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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/biol_unt_1914_18/0093
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das membranöse gehörorgan von cryptobranchus

(Megalobatrachus) japonicus.

Tafel XVII.

Schon lange habe ich den Wunsch gehegt, das Gehörorgan vom japanischen Kiesensalamander untersuchen
zu können, um zu eruieren, wie es sich morphologisch resp. phylogenetisch zu dem Grehörorgan der übrigen in
dieser Hinsicht untersuchten Urodelen verhält. Es wäre ja möglich, das es Charaktere von besonderem Interesse
darbieten könne. Als ich im Jahre 1881 den das Gehörorgan der Fische und Amphibien behandelnden ersten
Band meines monographischen Werkes »Das Grehörorgan der, Wirbelthiere» veröffentlichte, hatte ich indessen
kein hierzu amvendbares Exemplar des damals sehr schwer zu erhaltenden Tieres überkommen können.

Vor einigen Jahren bot sich dann eine Gelegenheit, mehrere solche kurz vorher aus Japan angelangte,
lebende Tiere einzukaufen, und als ich mir auch die Möglichkeit dachte, bei ihnen Spermien zur Untersuchung zu
bekommen, kaufte ich zwei grosse Exemplare ein. Spermien waren bei ihnen nicht zu finden. Die Gehörorgane
präparierte ich aber mit Erfolg aus.

Bei der Durchmusterung der neueren Literatur fand ich indessen, dass in Jahre 1906 der japanische
Forscher Keji Okajima1) in Kyoto in Merkel-Bonnet's Anatomischen Heften schon eine mit Abbildungen versehene
Beschreibung des Gehörorgans dieses Tieres veröffentlicht hatte. Weil sich aber die Beschreibung und
ganz besonders die Abbildungen in mehreren Beziehungen ziemlich mangelhaft zeigten, habe ich mich entschlossen,
eine neue Darstellung des membranösen Labyrinthes mit einer Reihe von Figuren zu publizieren, und diese folgt
nun hier in kurzgefasster Form. Es ist besonders ein Teil des Organs, der in Okajima's Darstellung in Wort und
Bild nicht besonders befriedigend ist, nämlich das Verhalten der Lagena und der Pars basilaris. Weil aber gerade
diese zu den interessantesten und wichtigsten Partien am membran. Gehörorgan der Urodelen gehören, kann es vom
Wert sein, dass sie möglichst richtig dargestellt werden.

Das membranöse Gehörorgan der Urodelen verhält sich, wie ich schon in dem hier angeführten Werke vom
J. 1881 nachgewiesen habe, gerade hinsichtlich der Lagena und v. a. der Pars basilaris, bei den im Systeme
niedrigeren und höheren Formen verschieden, indem die bei den niedrigeren noch fehlende Papilla partis basilaris
mit dem in ihr endigenden Eamus basilaris bei den höheren Formen vorhanden ist. Zu der ersteren Gruppe
gehören Proteus anguinus, Menobranchus maculatus, Amphiuma means und Siren lacertina; zu der letzteren, der
höheren, Gruppe waren Siredon mexicanus, Menopoma alleghanniense, Pleurodeles Waltlii, Salamandra maculata
und Triton cristatus zu rechnen. Das Gehörorgan des Cryptobranchus gehört nun, wie auch von Okajima erwähnt
wird, zu dieser letzteren Gruppe, indem es eine kleine Pars basilaris mit der Papilla partis basilaris und dem
Eamulus basilaris besitzt. Im ganzen kann man bei ihm dieselben Bestandteile wie bei den genannten Urodelen
nachweisen. Es steht demjenigen von Menopoma und Siredon in den wesentlichen Charakteren am nächsten,
obwohl in Formverhältnissen recht bedeutende Differenzen nachzuweisen sind,

*) Kkji Okajima, Zur Anatomie des inneren Gehörorgans von Cryptobranchus japonicus. Aus dem Anatomischen Institute in Kyoto. Merkel-
Bonnet's Anatomische Hefte, 97. Heft (32. Band. H. 2), 1906.


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