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deten Spermienköpfe durch Wasserbehandlung etwas angeschwollen und ihre Hüllen teilweise geborsten. Ich teile
deshalb hier noch einige solche Köpfe mit, in welchen die natürliche Form gut beibehalten ist. In jener Mitteilung
wird auch geäussert, dass die Spitzenstücke der Köpfe der Zwillingsspermien nicht zusammenhängen. Nun habe
ich mich aber davon überzeugt, dass dies nicht richtig ist. Die schmal lanzettförmigen oder sehr auseezo^en
ovalen Köpfe (Taf. XX, Fig. 12, 13, 15, 16) sind zwar gegeneinander etwas abgeplattet und aneinander geheftet
(Fig. 12), aber die äussersten Spitzen ihrer (rotgefärbten) Spitzenstücke sind aneinander stark befestigt, so dass,
wenn die Köpfe selbst durch die Präparation getrennt werden, die Spitzenstücke mit ihren äussersten Enden noch
zusammenzuhängen pflegen (Fig. 13, 15, 16) und erst durch ein stärkeres Ziehen getrennt werden.

Das am hinteren Kopfende befindliche, in dasselbe von dem vorderen Schwanzende emporsteigende kleine
Stäbchen (Fig. 12, 15, 16), welches in Fig. 14 vom Kopfe abgelöst vorliegt, wird durch das Biondi-Gremisch
rot gefärbt.

Unter den ganz fertigen Spermien mit lang ausgezogen ovalen oder sogar stabförmigen Köpfen trifft man
aber auch solche mit breit ovalen (Fig. 17) oder fast kugeligen (Fig. 15) Köpfen, welche offenbar nicht ganz
reif sind.

Die wurmförmigen Spermien von Turritella nehmen aus dem BioNDi-Gemische nur die rote Farbe auf, und
diese auch nur ganz schwach (Fig. 19), indem nur der hintere kleine, konische Zapfen und die vier hinteren Fäden,
sowie zuweilen ein vorderes Spitzenstück etwas stärker rot gefärbt werden. In dem übrigen Zellkörper bemerkt
man grössere rundliche Körner, welche eine weissliche Farbe behalten. Einigemal glaubte ich am vorderen Ende
des hinteren, konischen, roten Zapfens einen kleinen Streifen von schwacher blaugrüner Farbe wahrzunehmen,
konnte sie aber nie deutlich sehen und vermute, dass sie nur eine zufällig dort befindliche Farbesubstanz darstellte.
Infolge dieser Untersuchung muss ich also die Ansicht aussprechen, dass die wurmförmigen Spermien von Turritella
keine wahrnehmbare Kernsubstanz besitzen.

Die Spermien von Buceinum sind, wie erwähnt, auch schon in meiner früheren Abhandlung über die
Spermien der Grastropoden beschrieben worden. Nach BioNDi-Färbung der sog. fadenförmigen Spermien im frischen
Zustande findet man den Kopf als einen schmalen, gewöhnlich spiralförmig gewundenen, intensiv blaugrünen Strang
ungefähr von dem in Fig. 1 der Taf. XX wiedergegebenen Aussehen; das Verbindungsstück ist dann stark, der
Schwanzfaden schwach rot gefärbt. An manchen Köpfen erkennt man aber am Kopfe den auch von mir früher
dargestellten Faden, welcher dem Kopfe enlang bis an die vordere Spitze spiralig gewunden verläuft. Man sieht diesen
Faden, welcher die rote Farbe intensiv annimmt, besonders an etwas angeschwollenen und an jüngeren Köpfen
(Fig. 2, 3, 4, o, welche alle bei der Vergröss. von Zeiss' Apochrom. 2 mm Ap. 1,30 Komp. Ok. 12 gezeichnet
sind, aber dann noch in Fig. 2, 4, 5 zweimal, in Fig. 3 dreimal linear vergrössert worden sind).

Die wurmförmigen Spermien (Fig 6 und 7) nehmen im BioNDi-Gemisch gar keine grüne Farbe auf und
haben also keine hierdurch nachweisbare Kernsubstanz. Sie werden nur rötlich, mit in dieser rötlichen Substanz
eingelagerten weisslichen, kugeligen Körnern.

Bei Purpura lapillus sind nur fadenförmige und keine wurmförmigen Spermien gefunden worden. Die
Fig. 8 und 9 stellen zwei solche fadenförmige Spermien dar, von denen das in Fig. 9 abgebildete einen etwas
angeschwollenen Kopf hat. Der an den Köpfen dieser Spermien schon früher von mir geschilderte Faden wird
durch die BioNDi-Methode rotgefärbt und läuft bis an das rotgefärbte Spitzenstück aus. Der lange rote Faden,
welcher in der Kegel gerade zieht, bei der Anschwellung des Kopfes aber gewunden wird, liegt, wie sich hier
deutlich zeigt, an der Oberfläche des Kopfes, also seitlich, und nicht, wie ich früher meinte, in dessen Substanz
eingelagert. Das Verbindungsstück nimmt auch bei diesen Spermien eine starke rote, der Schwanzfaden eine
schwächere rote Farbe an.

Was die Spermien von Chiton (Taf. XX, Fig. 10, 11) betrifft, so war es von Interesse zu erfahren, wie
weit die Kernsubstanz in die stark ausgezogene vordere Spitze hinaus reicht. Wie aus diesen Figuren hervorgeht,
reicht sie in der Tat sehr weit hinaus und an ihrem schmalen, spitzen Ende sitzt noch ein rotgefärbtes, fadenförmiges
PerfOratorium. Das rotgefärbte Nebenkörperorgan befindet sich noch, wie an den von mir in der ersten
Mitteilung über die Chitonspermien (Biol. Unters. N. F., Band XI, T. VII, 1904) beschriebenen und abgebildeten
Spermien, an der Seitenfläche des Kopfes und nicht am hinteren Ende desselben, was ich später als ein noch
unreifes Stadium auffasste.

Die Spermien von Modiola modiolus (Fig. 20—24), deren Köpfe in der von mir früher angegebenen
Ausdehnung aus grüngefärbten Kernsubstanz bestehen, zeigen den Körnerkranz des Nebenkernorgans und das


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