Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/26
Bock, Carl Ernst
Hand-Atlas der Anatomie des Menschen: nebst einem tabellarischen Handbuche der Anatomie
Berlin, 1864
Seite: 76
(PDF, 50 MB)
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Anatomische Literatur

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3Ar

4) Trigonum olfactorium, die Ursprungsstätte des
Tractus olfactorius.

b) Fossa Sylvii, Thal, zwischen vorderm und rnittlerm
Hirnlappen, mit der insula und dem operculum, Klappdeckel
(Dach der fossa Sylvii) in der Tiefe.

c) An der untern Fläche des mittlem Hirnlappens
:

5) Pedunculus s. crus cerebri, Hirnstiel, Hirnschenkel
, welcher nach hinten in den pons Varolii übergeht
, nach vorn in den Markkörper ausstrahlt und vom

6) Tractus nervi optici, S ehst reif e n, umschlungen
wird. Dieser bildet an seinem vordem Ende mit dem Sehstreifen
der andern Seite das cliiasma nervorum opticorum,
und hängt durch sein hinteres Ende, welches sich aufwärts
ins Innere des Gehirns schlägt, mit dem ihalamus und den
corpora quaclrigemina zusammen.

7) Oyrus hippocampi (s. subiculum cornu ammonis),
d. i. ein Wulst nach aussen vom Hirnstiele, dessen vorderes
Ende sich als

8) Uncus, Haken, hinter der lamina cribrosa nach
innen und hinten krümmt.

d) Die untere Fläche des hintern Hirnlappens ist
schwach concav und ruht auf der obern Fläche des Hirnzeltes.

c) Theile im mittlem Theile des grossen Gehirns, zwischen beiden
Hemisphären (von oben nach unten in der folgenden Ordnung):

1) Corpus callosum (trabs cerebri, commissura magna)'
Balken, Hirnschwiele, mit: cc) Knie, genu, d. i.
das vordere, nach unten gekrümmte und mit einem scharfen
Rande (rostricm) versehene Ende. —ß) Körper, truncus
, mit einer Längenfurche (raplie s. chorda longitu-
dinalis Lancisii) und Querstreifen {stricte transversales
Willis ii). — y) Wulst, splenium, das hintere,
freie, angeschwollene Ende (welches in die Zange, Tapete
und Mulde ausstrahlt).

2) Septum pellucidum, durchsichtige Scheidewand
, aus 2 senkrechten, zwischen corpus callosum und
fornix ausgespannten Blättern bestehend, welche den ven-
triculus septi pellucidi zwischen sich lassen.

3) Fornix, G-ewölbe, Bogen, vorn und hinten in
2 Schenkel auslaufend, mit: et) Corpus, d. i. der mittlere
Theil, welcher das Dach des 3. Ventrikels bildet, und auf
den Sehhügeln aufliegt; an seinem Bande befindet sich der
Saum, taenia, welcher sich zum Ammonshorne fortsetzt.
— ß) Crura anteriora (s. columnae fomicis), hängen
mit den corpora mammillaria zusammen und lassen zwischen
sich und den Sehhügeln das foramen Monroi. — y) Crura
posteriora, haben das psalterium, dieLeyer, zwischen
sich und gehen in die Ammonshörner über.

4) Glandula pinealis (s. conarium), Zirbel, Zirbeldrüse
: liegt auf dem Vierhügelkörper, unter dem Psalterium
, enthält den Hirnsand, acervulus cerebri, und
hängt durch 2 Schenkel, crura s. p eduneuli glandidae
pinealis, mit den Sehhügeln zusammen.

d) Ventrikel des grossen Gehirns und deren Theile. (Sie sind
mit epithelium s, ependyma bekleidet, und enthalten die plexus
clioroidei).

a) Höhle in jeder Hemisphäre des Cerebrum.

I) Ventricidus lateralis, Seitenventrikel, dessen
Dach (tegmentitm), von den Querstreifen des Balkens gebildet
, auch centrum semiovale Vieussenii heisst. Er
wird durch das septum pellucidum und den fornix vom Seitenventrikel
der andern Seite getrennt, und hängt durch das
foramen Monroi mit diesem und der 3. Hirnhöhle zusammen.
Er besteht aus der mittlem Höhle [cella lateralis), die sich
in 3 Hörner fortsetzt, und öffnet sich hinterwärts in die
fissura transversa cerebri.

zeigt auf seinem

a) Cella lateralis, der mittlere Raum;
Boden:

1) Plexus choroideus lateralis, der sich im foramen
Monroi mit dem der andern Seite zum plexus choroideus
tertius vereinigt. Unter ihm liegen die folgenden Theile von
vorn nach hinten wie folgt:

2) Corpus striatum (s. ganglion cerebri anterius),
gestreifter Körper, dessen äusserer Theil der Linsenkern
, nucleus lentifor mis, heisst.

3) Stria cornea (s. centrum semicirculare Vieussenii),
Hornstreif, zwischen dem corpus striatum und Sehhügel.

4) Thalamus nervi optici (s. ganglion cerebri
posterius), Seh hü gel, der sich hinterwärts, wo aus ihm
ein crus ad glandulam pinealem hervorgeht, in die corpora
quadrigemina und den tractus nervi optici fortsetzt und hier
das corpus geniculatum internum und externum
zeigt.

b) Cornu anterius, vorderes Horn des Seitenventrikels;
erstreckt sich in den vordem Hirnlappen und enthält:

das vordere kolbige Ende des corpus stiiatum.

c) Cornu posterius (s. fovea digitata); setzt sich in den
hintern Hirnlappen fort und hat: den

5) Pes hippocampi mi?ior (s. calcar avis), Vogelklaue
, kleinen Seepferdfuss, mit 3 Erhabenheiten
(digitationes).

d) Co rnu descendens s. inferius; tritt bogenförmig in
den mittlem Hirnlappen herab und enthält:

6) Pes hippoc ampi major (s. cornu ammonis, hip-
pocampus) grosser Seepferdfuss, Ammonshorn, an
dessen inuerm, scharfem Rande sich die taenia s. fimbria,
und unter dieser die fascia dentata befindet.

b) Höhle in der Mittellinie des grossen Gehirns.

II) Ventriculus tertius, dritte Hirnhöhle. Sie
befindet sich zwischen den Sehhügeln (Seitenwände),
der commissura anterior und posterior (v or de r e u. hintere
Wand), unter dem fornix (Dach, mit dem foramen
Monr oi), und über der substantia perforata media und
dem tuber cinereum (Boden). Hinterwärts öffnet sie sich
in die fissura transversa cerebri. In ihr zeigt sich:

1) Plexus choroideus tertius, dicht unter dem Dache.

2) Commissura mollis, von einer Seitenwand (Sehhügel
) zur andern gezogen.

3) Commissura anterior j , , w j
Ä\ 7 . ,. > an der vordem Wand.

4) Lamina t er mm ans |

5) Commissur a posterior, hintere Com- \ an der
missur. > hintern

6) Aditus ad a qu aeduetum Sylvii J Wand.

7) Aditus ad infundibulum, auf dem Boden.

8) Foramen Monroi, vorn am Dache, zwischen fornix
und thalamus opticus.

Ib. Mittelgeliira, mcsenccplialoii.

Dieser Gehirntheil vereinigt das grosse und kleine Gehirn
und das Rückenmark mit einander, und liegt in der Mitte der
hintern Schädelgrube vor und unter dem kleinen Gehirn. Er
besteht aus den Yierhiigeln, der Brücke und dem verlängerten
Marke, welche Theile von oben und vorn nach unten und hinten
in der nun anzugebenden Ordnung auf einander folgen:

a) Verbindungsthcil im mittlem Theile des Gehirns (hinter
dem 3. Ventrikel, unter dem Psalterium, über dem vordem
Theile des pons, vor dem Cerebellum).

1) Corpora (s. eminentia) quadrigemina (s. bigemina
s. pons Sylvii), Vierhügel, aus einem vordem (nates)
und einem hintern Paare (festes) bestehend. Auf ihrer
obern Fläche ruht vorn die Zirbeldrüse; seitlich, wo sie
in die Sehhügel übergehen, tritt das corpus g eniculatum
internum, der innere Kniehöcker, hervor, und aus
ihrem hintern Rande gehen die crtira cerebelli ad corpora
quadri g emina zum kleinen Gehirn, zwischen denen
sich die valvula cerebelli anterior mit dem frenu*
lum befindet.

b) Verbindnngstheile in der Mittellinie der Basis des Gehirns

(unter dem kleinen Gehirn, auf dem clivus und der p>ars ba-
silaris ossis oeeipitis).


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