstellen,
wegen Mangel an Eaum unter den Schafbockspermien plaziert werden mussten), gibt ein solches Spermium wieder,
in dessen Verbindungsstück diese Körner zu sehen waren. An dem Verbindungsstück der reifen Spermien sitzt,
bald weit nach vorn, bald mehr nach hinten hin, ein Protoplasmatropfen, in welchem ein dunklerer, ovaler Körper
liegt (Fig. 1, 2).

An den unreifen Spermien sieht man, nachdem die v. Brunn'sehen Körner abgefallen sind, den entblössten
Axenfaden (Fig. 7, 8, 9, 10, 11) und am vorderen Ende desselben die drei noch ziemlich grossen proximalen Gentral-
körperkörner, von denen das mittlere am meisten nach vorn hervorragt, die anderen beiden (lateralen) unter sich
etwas Verschieden weit nach vorn hin gelegen sind (Fig. 7, 9, 11). Am hinteren Ende des sich nach hinten hin
verschmälernden Halsstücks befinden sich die vorderen distalen Centraikörperkörner, von denen das grössere (dorsale)
konstant, das kleinere nicht immer vertreten ist (Fig. 7, 9, 10, 11). Hinter ihnen findet sich dann noch der ziemlich
stark entwickelte distale Centraikörperring, und zwar bald, in den jüngsten Stadien, weit nach vorn (Fig. 10,
11), in etwas späteren Stadien auf der Wanderung nach hinten (Fig. 9) oder schliesslich auf seinem bleibenden
Platz, am Ende des Verbindungsstückes (Fig. 7, 8). Beim Stier fand ich nun das eigentümliche Verhalten, dass
in den meisten unreifen Spermien dieser Stadien von dem distalen Ringe ein stäbchenförmiger Fortsatz nach hinten
oder nach hinten-aussen hinausläuft (Fig. 7, 8, 10, 11) und noch ziemlich lange, nachdem der Ring seinen schliess-
lichen Platz erreicht hat, wahrzunehmen ist (Fig. 7, 8, 5). Dagegen fand ich bei den Spermien dieses Tieres nicht
das MEVEs'sche Stäbchen an den proximalen Centraikörperkörnern.

An den noch jüngeren Spermiden (Fig. 14, 15, 16), die sich im Manschettenstadium befinden und Kopfkappen
von wechselnder Grösse haben, sieht man, dass die Manschette verschieden weit nach vorn hin an das
Hinterstück des Kopfes reicht und sich dort mit scharfem Rande absetzt; in Fig. 16 liegt ein Kopf in der Ansicht
von der Kante vor; dies ist wahrscheinlich auch der Fall mit Fig. 14. In allen drei erkennt man die proximalen
Centraikörperkörner, welche jedoch in Fig. 14 und 15 nicht deutlich differenziert sind; ferner die vorderen distalen
Centraikörperkörner (in Fig. 15 nur ein Korn) und den distalen Centraikörperring mit dem Stäbchen (Fig. 14) sowie
in Fig. 15 und 16 mit einem röhrenförmigen hinteren Anhang, welcher dem beim Schafbock in den Fig. 29 und
30 dargestellten ähnlich ist.

Das Hauptstück des Schwanzes ist mehr als dreimal so lang als das Verbindungsstück, verschmälert sich nach
hinten hin immer mehr und geht, deutlich abgesetzt, in ein feines, helles Endstück über, welches ungefähr dieselbe
Länge wie beim Schafbock hat.

Doppelschwanzspermien kommen nicht selten vor. In Fig, 17 ist ein solches Spermium abgebildet, dessen
Kopf abnorm gestaltet ist, indem er nicht so abgeplattet und hinten stark verschmälert ist, wie bei den normalen
; die beiden Verbindungsstücke liegen dicht aneinander, teilweise miteinander verklebt, und sind von einem
gemeinsamen Protoplasmaklumpen umgeben; die Hauptstücke mit ihren Endstücken sind dagegen voneinander
ganz getrennt.


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