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der Urethra, welcher vorn constrictor urethrae umgeben ist, >
und auf seiner innern Fläche die Mündungen der glandulae \
Cowperi und von Schleimdrüsen (glandulae Littrii) zeigt.
c) Pars cavernosa; liegt an der untern Fläche des
penis und wird vom corpus cavernosum urethrae umgeben; \
sein hinterster, im bulbus cavernosus liegender Theil heisst s
bidbus urethrae; am vordem Ende befindet sich die fossa
navicvlaris (s. Morgagnii) und mehrere grössere Schleim- ;
höhlen, sinus mueosi.
Bau der Harnröhre. Sie besteht in ihrer Wand aus 2 Schichten, aus S
einer äussern Faserlage mit elastischem Gewebe und queren und längslaufen- >
den glatten Muskelfasern (die am reichlichsten im prostatischen, am spärlich- \
sten im cavernösen Theile), und aus einer Schleimhaut mit Cylinderepithel, \
lacunae Morgagnii und Littre'schen Drüschen. In der vordem Hälfte der \
fossa naoicularis findet sich ein geschichtetes plattenförmiges Epithel.
C. Ciitgeumk Ott t&tffykfyltitbm,
JT. 3Ttännfidjc $efcf)fecf)t5tt)etfß, m
4) Nebennieren, glandulae suprarenales, eine rechte
und eine linke, d. s. Blutdrüsen im systema uropoeticum,
die dicht am obern Ende der Niere liegen, aber durchaus
in keiner Beziehung zu derselben zu stehen scheinen.
Ean der Nebennieren. Man unterscheidet eine strahlige, braun-
röthlicho, ziemlich feste Ein de und eine gi auröthliche, sehr weiche
Markmasse. In ersterer finden sich in zartem bindegewebigen Stroma
geschlossene, rundliche Drüsencapseln, welche reihenförmig beisammen
liegen und einen zähflüssigen dunklen körnigen Inhalt haben. Das Mark,
welches sehr nervenreich ist und in seinem Centrum die Vene enthält,
besteht aus einer bindegewebigen Grundlage und aus einer feinkörnigen
Substanz und kernhaltigen Zellen. Die zahlreichen peripherisch eintretenden
Arterien bilden grösstontheils Capillarnetze um die Drüsencapseln,
die schliesslich in Venenanfänge der Marksubstanz übergehen. Die Funktion
der Nebenniere ist gänzlich unbekannt.
Organa sexualia s. genitalia.
A. Keimbereitende männliche Geschlechtstheile:
1) Ho<le, testis s. testicidus (orchis), ein rechter etwas \
grösserer, und ein linker, liegen in einem serösen Sacke, >
tunica vaginalis propria testis, eingestülpt, welcher mit seinem >
innern Blatte die tunica serosa testis bildet, im Hodensacke \
(bis zum 6.—8. Monate des Embryolebens in der Bauchhöhle) \
und haben ein Aveiches, aus tubulis seminiferis, Samencanäl-
chen, bestehendes Parenchym, pidpa testis, welches zunächst
von der fibrösen tunica albuginea s. propria testis eingeschlossen
wird. Diese bildet nach innen zur Unterstützung der Pulpa
die septida testis, und einen in den hintern Rand eindringenden
3scitigen Vorsprung, das corpus Highmori. In dieses corpus
treten die Samenröhren als tubuli seminiferi recti ein und >
bilden hier das rete vasculosum Hattert, in welchem sie sich zu >
12—17 vascula efferentia testis, von denen ein jedes einen i
conus vascidosus Hattert darstellt, vereinigen. Die Canälcben \
besitzen eine mächtige structurlose membrana propria und noch \
eine äussere derbe, faserig - streifige Haut mit Längskernen. Der
Innenraum ist mit Zellen erfüllt, von welchen die äusseren,
rundlich - polygonalen, eine epitheliumartige einfache Lage bilden.
Die vascula efferentia (mit circulären glatten Muskelfasern)
senken sich in den
a) Nebenhoden, epididymts, ein, d. i- ein strang-
förmiger Körper, —mit einem obern Ende oder Kopfe,
caput, und einem untern oder Schwänze, cauda, — welcher
am hintern Baude des Hodens herabliegt und aus einem
einzigen Canale, canalis epididymidis besteht, der sich mit
vielen Windungen herabschlängelt und eine Wand mit
circulären und äussern und innern longitudinalen glatten \
Muskellasern, sowie mit Plunmerepithelium besitzt. Sein \
unteres Ende geht in das vas deferens über.
b) Hodensack, scrotum, besteht aus äusserer Haut, \
mit der Naht, raphe, in der Mitte, und aus der sehr
contractilen tunica dartos, Fleischhaut, welche eine
Scheidewand, das septwrn scroti, zwischen rechtem und
linkem Hoden bildet.
c) Tunica vaginalis communis testis et ftiniculi sper- ;>
matici, ein zellig - fibröser Beutel, welcher sowohl Hoden \
als Samenstrang umgibt und mit deren eigenen Scheidenhäuten
verwächst.
d) Tunica vaginalis propria testis, ein seröser dem
Herzbeutel ähnlicher Sack, welcher mit seinem innern
Blatte die tunica serosa testis bildet, und mit seirem äussern
Blatte den Hoden und Nebenhoden locker umgibt.
Der Umschlag des einen Blattes in das andere befindet
sich am corpus Highmori und bildet zwischen Hoden und
Nebenhoden das ligamentum epididymidis.
B. Keimleitende männliche Geschlechtstheile:
2) Samenleiter, vas deferens, d. i. eine häutige Röhre,
in welche sich der canalis epididymidis fortsetzt. Sie fängt am
Schwänze des Nebenhodens an, läuft anfangs geschlängelt, dann
gestreckt im Samenstrange und Hodensacke (am hintern Rande
des Hodens) in die Höhe, tritt durch den Bauchring und
Leistencaual in die Bauchhöhle, wo sie sich zum Grunde der
Harnblase wendet und mit dem Ausführungsgange des Samenbläschens
zum duetus ejaculatorius verbindet. Der Bau der
Wand des Samenleiters ist dem des canalis epididymidis ähnlich
und besteht aus einer äussern bindegewebigen Lage, einer
etwas stärkern Muskelschicht (ebenfalls aus 3 Schichten) und
einer drüsenlosen Schleimhaut. Einen verwandten Bau besitzen
auch die dünnwandigeren Samenbläschen.
a) Samenstrang, funiculus spermaticus, d. i. ein
rundlicher, von der tunica, vaginalis propria und communis
funicidi und vom m. cremaster umgebener Strang, welcher
im Leistencanale und Hodensacke liegt und aus den zum
oder vom Hoden tretenden Theilen gebildet wird. Diese
Theile sind: a) vas deferens (mit art. und ven. spermatica
deferens); — art. spermatica interna; — y) vena
spermatica interna mit dem plexus pampiniformis; — (f)
Lymphgefässe-, — e) nerv, spermaticus internus ; — Qplexus
spermaticus des Sympathicus; — ri) ruinae canalis vaginalis
s. hahercula ; — $■') vasculum aberrans Halle ri, bisweilen.
C. Keimaufnehmende und ausbildende männliche
Geschlechtstheile:
3) Samenblaschen, vesicidae seminales s. sperraaticae,
(ein rechtes und ein linkes). Ein jedes hängt am Ende des
Samenleiters (an der äussern Seite) an und liegt zwischen dem
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