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ZWEITES KAPITEL.
7) ^ das Hexagramm, zwei ineinandergeschobene Dreiecke,
Lehrreichen der Pythagoräer, Jüdisches Stammzeichen, Siegel
Salomonis.
8) das Pentagramm der Pythagoräer, der Druidenfuß,
der Ring des Salomon, im Mittelalter das Alpkreuz.
9) © christliches Symbol Gottes.
10) ^ das dreifache Dreieck, Symbol der Gottheit,
11) Y Ypsilon, Sinnbild der Dreieinigkeit, Pythagoräisches
des Lebensweges.
12) T Tau, Symbol des Lebensweges, Hochgradzeichen im
Royalyorkgrad.
13) L—. uraltes Zeichen, schon auf den Trojanischen Fundstücken
sichtbar s. bei Schliemann, Ilios- Leipzig 1881; das
Tempeleisen.
14) L uraltes Zeichen, Zeichen der Wechselwirkung.
Alle diese Zeichen kommen auch als Steinmetzzeichen1 vor. Jede
Hütte bildete die Figuren anders aus. Bei der Freisprechung
eines Gesellen erhielt er ein Zeichen, einige geometrische Linien.
„Man nahm das Zeichen aus dem Grund/ lautet der technische
Ausdruck. Das Zeichen wurde dann in das Bruderbuch eingetragen
; es war die Marke des Meisters, eine Künstlerinschrift,
die er auf bestimmten Stellen des Baues anbrachte. Die altern
Zeichen sind Buchstaben, sehr einfach; je später um so komplizierter
werden sie und sie gelten vals „Schlüssel" der Hütte.
Dieser Schlüssel wie überhaupt die geometrische Konstruktionslehre
war eben das Geheimnis der Hütte. Aus Lorenz Lachners
Unterweisung an seinen Sohn Moritz 1516 lernen wir den In-
*
halt dieses Geheimnisses genau kennen. Diese Lehre wurde
ängstlich als Schatz der Bauhütte gehütet. Allein es konnte
1 Über die Steinmetzzeiclien vgl. Rzika L c. Gould History II, 455 ff.
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