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ERSTES KAPITEL.

Die Gilden im littelalter.1

"Es ist eine alte Beobachtung, dass, wenn ein Reisender In
fremde Länder kommt, ihm anfanglich alle Gesichter ähnlich erscheinen
. Ks füllt ihm eben zuerst das Allgemeine ins Auge»
und erst später stellt er die individuellen Züge. Je weiter wir
in die Vergangenheit zuriickWieken» um so schwerer ist es für
den Beobachter, das Individuum ans der Maße herauszuheben»
und wir mäßen uns begnügen,- das Allgemeine der Erscheinungen
festzuhalten. Wir lernen den Blenschen in der Vergangenheit
selten als Einzelwesen kennen, sondern ineist nur als Glied eines
Organismus, sei es des Staates, sei es der Kirche oder religiöser
» sozialer und gewerblicher Verbände. Der einzelne Mensch
geht dahin, ohne eine Spur seines Daseins zu hinterlassen; die
Verbände dagegen haben eine grössere Lebensdauer, ihre Struktur
bleibt die nämliche, ob noch so viele Individuen ein- und
austreten, gleich wie ein Organisinns sein äußeres Aussehen
behält, trotz des Kin- und Austritts der Moleküle, aus denen
er besteht. „Wie viele Geschlechter der Menschen, wie viele
Gestaltungen der Gesellschaft hat die mächtigste Organisation,
welche der Kotten dieser Erde bisher getragen hat, die katholische
Kirche» kommen and gehen sehen, von der Zeit, in welcher
Sklaven neben ihren Herren zu Am unterirdischen Grüften der
Märtyrer schlichen, m der Zeit, in welcher in ihren mächtigen

1 Tgl. ihm erschöpfende Buch von K. Hegel» Städte und Gilden der
Germanischen Völker im Mittelalter. 2 Blöde* Leipzig 1891.


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