Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., V 9622
Retzius, Gustaf
Biologische Untersuchungen
Jena, N. F. 16.1911
Seite: 21
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1911_16/0035
3.

Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung
der Eier von Ascaris megalocephala

in der Periode vor und nach dem Befruchtüngsakt, und mit besonderer Berücksichtigung
des Verhaltens der Chromosomen zur Ehrlich-Biondifärbung.

Tafel VI-XIII.

Seit lange hegte ich den Wunsch, das wundervolle Thema der Entwicklungsphänoniene in den Eiern
von Ascaris megalocephala mit eigenen Augen zu studieren. Während der Stadien über den Bau und die erste
Entwicklung der Eier der Echinodermen und einiger anderer niederer Tiere entschloss ich mich schliesslich, diesen
Plan auszuführen, und zwar teils um die feinere Struktur des Protoplasmas der Eier von Ascaris, im Vergleich
zu derjenigen bei den anderen Tieren, genauer kennen zu lernen, teils auch, und dies ganz besonders, um das
Verhalten der Chromosomen des Ascariseies, welche sich bekanntlich in selten klarer Weise durch ihre verschiedenen
Stadien verfolgen lassen, in ihrem Verhalten zur Biondifärbung eingehend zu prüfen. Hierdurch könnte ein Vergleich
mit den bei den Echinodermen gewonnenen Ergebnissen und eine Kontrolle über diese durchgeführt werden.

Es zeigte sich aber besonders schwierig, ein hinreichend gutes Untersuchungsmaterial von Ascariseiern zu
bekommen. Zwar hatte ich schon vor mehr als zwanzig Jahren solches Material eingesammelt und in Sublimat
fixiert. Für die jetzt vorliegende Untersuchung zeigte sich dasselbe aber im ganzen nicht hinreichend gut; zwar
waren einzelne Eier oder Gruppen von Eiern in den Eileitern auffallend schön fixiert, aber die Mehrzahl der Eier
erwies sich als geschrumpft oder zytolisiert. Nachdem ich während einiger Monate vergebens bei den Pferde-
schlachtern in der Umgegend von Stockholm versucht hatte, die gewünschten Würmer zu bekommen, wandte ich
mich an die Ivoliegen Boveei und Meves mit der Anfrage, ob sie mir gütigst von Ihrem konservierten Material
ein Avenig zur Verfügung stellen könnten. Beide diese Kollegen wraren so liebenswürdig, diesen meinen
Wunsch zu erfüllen, und es ist mir sehr angenehm, den genannten Kollegen hier meinen herzlichen Dank auszusprechen
. Leider zeigte es sich indessen bald, dass auch dieses Material für meine Zwecke nicht geeignet war,
und zwar weder für das Studium der Protoplasmastruktur, noch für die Färbung der Chromosomen mit der Biondi-
mischung; das Material Boveei's war in toto schon mit Karmin gefärbt. Eigentümlicherweise erhielt ich nun ganz
gelegentlich vom Koll. Otto Zachaeias in Plön die Mitteilung, dass er während der Frühlingsmonate seine Untersuchungen
über die Ascariseier wieder aufgenommen, und er hatte die Grüte mir einige seiner Präparate zum Geschenk
zu schicken; die von ihm angewandte Fixierungsmethode, welche, wie die Färbungsmethode, von ihm
selbst erfunden ist, zeigte sich in mehrerer Hinsicht auffallend schön und effektiv, indem in den Präparaten
fast jedes Ei ohne Schrumpfung und Zytolyse fixiert worden war. Für meine besonderen Zwecke, das Studium
der feineren Protoplasmastruktur und des Verhaltens der Chromosomen zur Biondifärbung, waren jedoch auch diese
Präparate nicht speziell geeignet.

Ich erwähne dies alles, um zu betonen, wie schwer es sein kann, für eine geplante Untersuchung das
nötige passende Material zu erhalten. Was die Ascariseier betrifft, so ist schon seit lange von den meisten


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