Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., V 9622
Retzius, Gustaf
Biologische Untersuchungen
Jena, N. F. 16.1911
Seite: 65
(PDF, 39 MB)
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Über das Verhalten der sich entwickelnden Spermien
DER mammalier ZU DER BlONDIFÄRBUNG.

Taf. XXII und Taf. XXIII, Fig. 1—8.

Das Verhalten der fertigen Spermien zu der Biondifärbung vor und während der Befruchtung der Eier ist
hier oben in der zweiten und dritten Abteilung, und zwar bei Echinodermen und Ascariden, behandelt worden.
Wie sich die Spermien in den verschiedenen Stadien ihrer Ausbildung zu dieser Färbungsweise verhalten, ist aber
noch nicht näher untersucht worden. Da eine genaue Kenntnis von diesen Verhältnissen für die Beurteilung der
Veränderungen] in dem »Chemismus» dieser Zellen während der verschiedenen Entwicklungsphasen von Interesse
sein könnte, habe ich diesem Problem eine Reihe von Untersuchungen, und zwar vor allem bei den Wirbeltieren,
gewidmet. Da aber eine Schilderung der fraglichen Befunde bei mehreren verschiedenen Vertretern dieser Klasse
viele Abbildungen und einen grösseren Platz im Texte erforderte, als ich diesmal ihr widmen kann, und zugleich
zu Wiederholungen Anlass geben würde, so habe mich darauf beschränkt, nur einen solchen Vertreter aus der
Mammalierklasse auszuwählen. Zu diesem wählte ich den Menschen, weil mich die bei ihm bisher verhältnismässig
weniger studierte Spermiogenese ganz besonders interessierte. Von meinem Kollegen Herrn Professor Dr.
Emil Holhgren, erhielt ich ein gleich nach dem Tode eines hingerichteten Individuums in Carnoyschem Gemisch
gut fixiertes Stück des Testikels, und ich erlaube mir hiermit dem Herrn Professor Holmgken für dieses vorzügliche
Material meinen herzlichen Dank darzubringen. Die Färbung der mikrotomierten Schnitte geschah sowohl mit
dem Biondigemische als zum Vergleich auch nach der Eisenalaun-Hämatoxylinmethode von M. Heidenhain.

Auf der Taf. XXII habe ich nach den zahlreichen schönen Biondi-Präparaten teils ein Gesamtbild (Fig. 1)
im Vertikalschnitt von einer Eeihe der typischsten Entwicklungsphasen der Spermiogenese zusammengestellt, teils
auch eine Anzahl einzelner solcher Phasen hinzugefügt.

Dass sich die Köpfe der Spermien auch beim Menschen in dem Biondigemische intensiv grün färben, ist
schon längst bekannt; ebenso dass die übrigen Teile derselben dabei mehr oder weniger rötlich gefärbt erscheinen.
Die Grünfärbung der Köpfe ist aber in der Pegel keine gleichmässige; die hintere dickere Kopfpartie zeigt sich
viel dunkler grün als die vordere und bietet gegen die letztere gewöhnlich eine ziemlich bestimmte Grenze dar. Die
vordere Partie ist, obwohl in der Pegel bedeutend heller, jedoch auch von einer grünen Farbe, die je nach der
Stärke der Färbung eine verschiedene Nuance bis zum sehr bleichgrünen wechseln kann. Die Fig. 17—27 stellen
eine Eeihe solcher Spermieköpfe von verschiedener Grösse und Form und in verschiedener Lage dar: die Fig.
17—19 und 23—27 von der breiten Fläche und die Fig. 20—22 von der Kante her. In der Flächenlage der
Köpfe tritt im allgemeinen der Farbenunterschied der vorderen und der hinteren Partie viel stärker hervor als in
der Kantenlage. Die Grenze zwischen den beiden Partien kann, wie angedeutet wurde, verschieden scharf sein;
in den Fig. 17, 19, 23, 27 ist sie scharf, in den Fig. 18, 24, 26 weniger scharf, z. T. etwas verschwommen; die
Grenzlinie ist bald mehr gerade, bald nach vorn oder hinten etwas gebogen. Die hintere dunkle Partie reicht
etwas verschieden weit nach vorn hin, in der Pegel aber nicht ganz bis zur Mitte der Kopffläche; an Köpfen sehr
geringer Grösse (Fig. 25) kann sie auffallend viel grösser sein als die vordere.

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