Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/26
Bock, Carl Ernst
Hand-Atlas der Anatomie des Menschen: nebst einem tabellarischen Handbuche der Anatomie
Berlin, 1864
Seite: 26
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bock1864/0044
c) Ligg. coraco-clavicularia, Bänder zwischen Schlüsselbein und
Rabenschnabelfortsatz.

6) Lig. trapezoideum, trapeziumförmiges Band.
Anheftp.: hinterer oberer Theil (Wurzel) des processus coracoideus
; — Höcker an der untern Fläche der extremitas
acromialis claviculae.

6) Lig. conoideum, kegelförmiges Band. Anheftp.:
innerer Eand der Wurzel des processus coracoideus; —
hinterer Rand der extremitas acromialis claviculae.

d) Ligg. scapulae propria, eigene Bänder des Schulterblatts.

8) Lig. coraco - acromiale (s. trianguläre s. scapulae
proprium anticum), Hakengräten band. Anheftp.: äusserer
Rand des processus coracoideus; — vordere stumpfe Spitze
des acromion.

9) Lig. transversum scapulae (s. proprium posticum).
Anheftp.: oberer Rand des Schulterblatts (an der incisura
scapulae); — Wurzel des processus coracoideus.

——

II. Hgg* articulationis humeri,

Mnber bes Sofjuftergefenfis (^orifoOen ßöcratm
unb ScOuftetGfatt).

Das Schultergelenk, welches vom caput ossis brachii
und der cavitas glenoidalis scapulae gebildet wird, hat
wegen der Bestimmung des Armes die freiste Ar-
throdie des Körpers. Die nach allen Eichtungen hin
mögliche Bewegung und Drehung des Oberarmknochens
um seine Achse ist durch den geringen Umfang der Gelenkfläche
, in welcher der grössere Gelenkkopf mehr
eine Anlehnung als Aufnahme findet, und durch seine
Befestigung mittels eines lockern, weiten Kapselbandes
begründet. (Der Oberarmkopf bildet beinahe 2 Drittel
einer Kugel von etwa IV2" Dm. und seine knorplige
Gelenkfläche hat eine wenigstens 3mal grössere Ausdehnung
als die Gelenkgrube des Schulterblattes.) —
Das Kapselband bekommt durch einige, vom processus
coracoideus gegen die tubercula ziehende accessorische
Faserbündel und durch mehrere um dieses Gelenk gelagerte
Muskeln Unterstützung, so an der innern Seite
vom m. subscapularis, coraco-brachialis und kurzen Kopfe
des biceps; die äussere Seite schützt der m. supra-, infra-
spinatus und teres minor; oben und vorn, wo das acro-
mion, der processus coracoideus und das lig. coraco-acro-
miale ein Dach bilden, hält der m. deltoideus und der
lange Kopf des biceps den Oberarmkopf an der Grube
fest. Nur am untern Theile des Gelenkes befindet sich
ausser dem Kapselbande kein anderes Unterstützungsmittel
, weshalb hier (zwischen m. teres minor und subscapularis
) für eine Verrenkung die günstigsten Bedingungen
gegeben sind. Um das Ausweichen des Kopfes
aus der Grube in etwas zu verhindern, ist an den Rand
derselben ein sehnig-knorpliger Ring, lig. glenoi-
deum s. limbus cartilagineus scapulae, labium cartila-
gineum, befestigt, welcher durch sein Hervorragen die
flache Gelenkgrube etwas tiefer macht. Ausserdem bewirkt
auch noch der Druck der atmosphärischen Luft
auf die, von den benachbarten Muskeln ausgedehnt erhaltene
, luftleere Kapsel, dass der Oberarmkopf, unbeschadet
der Beweglichkeit, an die Gelenkgrube angedrückt
erhalten wird. •—> Mit der Synovialkapsel des
Schultergelenks communicirt sehr häufig die bursa sub-
scapularis s. coracoidea, welche zwischen dem processus
coracoideus, der Sehne des subscapularis und dem Gelenke
liegt.

1) Lig. capsulare (s. membrana capsularis) humeri, K a p -
seiband des Oberarmknochens (mit der Sehne des caput
longum mscl. bicipitis im Innern). Anheftp.: Rand der cavitas
glenoidalis scapulaewad lig. glenoideum ; — Hals des os brachii.

2) Lig. accessorium humeri s. coracoideo-capsulare,
Verstärkungsfasern des Kapselbandes. Anheftp.: äusserer

s Rand des processus coracoideus und lig. coraco-acromiale; —

> Kapselband.

I ——

III. ligg. antibrachii, Mnber am

ttorberarm.

Diese Bänder dienen entweder zur Verbindung der
\ Vorderarmknochen mit dem Oberarmbeine (also zur Bil-

> dung des Ellenbogengelenkes mit dem Humero - Radial-

Iund Ulnargelenke) oder der Vorderarmknochen unter
sich (im obern und untern Radio-Ulnargelenke). — Das
Ellcnuogengelenk ist eigentlich aus einem Ginglymus- und
einem Rotationsgelenke zusammengesetzt; ersteres wird
zwischen beiden Vorderarmknochen und dem Oberarmbeine
, letzteres zwischen Radius und Ulna gebildet. Eine
\ gemeinschaftliche Kapsel kommt beiden Gelenken zu,
\ doch wird das Oberarm-Vorderarmgelenk noch durch

> die beiden Seitenbänder (lig. laterale cubiti externum und
\ internum), das Radio - Ulnargelenk durch das Ringband
\ unterstützt. Man könnte am Ellenbogengelenke drei
\ Abtheilungen annehmen, nämlich: das Humero - Ulnar-,
s das Humero - Radial - und das Radio-Ulnargelenk. Die
\ das Gelenk umgebenden Weichtheile sind vorn der
$ brachialis, aussen der supinator brevis, hinten der triceps
\ und nach innen der anconaeus quartus mit den Flexoren
l der Hand. — Das Humero-Ulnargelenk wird von der
5 das mittlere Drittel des untern Endes des Oberarmbeins
\ bildenden trochlea (des processus cubitalis) und von dem
\ obern Ende der Ulna mit der fossa sigmoidea major ge-
\ bildet. Oberhalb der Rolle befindet sich vorn und hinten
i eine Grube (fossa supratrochlearis), von denen die vor-
\ dere seichtere bei starker Beugung des Armes den pro-
\ cessus coronoideus ulnae, die hintere tiefere bei starker
l Streckung das Olecranon aufnimmt. — Das Humero-
s Radialgelenk wird vom Köpfchen des Radius und der
\ rotula des processus cubitalis des Oberarmbeines gebildet;
\ ersterer bewegt sich mit seiner seichten napfförmigen
\ Vertiefung, wenn die Ulna ihre Beuge- und Streck-
\ bewegungen ausführt, an der Rotula vor- und rück-
5 wärts. — Das obere Radio - Ulnargelenk wird dadurch
< gebildet, dass die circumferentia articularis des Radial-
q köpfchens an die fossa sigmoidea minor der Ulna durch
\ das lig. orbiculare so angedrückt ist, dass sich hier der

Radius um seine Achse drehen kann. Es ist übrigens
5 dieses Rotationsgelenk so eingerichtet, dass bei jedem
i; Grade von Beugung oder Streckung des Armes die Pro-
\ und Supination möglich wird. — Das untere Radio-Ulnar-
\ gelenk, die Verbindung des untern dicken Endes des
\ Radius mit der Ulna, welches mit einer seitlichen Gelenkgrube
für das Köpfchen der Ulna versehen ist, geschieht
\ einestheils durch ein weites Kapselband (lig, sacciforme),
\ anderntheils durch die cartilago triangularis. Die Ulna
\ ist hier der feste Punct, um welchen sich der Radius
s dreht und bei dieser Rotation die Hand mitnimmt,
a) Ligg. articulationis cubiti, Bänder des Ellenbogengelenks
(zwischen Ober- und Vorderarm).

1) Lig. capsulare cubiti, Kapselband des Ellenbogengelenks
. Anheftp.: über den Gruben oberhalb des
Processus cubitalis und den Rändern der Condylen des os
brachii; — olecranon, Rand der fossa sigmoidea major, processus
coronoideus ulnae und lig. annulare radn.


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